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UMWELT/1107: Keine Förderung der Atomenergie in Europa gefordert


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 17. Mai 2016

Arbeitsgruppe: Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Keine Förderung der Atomenergie in Europa


Marco Bülow, zuständiger Berichterstatter:

Die EU-Kommission plant Medienberichten zufolge in einem Strategiepapier die Weiterentwicklung der Atomenergie. Die EU sollte dieses Vorhaben nicht weiterverfolgen.

"Wir fordern die EU-Kommission auf, ihre Pläne zur weiteren Entwicklung der Atomenergie aufzugeben. Auch neue Reaktoren zur Kernspaltung produzieren hochgefährlichen Atommüll, der für mehr als eine Million Jahre sicher gelagert werden muss. Kein Land Europas verfügt über ein schon in Betrieb genommenes Endlager für hochradioaktiven Müll. Zudem kann auch die Sicherheit in diesen neuen Atomkraftwerken nicht hundertprozentig garantiert werden. Es ist äußerst alarmierend, dass schon während des Baus der beiden neuen Reaktoren in Frankreich und Finnland solch gravierende Qualitätsmängel unter anderem beim Beton und beim Stahl festgestellt werden, dass sich die Fertigstellung um Jahre verzögert.

Niemand in Europa braucht diese Reaktoren, wenn die Energieversorgung konsequent auf Erneuerbare Energien umgestellt wird. Denn auch neue Reaktoren sind nicht so flexibel zu steuern, um schnell auf die Volatilität der Erneuerbaren zu reagieren. Hinzu kommt, dass die oft angeführte CO2-Neutralität von Atomenergie nicht der Realität entspricht. Bezieht man alle Faktoren, wie beispielsweise den langjährigen Bau von Atomkraftwerken, den Abbau und Veredelungsprozess von Uran oder die jahrtausendlange Endlagerung mit ein, dann ist die Atomenergie weniger klimafreundlich als Erneuerbare Energien."

Copyright 2016 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 293 vom 17. Mai 2016
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Mai 2016

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