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UMWELT/1070: 4 Jahre Fukushima - kein Ende der Katastrophe in Sicht


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 10. März 2015

Arbeitsgruppe: Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

4 Jahre Fukushima - kein Ende der Katastrophe in Sicht


Marco Bülow, zuständiger Berichterstatter:

Vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima sind die Folgen immer noch gegenwärtig. Die Böden und das Meer sind radioaktiv belastet, bei Kindern tritt vermehrt Schilddrüsenkrebs auf.

"Auch vier Jahre nach der Katastrophe von Fukushima ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die nicht wegsehen, sondern sich vor Ort engagieren und immer wieder auf die Gefahren der Atomenergie hinweisen. Die SPD-Bundestagsfraktion ist diesen Menschen sehr dankbar und wird sich auch weiterhin für ein weltweites Ende der Atomenergie engagieren. Die deutsche Energiewende einschließlich des Ausstiegs aus der Atomenergie zeigen, dass es eine Alternative gibt.

Die Katastrophe von Fukushima am 11. März 2011 passierte nicht einmalig. Sie passiert noch immer, jeden Tag. Noch immer gibt der Atomstandort Radioaktivität ab: es fließen 300 Tonnen radioaktiv belastetes Wasser ins Meer - pro Tag.

Die verheerenden Folgen für die Gesundheit der Menschen werden immer sichtbarer. Bei 117 der untersuchten Kinder von Fukushima wurde mittlerweile Schilddrüsenkrebs festgestellt. 88 Kinder mussten bereits operiert werden. Statisch normal wäre bei der Anzahl der untersuchten Kinder ein Krebsfall gewesen. Das wahre Ausmaß der gesundheitlichen Folgen wird man aber erst in vielen Jahren sehen können, da die Latenzzeit zwischen der Bestrahlung und dem vermehrten Auftreten von Krebserkrankungen je nach Krebsart unterschiedlich lang ist und zum Teil über zehn Jahre betragen kann.

Der Jahrestag von Fukushima ist ein Tag der Mahnung, an dem man sich bewusst machen sollte, welche katastrophalen Folgen die Atomenergie für Menschen haben kann. Wer möchte gerne auf Dauer seine Heimat verlieren? Wer möchte gerne seine Kinder auf Spielplätze schicken, auf denen die Höhe der radioaktiven Belastung jeden Tag neu auf Infotafeln notiert wird? Wer möchte in der ständigen Angst leben aufgrund der erhöhten Strahlenbelastung eines Tages an Krebs zu erkranken? Dieser belastende Zustand ist aber für hunderttausende von Japanern Alltag."

Copyright 2015 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 165 vom 10. März 2015
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
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Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. März 2015

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