Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → SPD

UMWELT/1049: Atomtests weltweit stoppen


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 29. August 2014

Arbeitsgruppe: Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Atomtests weltweit stoppen



Ute Finckh-Krämer, zuständige Berichterstatterin:

Die Vereinten Nationen haben den 29. August 2014 zum Tag der Beendigung der Atomtests ausgerufen. Die SPD-Bundestagsfraktion lehnt Atomtests ab und unterstützt die Bemühungen der Bundesregierung für eine Universalisierung des Umfassenden Kernwaffenteststopp-Vertrages.

"Seit 1945 wurden weltweit mehr als 2000 Atomtests zu Lande, zu Wasser und im Weltraum durchgeführt. Auf Grund des durch die oberirdischen Atomtests erzeugten globalen radioaktiven Fallouts einigten sich die Sowjetunion und die USA bereits 1963 auf den Vertrag für das Verbot von oberirdischen Kernwaffenversuchen.

Trotz dieses vor über 50 Jahren geschlossenen Vertrages bleiben diese atomaren Testgebiete für Generationen unbewohnbare Sperrzonen. Die Strahlenopfer der Atomtests und ihre Nachkommen leiden weiter. Nach einer Studie der internationalen Organisation Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) könnte die durch Atomtests hervorgerufene Strahlenbelastung weltweit über drei Millionen zusätzliche Krebstote allein bis zum Jahr 2000 verursacht haben.

Auch jeder weitere unterirdische Test belastet die Umwelt. Dazu kommen hohe Kosten für das sinnlose nukleare Weiterrüsten. Durch den Umfassenden Kernwaffenteststopp-Vertrag (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty/CTBT) liegt der Weltgemeinschaft nun ein Vertrag vor, der diese bedrohliche Praxis auf überprüfbare Weise endgültig beenden kann.

Er wurde bisher von 183 Staaten unterzeichnet. 163 Staaten, darunter die Bundesrepublik Deutschland, haben ihn bisher ratifiziert. Damit er in Kraft treten kann, muss er jedoch auch von Ägypten, der Volksrepublik China, Indien, Iran, Israel, Nordkorea, Pakistan und den USA ratifiziert werden. Die SPD-Bundestagsfraktion unterstützt die Bemühungen der Bundesregierung für eine weltweite Anwendung des Vertrages.

Ohne Atomtests wird die Entwicklung neuer Nuklearwaffen erheblich erschwert und der Weg für ernsthafte Abrüstungsverhandlungen geöffnet. Das in Kraft treten des Vertrages wäre ein starkes Signal des Bemühens für eine globale Abrüstung aller Atomwaffen."

Copyright 2014 SPD-Bundestagsfraktion

*

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 524 vom 29. August 2014
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227-5 22 82, Fax: 030/227-5 68 69
E-Mail: presse@spdfraktion.de
Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. September 2014