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SOZIALES/1773: Integration ist auch eine soziale Frage


SPD-Pressemitteilung 116/12 vom 18. April 2012

Özoguz: Integration ist auch eine soziale Frage



In einem Interview mit dem Internetportal spd.de äußert sich die stellvertretende SPD-Vorsitzende Aydan Özoguz zum Jugendintegrationsgipfel der Bundesregierung Anfang dieser Woche:

"Grundsätzlich finde ich es gut, wenn man junge Menschen ins Kanzleramt einlädt, um mit ihnen über Herausforderungen der Zukunft zu sprechen. Ich glaube allerdings, dass der Titel "Jugendintegrationsgipfel" nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Die heutigen Jugendlichen sind bereits mit dem Thema Integration aufgewachsen. Sie sehen sich in Zukunft eher anderen Problemen gegenüber, zum Beispiel hoher Jugendarbeitslosigkeit in Europa, oder dem demografischen Wandel. Da würde ich mir wünschen, dass man den Blick noch mehr auf Zukunftsthemen richtet. Interessant und erfreulich finde ich, dass die Jugendlichen beim diesjährigen Gipfel viele Anträge der SPD bestätigt haben und auch konkret einfordern, z.B. die doppelte Staatsbürgerschaft oder eine weniger restriktive Asylpolitik mit Lockerung der Residenzpflicht.

Ob die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, ihr beim Gipfel gemachtes Versprechen, die Umsetzung der Vorschläge voranzutreiben, ernsthaft umsetzen kann, möchte ich bezweifeln."

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"Wir wollen einen Rechtsanspruch auf Ganztagsangebote in Schulen und Kitas durchsetzen. Das ist wichtig, um allen Kindern die Chance zu geben, ihre Talente zu entwickeln - und so auch zu höheren Abschlüssen zu kommen. Vollkommen irrsinnig ist das Betreuungsgeld, das die schwarz-gelbe Bundesregierung auf Druck der CSU einführen möchte: Warum sollte der Staat 100 oder 150 Euro pro Monat an Eltern zahlen, die ihr Kind dann nicht in eine Krippe oder Kita schicken? Die Auswertungen in Thüringen, wo es das Betreuungsgeld ja schon gibt, zeigen, dass gerade diejenigen Kinder, die es besonders nötig hätten, von ersten Bildungsangeboten - auch sprachlichen - ferngehalten werden. Wir dürfen den Schülerinnen und Schülern keine Steine in den Weg legen, sondern müssen die vorhandenen Hürden wegräumen. Davon profitieren nicht nur Kinder, deren Familien zugewandert sind, sondern auch Kinder aus Familien ohne Zuwanderungsgeschichte. Integration ist eben auch eine soziale Frage, das wird nirgends deutlicher als bei Kindern und Jugendlichen."

Das vollständige Interview finden Sie unter www.spd.de.

Als Direktlink: http://spd-link.de/sryM .

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 116/12 vom 18. April 2012
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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Tel.: 030/25 991-300, Fax: 030/25 991-507
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. April 2012