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KULTUR/249: Bernd Faulenbach zum Tod von Historikerin Helga Grebing


SPD-Pressemitteilung vom 26. September 2017

Bernd Faulenbach zum Tod von Helga Grebing


Zum Tod der Historikerin Helga Grebing erklärt der Vorsitzende der historischen Kommission beim SPD-Parteivorstand Bernd Faulenbach:

Am gestrigen 25. September 2017 ist die bedeutende Historikerin Helga Grebing im Alter von 87 Jahren in Berlin nach schwerer Krankheit gestorben. Die SPD trauert um Helga Grebing, die seit 1948 engagierte Sozialdemokratin war und seit Gründung der Historischen Kommission 1981 deren Arbeit über Jahrzehnte entscheidend mitgetragen und geprägt hat. Bis zuletzt hat sie wissenschaftlich gearbeitet. Ihre fundierten Beiträge werden vielen Menschen nicht nur in der Sozialdemokratie, sondern weit darüber hinaus fehlen.

Die aus einer Berliner Arbeiterfamilie stammende Helga Grebing promovierte 1952 an der FU Berlin, arbeitete zunächst als Redakteurin und Lektorin in München sowie in der politischen Bildung in Hessen und habilitierte sich 1969 im Fach Politikwissenschaft in Frankfurt am Main. Sie lehrte von 1965-1995 an den Universitäten Frankfurt, Göttingen und Bochum, schrieb jedoch viele Publikationen nicht vorrangig für den Wissenschaftsbetrieb, sondern für eine breitere Öffentlichkeit. Nichts lag ihr ferner als sich in den "Elfenbeinturm" der Wissenschaft zurückzuziehen. Ihr ging es immer auch um Gegenwart und Zukunft. Ihre wissenschaftliche Arbeit griff Impulse aus den Spannungsfeldern von Politik und Gesellschaft auf.

Helga Grebing arbeitete über viele Gebiete - von der Geschichte des deutschen Sonderwegs über den Nationalsozialismus bis zur Kulturgeschichte des Bürgertums. Doch ihr Hauptarbeitsgebiet war stets die Arbeiterbewegung. Ihre Geschichte der Arbeiterbewegung erlebte zahlreiche Auflagen, 2007 veröffentlichte sie noch einmal eine Neufassung. Aus ihrer Feder stammen wichtige Studien zur Ideengeschichte des demokratischen Sozialismus. Besonders engagierte sie sich in den geschichtspolitischen Debatten nach dem Ende der DDR.

Die Historische Kommission trauert um Helga Grebing und fühlt sich ihren Anliegen und ihrem Erbe verpflichtet.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 200/17 vom 26. September 2017
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
Bürgerbüro, Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Tel.: 030/25 991-300, Fax: 030/25 991-507
E-Mail: pressestelle@spd.de
Internet: www.spd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. September 2017

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