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GESUNDHEIT/825: Digitalisierung im Gesundheitswesen - Potentiale nutzen


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 13. November 2014

Arbeitsgruppen: Gesundheit, Digitale Agenda

Digitalisierung im Gesundheitswesen - Potentiale nutzen



Saskia Esken, zuständige Berichterstatterin;
Dirk Heidenblut, zuständiger Berichterstatter:

In einer gemeinsamen Anhörung des Ausschusses Digitale Agenda zusammen mit dem Gesundheitsausschuss zum Thema "eHealth" wurde deutlich, dass Deutschland die Chancen und Potentiale eines digitalisierten Gesundheitssektors nutzen muss. Die SPD-Bundestagsfraktion sieht es dabei als zentrale Aufgabe an, bei allen positiven Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitsbereich die Rechte der Patienten zu schützen.

Die Bereitstellung einer sicheren Telematikinfrastruktur im Gesundheitsbereich muss endlich Priorität haben. Die nötigen Rahmenbedingungen zur Nutzung und zur Interoperabilität müssen zeitnah unter Einbezug der Experten klar definiert werden. Damit wird die Vernetzung verschiedener IT-Systeme aus Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern und Krankenkassen gesichert und die Möglichkeit eröffnet, Informationen aus unterschiedlichen Quellen miteinander zu verknüpfen. Bei der Festlegung der Zugänge und Rahmenbedingungen darf es keinen nationalen Alleingang geben, vielmehr sind bestehende internationale Standards mit heranzuziehen.

Neben dem Erfordernis, dass die elektronische Gesundheitskarte als wichtiger Schlüssel endlich vernünftig an den Start gehen muss und hierzu Zusatzanwendungen zu definieren sind, muss der Fokus auf der Weiterentwicklung des Gesamtsystems liegen. Das betrifft etwa die Weiterentwicklung zu einer elektronischen Patientenakte oder die Sicherung eines strukturierten Datenaustauschs verschiedener Leistungserbringer. Hierzu gibt es in Deutschland bereits Modellprojekte, etwa die elektronische Patienteninformation der Knappschaft, die zeigen, dass sie für die Gesundheit und den Komfort des Patienten große Vorteile mit sich bringen. So können mithilfe fundierter Informationen über Einnahme und Dosierung, beispielsweise bei häufig auftretenden Wechselwirkungen von Medikamenten, Behandlungsfehler vermieden werden. Die Vernetzung von Daten und möglichen Behandlungskonzepten- und kompetenzen kommt dem Bürger so unmittelbar und zeitnah zugute. Bei solch einer Entwicklung müssen der Datenschutz und Datensicherheit sowie die Orientierung an den Bedürfnissen der Patienten oberste Priorität haben. Der Patient muss die volle Hoheit über seine Daten, die Weitergabe und Nutzung haben.

Im Rahmen der Einführung von neuen telemedizinischen Produkten oder Methoden muss zudem sichergestellt sein, dass die sogenannte Usability, der benutzerfreundliche Gebrauch gewährleistet ist. Entsprechende Bedienoberflächen zu schaffen, die auch für IT-Laien verständlich sind, trägt dazu bei, die Scheu und Skepsis vor der zunehmenden Digitalisierung, gerade auch im sensiblen Bereich der Gesundheitsdaten, zu nehmen."

Copyright 2014 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 727 vom 13. November 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2014