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ARBEIT/1186: Brückenteilzeit - Arbeitszeit, die zum Leben passt



Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 18. April 2018

Arbeitsgruppe: Arbeit und Soziales

Brückenteilzeit - Arbeitszeit, die zum Leben passt

Kerstin Tack, arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecherin; Gabriele Hiller-Ohm, zuständige Berichterstatterin:

Die Brückenteilzeit ist eines der gesetzlichen Vorhaben, die Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in den ersten 100 Tagen umsetzen will. Wir begrüßen die Regelung, die zu mehr selbstbestimmter, an den Bedürfnissen unterschiedlicher Lebensphasen orientierter Arbeitszeit führt.

"Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Es gibt keine Lösung, die für alle passt. Die Menschen brauchen einen sicheren Rahmen für mehr Arbeitszeitflexibilität im Leben. Es kann nicht sein, dass immer noch 1,8 Millionen Beschäftigte, davon überwiegend Frauen, in der Teilzeitfalle stecken. Viele wollen aber auch länger arbeiten. Künftig sollen sie diesen Wunsch leichter durchsetzen und zugleich ausreichend für ihre Rente vorsorgen können.

Es muss für Menschen, die jetzt zeitlich begrenzt in Teilzeit arbeiten möchten, sicher sein, dass sie nach der Phase wieder in ihre alte Arbeitszeit zurückkönnen. Diese Brücke wollen wir nun mit der Brückenteilzeit bauen. Die Brückenteilzeit ist Teil einer modernen und zukunftsgewandten Arbeitsmarktpolitik. Sie soll auch den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die bereits heute in der Teilzeitfalle stecken, die Möglichkeit auf eine Rückkehr in die alte Arbeitszeit erleichtern. Die Brückenteilzeit wird sowohl die Lebensplanung von Beschäftigten erleichtern als auch den Unternehmen mehr Planbarkeit ermöglichen. Darauf baut der Koalitionsvertrag.

Es wird mehr Planbarkeit bei Arbeit auf Abruf für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei der Arbeitszeit und beim Einkommen geben. Hier soll in Zukunft eine wöchentliche Arbeitszeit von 20 statt bisher zehn Stunden als vereinbart gelten, falls kein anderer Zeitrahmen arbeitsvertraglich vereinbart wurde. Zudem wird der Anteil der einseitig vom Arbeitgeber abrufbaren Zusatzarbeit auf nicht mehr als 25 Prozent der vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit begrenzt. Die Verringerung der vertraglichen Arbeitszeit darf höchstens 20 Prozent betragen.

In einigen Branchen und Regionen werden dringend Fachkräfte gesucht. Zugleich stecken viele oft gut und passend qualifizierte Beschäftigte in der Teilzeit fest. Die Brückenteilzeit ist ein Gewinn für alle - Beschäftigte und Wirtschaft und am Ende für unser Land."

Copyright 2018 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. April 2018
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
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Telefon: 030/227-5 22 82, Fax: 030/227-5 68 69
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Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. April 2018

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