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ARBEIT/1058: Situation am Ausbildungsmarkt alles andere als gut


SPD-Pressemitteilung 207/13 vom 15. Mai 2013

Klaus Wiesehügel: Situation am Ausbildungsmarkt alles andere als gut



Zum Berufsbildungsbericht 2013 erklärt Klaus Wiesehügel, Mitglied im SPD-Kompetenzteam:

Es ist absurd und wirklichkeitsfremd, die Ausbildungssituation junger Menschen als durchweg positiv zu beschreiben. Trotz alarmierender Zahlen beschönigt die Bundesregierung die Lage und will nicht eingestehen, die notwendigen Weichenstellungen für eine deutliche Verbesserung verpasst zu haben.

Mit 551.000 Ausbildungsverträgen wurden zum 30. September 2012 3,2 Prozent weniger neue Verträge abgeschlossen als noch im Vorjahr. Ein Tiefstand seit 1999. Mehr als 76.000 junge Menschen haben keinen Ausbildungsplatz gefunden und das bei mehr als 33.000 offenen Plätzen. Auch stecken fast 270.000 junge Menschen in Übergangsmaßnahmen fest - ohne die Aussicht, eine qualifizierende Ausbildung zu erreichen. 1,5 Millionen junge Erwachsene haben überhaupt keinen Berufsabschluss.

Auch die Wirtschaft kommt ihrer Verantwortung nicht in ausreichendem Maße nach. Nur noch 21,7 Prozent der Betriebe bilden aus. Im Jahr 2008 lag die Quote noch bei 24 Prozent. Notwendig wären mindestens 30 Prozent. Ebenso wurde fast ein Viertel der Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst, was Fragen nach Rahmenbedingungen und Qualität der Ausbildung aufkommen lässt.

Für wirtschaftlichen Erfolg und Sicherung der Fachkräftebasis der Zukunft ist eine moderne und breit angelegte Berufsausbildung unverzichtbar. Jeder Jugendliche hat ein Recht auf Ausbildung. Mit einer Berufsausbildungsgarantie und branchenbezogenen Ausbildungsfonds erhalten junge Menschen eine verlässliche Perspektive. Für alle ohne einen Schul- oder Berufsabschluss brauchen wir ein Sofortprogramm "2. Chance" mit passgenauen Instrumenten, die auf die Lebenswirklichkeit der jungen Menschen zugeschnitten sind. Auch die Unternehmen sind gefordert, mehr in Bildung zu investieren und eine hohe Qualität der Ausbildung zu gewährleisten. Dazu gehört auch eine Mindestausbildungsvergütung.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 207/13 vom 15. Mai 2013
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2013