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SCHLESWIG-HOLSTEIN/2199: Nordschleswig - Pläne für das "Friedensjahr" 2020 (Der Landtag)


Der Landtag - Nr. 01 / März 2018
Die Parlamentszeitschrift für Schleswig-Holstein

Nordschleswig
Pläne für das "Friedensjahr" 2020


Das Jahr 2020 soll zum "deutsch-dänischen Friedensjahr" werden. Anlass ist das 100. Jubiläum der Grenzziehung zwischen den beiden Staaten. Das Veranstaltungsprogramm war Anfang Februar Thema im Nordschleswig-Gremium des Landtages.

Zunächst müsse es darum gehen, insbesondere den jungen Schleswig-Holsteinern zu verdeutlichen, "worum es dabei eigentlich geht". Das betonte Landtagsdirektor Utz Schliesky, der gemeinsam mit Vertretern der Staatskanzlei das "2020-Komitee" leitet. In der Schule werde die Landesgeschichte oft stiefmütterlich behandelt, so Schliesky.

In Schleswig-Holstein sind Kulturveranstaltungen, Jugendbegegnungen und politische Treffen in Planung. Die Landesregierung hat beim Bund angeregt, eine Sonderbriefmarke herauszugeben. Die deutsche Minderheit nördlich der Grenze möchte die erfolgreiche deutsch-dänische Minderheitenpolitik als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe verankern. Im März unterstützte der Landtag diesen Plan. Zudem soll das Deutsche Museum in Sonderburg renoviert werden und mit einer "zeitgemäßen Ausstellung für alle Generationen" an die Ereignisse vor 100 Jahren erinnern. Das berichtete der Vorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen. Er habe Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei dessen jüngstem Schleswig-Holstein-Besuch für 2020 ins Grenzland eingeladen, so Jürgensen. Das Staatsoberhaupt sei "positiv angetan" gewesen. Auf dänischer Seite wird die Abtretung des vormals deutschen Nordschleswig an Dänemark als "Wiedervereinigung" gefeiert. Das Königreich plant unter anderem einen Staatsakt an den Düppeler Schanzen.

Die Grenzziehung am 15. Juni 1920 basierte auf Volksabstimmungen, die im Januar und Februar 1920 im Grenzland abgehalten wurden. Die Referenden, die auch in anderen deutschen Grenzregionen einberufen wurden, waren eine Vorgabe des Versailler Friedensvertrages am Ende des Ersten Weltkriegs. Ein Ergebnis der Abstimmung im Norden Schleswig-Holsteins war, dass kulturelle und sprachliche Minderheiten auf beiden Seiten der neuen Grenze entstanden. Zuvor hatte das gesamte Herzogtum Schleswig ab 1864 zu Preußen und zum Deutschen Kaiserreich gehört.

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Quelle:
Der Landtag, Nr. 01 / März 2018, S. 15
Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers:
Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages
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Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel
Tobias Rischer (verantwortlich)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Mai 2018

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