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SCHLESWIG-HOLSTEIN/1861: Wahlbeteiligung auf Rekord-Tief (Landtag)


Der Landtag Schleswig-Holstein
Parlamentszeitung Nr. 05 - Mai 2012

Wahlbeteiligung auf Rekord-Tief



Fast 40 Prozent der schleswig-holsteinischen Wähler haben am 6. Mai auf den Gang ins Wahllokal verzichtet. Die Beteiligung, seit Jahren rückläufig, erreichte mit 60,2 Prozent einen historischen Tiefststand. Zwar gab es mit 2,24 Millionen so viele Wahlberechtigte wie nie zuvor. Landesweit gaben aber fast 300.000 Wähler weniger ihre Stimme ab als 2009 - ein Minus von 13,4 Prozent. Vor drei Jahren fiel die Landtagswahl allerdings mit der Bundestagswahl zusammen, die traditionell mehr Bürger anlockt.


Die höchste Wahlbeteiligung im Lande wurde mit 70,0 Prozent im Wahlkreis Rendsburg-Ost verzeichnet. Auch in Kiel-Nord, Eckernförde und Plön-Nord/Malente beteiligten sich mehr als 68 Prozent der Wahlberechtigten. Die fünf niedrigsten Werte vermeldeten die größeren Städte: Wahlkreise in Neumünster, Lübeck, Kiel und Flensburg lagen unter 54 Prozent, den Negativ-Rekord stellte Lübeck-Ost mit 49,6 Prozent auf. Einzelne städtische Wahlbezirke lagen sogar unter 30 Prozent. Schleswig-Holstein reiht sich damit in einen bundesweiten Trend ein. Zuletzt war die Beteiligung bei vielen Landtagswahlen auf niedrigen Niveau, beispielsweise auf 51,5 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern, auf 61,6 Prozent im Saarland und auf 59,6 Prozent in NRW, eine Woche nach der Nord-Wahl.

Laut den "Infratest Dimap" haben alle bisher im Landtag vertretenen Parteien Stimmen im fünfstelligen Bereich ans Lager der Nichtwähler verloren. Die Piraten hingegen konnten laut den Befragungen der Wahlforscher 11.000 ehemalige Nichtwähler zur Stimmabgabe motivieren.

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Quelle:
Der Landtag Schleswig-Holstein, Nr. 05 im Mai 2012, S. 7
Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juli 2012