100 Millionen Euro - diese Summe verspricht Bundeswirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) den deutschen Milchbauern als Soforthilfe. Stefan Palm, agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, unterstützt diese Pläne - er weist jedoch darauf hin, dass es nichts bringt, wenn die Maßnahmen nur kurzfristige Hilfen bringen.

"Im Saarland gibt es etwa 170 Milchbauern, die mit ihren Betrieben unser Landschaftsbild prägen und erhalten. Leider bedroht der enorme Preisverfall für Milch viele Milchbauern überall in Deutschland in ihrer Existenz. Deshalb sind die Hilfszahlungen des Bundes enorm wichtig. Aber: Die Hilfsprogramme müssen langfristig angelegt sein, sonst verpufft die Wirkung und die Mittel erreichen nicht den Zweck, den sie erreichen sollen. Niemandem wäre damit geholfen - und ein Verschwinden der deutschen Milchbauern kann uns im Extremfall von Exporten abhängig machen."

Neben den Milchbauern stehen auch andere Bereiche innerhalb der Landwirtschaft unter erheblichem Druck: Die Erzeugerpreise sind überall auf ein niedriges Niveau gefallen und bedrohen auch im Saarland die Existenz vieler Landwirte. Ein Problem sieht Palm in der fortschreitenden Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel: "Indem Bundeswirtschaftsminister Gabriel die Fusion von Edeka und Tengelmann gegen alle nachvollziehbaren Einwände durchgesetzt hat, hat er den Trend zu noch mehr Marktmacht angeheizt. Der gegenseitige Unterbietungswettbewerb wird die Lage der Landwirte weiter verschärfen."

Der Lebensmitteleinzelhandel trägt die Verantwortung für die Gestaltung der Preise - natürlich entscheidet aber auch das Verbraucherverhalten darüber. "Die Menschen, die in den Supermärkten einkaufen, sollten sich beim Griff nach der Milch oder anderen Lebensmitteln wie Fleisch und Gemüse hinterfragen, ob es wirklich immer das billigste Produkt sein muss. Oder ob es manchmal nicht besser wäre, zum Beispiel ein regionales und etwas teureres Produkt in die Einkaufstasche zu packen", sagt Stefan Palm.

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