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RHEINLAND-PFALZ/5407: Rheinland-Pfalz hält zusammen (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz vom 23.03.2020

Rheinland-Pfalz hält zusammen

"Welle der Hilfsbereitschaft in der Corona-Krise ist überwältigend"


Im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist die Nachbarschaftshilfe eine wichtige Säule. Die Landesregierung reagiert auf die zunehmende Bedeutung der lokalen Netzwerke mit zusätzlichen Unterstützungsmöglichkeiten für kommunale und ehrenamtliche Nachbarschaftshilfen. Dazu erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer:

"In diesen für uns alle schwierigen Zeiten rücken die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer noch enger zusammen. Sie zeigen eindrucksvoll, dass wir in Krisenzeiten als Gesellschaft zusammenstehen, ohne zusammen zu sein. Sie setzen dem Egoismus Einzelner die Solidarität der Vielen entgegen und machen deutlich: Soziale Distanz bedeutet nicht soziale Kälte. Die Welle der Hilfsbereitschaft in der Corona-Pandemie ist überwältigend. Innerhalb kürzester Zeit ist überall in Rheinland-Pfalz ein dichtes Netz an Hilfsangeboten entstanden, das ständig wächst. All Jenen, die in der Nachbarschaft, in der Gemeinde oder im Bekanntenkreis hilfebedürftigen und von der Corona-Pandemie besonders stark betroffenen Menschen zur Seite stehen, gilt unser großer Dank. Ich bin mir sicher: Gemeinsam werden wir es durch diese Krise schaffen.

Dass die Nachbarschaftshilfe in Rheinland-Pfalz so gut angelaufen ist, ist auch den starken ehrenamtlichen Strukturen in unserem Land zu verdanken. In der Krise zeigt sich, wie wertvoll ein starkes gesellschaftliches Fundament und eine lebendige Zivilgesellschaft sind. Hilfs- und Unterstützungsangebote wie die Landesinitiative "Neue Nachbarschaften", die Senioren- und Freiwilligenbüros, die Kirchen, die Tafeln sowie lokale Initiativen können auf ein etabliertes Freiwilligennetz zurückgreifen und waren so schnell in der Lage, Alleinstehende, Seniorinnen und Senioren, Risikogruppen oder Patienten in Quarantäne mit Lebensmitteln und notwendigen Medikamenten zu versorgen.

In den Wochen, die vor uns liegen, wird die Bedeutung der Nachbarschaftshilfe noch weiter zunehmen. Es ist daher genau richtig, dass die Landesregierung ihr Engagement im Bereich der Ehrenamtsförderung umgehend an die neuen Herausforderungen und erhöhten Bedarfe angepasst hat. Um die Entstehung und den Ausbau der örtlichen Nachbarschaftshilfen weiter anzukurbeln, unterstützt die Landesregierung Landkreise und kreisfreie Städte mit zunächst 360.000 Euro. Für jeden Landkreis und jede kreisfreie Stadt sieht das Landesprogramm eine Förderung in Höhe von 10.000 Euro vor. Die Kommunen sollen damit in die Lage versetzt werden, telefonische Anlaufstellen einzurichten, über die Hilfsangebote wie etwa ehrenamtliche Einkaufshilfen für Alleinstehende, Risikogruppen und Quarantänepatienten vermittelt werden können. Um neu entstehende Hilfsangebote und Plattformen von Kommunen, Ehrenamtlichen, Studierenden sowie Schülerinnen und Schülern zu unterstützen, hat die Landesregierung zudem einen Projektfonds ins Leben gerufen, mit dem selbstorganisierte Angebote der Nachbarschaftshilfe unbürokratisch unterstützt werden sollen. Ergänzend zur bestehenden Engagementförderung des Landes stehen damit während der Corona-Pandemie rund eine halbe Million Euro zusätzlich für die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe bereit. Die Projektförderung in Höhe von bis zu 500 Euro richtet sich an Initiativen, Projekte und Vereine, die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe wie Einkaufsdienste anbieten. Weil in der aktuellen Situation insbesondere Alleinstehende und Seniorinnen und Seniorinnen unter Einsamkeit und fehlenden sozialen Kontakten leiden, werden auch ehrenamtliche psychosoziale Dienste wie Online-Vorleseprojekte oder Sorgentelefone gefördert.

Erfreulich ist, dass viele Helferinnen und Helfer mitanpacken, die zuvor noch nicht ehrenamtlich aktiv waren. Vielerorts gründen sich neue Initiativen und Projekte, die noch nicht über eine etablierte Vereinsstruktur verfügen. Es ist daher eine gute Nachricht, dass auch diejenigen Helferinnen und Helfer, die sich unabhängig von einer Kommune oder einer anderen Trägerorganisation wie einem Verein engagieren, durch die Sammelhaftpflicht- und Unfallversicherung des Landes für Ehrenamtliche im Schadensfall abgesichert sind."

Weitere Informationen zu Nachbarschaftshilfe und Bürgerengagement in der Corona-Pandemie:

https://www.rlp.de/de/buergerportale/informationen-zum-coronavirus/nachbarschaftshilfe/

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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. März 2020
SPD Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz
Telefon: 06131 / 208 3218, Fax: 06131 / 208 4217
Internet: www.spdfraktion-rlp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. März 2020

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