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RHEINLAND-PFALZ/5317: GRÜNE Fraktion fordert Wald-Klimafonds von einer Milliarde Euro (Bündnis 90/Die Grünen)


Pressemitteilung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz vom 12.12.2019

GRÜNE Fraktion fordert Wald-Klimafonds von einer Milliarde Euro


Der Waldzustandsbericht der Landesregierung für das Jahr 2019 wurde heute auf Antrag der GRÜNEN Fraktion im Plenum des Landtags von Rheinland-Pfalz debattiert. Andreas Hartenfels, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion, kommentiert den Bericht und fordert die Auflage eines nationalen Wald-Klimafonds in Höhe von einer Milliarde Euro:

"Der Waldzustandsbericht macht deutlich: Auslöser für das massive Waldsterben ist die menschengemachte Klimaerhitzung. Wenn wir unseren Wald noch retten wollen, muss Klimaschutz deshalb ab sofort Priorität haben. Der Anteil der stark geschädigten und abgestorbenen Bäume ist mit 2,6 Prozent beziehungsweise 1,1 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren erheblich gestiegen und befindet sich auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen. Lediglich 18,3 Prozent aller untersuchten Bäume weisen keine Schäden auf. Unserem heimischen Wald stehen schwere Zeiten bevor.

Damit ist auch klar: Wir brauchen ein zuverlässiges und vor allem auf nachhaltige Waldentwicklung ausgelegtes Finanzierungssystem für unsere Wälder. Die von der Bundesregierung angekündigten Nothilfen werden schon bald nicht mehr ausreichen, um die finanziellen Löcher zu stopfen, die das Waldsterben und der fallende Holzpreis in viele Haushaltspläne von Kommunen und privaten Waldbesitzern gerissen haben.

Wir brauchen deshalb einen kompletten Neustart des mit aktuell 24,5 Millionen Euro im Jahr völlig unterfinanzierten nationalen Wald-Klimafonds. Die Bundesregierung muss den Fonds endlich handlungsfähig machen, damit er eine nachhaltige Bewirtschaftungsweise belohnen kann. Wir fordern die Bundesregierung daher auf, den Fonds in einer ganz neuen Größenordnung aufzuziehen und in den nächsten fünf Jahren mindestens eine Milliarde Euro zu investieren. Finanziert werden kann das aus den Abgaben, die der Bund künftig aus der Nutzung fossiler, klimaschädlicher Brennstoffe erhält. Die Vergabe der Gelder aus diesem Fonds muss allerdings verbindlich an strenge ökologische Bedingungen gebunden sein. Die Kriterien des FSC-Labels für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes können dafür eine Orientierung geben."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. Dezember 2019
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz
Telefon: 06131 / 208 31-30, Fax: 06131 / 208 41-31
Internet: http://www.gruene-fraktion-rlp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Dezember 2019

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