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RHEINLAND-PFALZ/4278: Gedenktag für die Opfer des Naziregimes (CDU)


Pressemitteilung der CDU-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz vom 27.01.2017

Gedenktag für die Opfer des Naziregimes

Julia Klöckner: "Böses Erwachen verhindern wir durch Wachsamkeit am Anfang"


Der rheinland-pfälzische Landtag kommt heute zum und im Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gräueltaten zusammen. Wir gedenken der Millionen Opfer einer barbarischen Gewaltherrschaft, die in deutschem Namen unfassbare Verbrechen begangen hat. Dazu erklärt die Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Julia Klöckner:

"Zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sein können, führt uns immer wieder dieser Gedenktag vor Augen. Auch wenn der Abstand zum Holocaust mit den Jahren zeitlich zunimmt - die Mechanismen, die zu Brutalität und Ausgrenzung gegenüber anderen führten und heute wieder dazu führen können, sind nicht überwunden. Weder weltweit, noch in Europa oder bei uns im eigenen Land. Wir widersprechen denen, die diese Gräueltaten relativieren, verleugnen und die historische Verantwortung Deutschlands sowie das Erinnern an die nationalsozialistische Schreckensherrschaft in Frage stellen. Investitionen zur Aufrechterhaltung unserer Gedenkstätten sind gut angelegte Gelder, der Preis geschichtslosen Handelns wäre sonst unsagbar höher.

Grausamkeiten beginnen in den Köpfen. Diktaturen sind nicht vom Himmel gefallen, sie haben sich schleichend ihren Platz erobert. Harmlos am Anfang, mit Zustimmung und Jubel großer Teile des Volkes. Um ein böses Erwachen zu verhindern, gilt die Wachsamkeit gerade auch am Anfang.

Einfache Antworten auf komplexe Probleme sind allzu verlockend. Der Weg in barbarische Gewaltherrschaften hat meist mit der Vereinfachung, der Pauschalisierung, mit unhaltbaren Versprechen begonnen. Wenn Populismus, Extremismus, vermeintlich einfache Lösungen einen immer größeren Resonanzboden finden, dann muss unsere Demokratie wehrhaft sein, nicht lethargisch hinnehmen, keine Toleranz gegenüber Intoleranz walten lassen. Dazu gehören auch das klare Bekenntnis zur Pressefreiheit und die Unabhängigkeit von Journalisten.

Der heutige Gedenktag ist kein überkommenes Ritual, wie manche meinen, sondern ein wichtiges und unverzichtbares Erinnern an die dunkelsten Stunden deutscher Geschichte. Er dient der Selbstvergewisserung, dem Nachdenken über unsere eigene Geschichte und vor allem auch als Aufruf, alles zu tun, dass sich solch unfassbare Verbrechen nicht wiederholen können."


Hintergrund:

Der Gedenktag geht zurück auf unseren jüngst verstorbenen früheren Bundespräsidenten, Prof. Dr. Roman Herzog. In seiner diesbezüglichen Proklamation heißt es:

"Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 27. Januar 2017
CDU Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz
Tel: 0 61 31 - 208 - 3309, Fax: 0 61 31 - 208 - 4309
Internet: www.cdu-fraktion-rlp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2017

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