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RHEINLAND-PFALZ/3570: Streik der Erzieherinnen (CDU)


Pressemitteilung der CDU-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz vom 28.05.2015

Streik der Erzieherinnen / Plenardebatte zum Antrag der CDU-Landtagsfraktion

Julia Klöckner: Ich kann die Erzieherinnen und Erzieher verstehen


"Ich kann die Erzieherinnen und Erzieher verstehen. Ihr Streik legt den Finger auf die Wunde. Denn es geht um weit mehr als um die Bezahlung. Auf dem Prüfstand stehen die Arbeitsbedingungen, stehen steigende Anforderungen und die Frage der Qualität. Darauf muss die Landesregierung eine Antwort geben", so die Vorsitzende der CDU-Landtags-fraktion, Julia Klöckner. Die CDU-Landtagsfraktion hat deshalb heute im Landtag mit ihrem Antrag "Familien entlasten, Kinder fördern, Erzieherinnen gute Arbeitsbedingungen sichern" ihr Konzept für bessere Arbeitsbedingungen in den Kitas und für mehr Qualität vorgestellt. Der Streik stelle für viele Eltern und Kinder eine enorme Herausforderung dar, so Klöckner. Eine zügige Lösung am Verhandlungstisch müsse Hand in Hand gehen mit Verbesserungen der Rahmenbedingungen in den Kitas durch die Landesregierung.

"Der Anspruch, den Eltern, Gesellschaft aber auch der Staat an Kindertagestätten haben, hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten gewandelt. Und die Ansprüche steigen weiter. Kindertagesstätten sind schon längst keine reinen Betreuungseinrichtungen mehr, sondern sollen vielfältige Anforderungen an Förderung und Erziehung erfüllen. In Rheinland-Pfalz allerdings sind die Erzieherinnen tagtäglich zum Spagat zwischen den steigenden Anforderungen und den problematischen Rahmenbedingungen für ihre Arbeit gezwungen. Es reicht eben nicht aus, wenn die Landesregierung nur auf die Anzahl der Betreuungsplätze schaut und weniger auf die Qualität und damit auf die Arbeitsbedingungen.

Es gibt zu wenig Erzieherinnen, die Gruppen sind zu groß, es mangelt an ausreichender Sprachförderung und Fortbildung und es müssen zu viele unter Dreijährige in altersgemischten Gruppen betreut werden. Diese Defizite der rot-grünen Kindertagesstättenpolitik kann auch das große Engagement der Erzieherinnen nicht ausgleichen. Rot-Grün verspricht den Eltern ein Rundum-Sorglos-Paket, lässt aber die Erzieherinnen und Kommunen mit kaum erfüllbaren Anforderungen alleine. Das geht zu Lasten der Betreuungsqualität und der kindgerechten Förderung. Um das zu ändern haben wir heute unser "Zehn-Punkte-Programm" für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Arbeit der Erzieherinnen und die Förderung der Kinder vorgelegt."

Die CDU-Landtagsfraktion macht folgende Vorschläge:

  • verbindliche Sprachstandserhebung im 4 Lebensjahr für bedarfsgerechte Förderung,
  • Ausbau der Sprachförderung in Kindertagesstätten,
  • verpflichtende Sprach-Schuleingangstests und ggf. Vorlaufkurse,
  • bedarfsgerechter Ausbau der Mittel für die Fortbildung,
  • Verringerung der Gruppengrößen,
  • Erzieherinnenausbildung auch als vergütete, duale Berufsausbildung gestalten,
  • Kindertagesstätten für andere pädagogische und therapeutische Fachkräfte öffnen,
  • Erzieherinnen von bürokratischen Tätigkeiten entlasten,
  • Förderung des Ausbau der frühkindlichen Betreuung in gleicher Höhe wie der Bund,
  • Neuordnung der Kindertagesstättenfinanzierung mit gerechter Lastenverteilung.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Mai 2015
CDU Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz
Tel: 0 61 31 - 208 - 3309, Fax: 0 61 31 - 208 - 4309
Internet: www.cdu-fraktion-rlp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Mai 2015

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