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MECKLENBURG-VORPOMMERN/1503: Arzneimittelverbrauch im Land ist besorgniserregend (SPD)


SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern - 21. Januar 2013

Arzneimittelverbrauch in Mecklenburg-Vorpommern ist besorgniserregend

Julian Barlen: Überdurchschnittliche Medikamenteneinnahme im Land muss gesenkt werden



Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Julian Barlen, erklärt zur Antragsinitiative "Verminderung von Über-Medikation in Mecklenburg-Vorpommern" der Koalitionsfraktionen für die kommende Landtagssitzung:

"Aktuelle Zahlen zeigen, dass der Arzneimittelverbrauch in Mecklenburg-Vorpommern seit mehreren Jahren stetig steigt und pro Kopf bundesweit am höchsten ist. Auch unter Berücksichtigung landesspezifischer Faktoren - wie beispielsweise die zunehmend älter werdende Bevölkerung und die steigende Anzahl an Adipositas erkrankter Menschen - werden in M-V pro Kopf die meisten Medikamente eingenommen. Das gibt Anlass zur Sorge, denn auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Mit steigender Anzahl gleichzeitig eingenommener Medikamente nimmt auch das Gesundheitsrisiko durch Neben- und Wechselwirkungen zu. Zusätzliche Gesundheitsprobleme können die Folge sein. Darüber hinaus erhöhen sich damit nicht nur die Arzneimittelkosten, sondern auch die Therapiekosten insgesamt.

Dieser Entwicklung muss weiterhin entschieden entgegengewirkt werden. Die bereits gestarteten Initiativen der Akteure im Gesundheitsbereich sowie des Sozialministeriums zur Verminderung von Über-Medikation - wie z. B. der Runde Tisch zur Optimierung der Arzneimittelversorgung - sind daher sehr zu begrüßen. Daran muss dringend angeknüpft werden."

Hintergrund:
In Mecklenburg-Vorpommern nimmt seit mehreren Jahren der Arzneimittelverbrauch pro Kopf der Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung gemessen in Tagesdosen (DDD) kontinuierlich zu. Verbrauchte nach Angaben der GKV-Arzneimittel-Schnellinformation im Jahr 2001 eine Versicherte bzw. ein Versicherter noch ca. 430 DDD, waren es im Jahr 2011 rund 700 DDD. Dies entspricht einer Steigerung um 63 Prozent und ist bundesweit der höchste Wert.

Das Sozialministerium hat bereits Initiativen zur Verminderung von Über-Medikation angestoßen. In diesem Zusammenhang sind der Runde Tisch zur Optimierung der Arzneimittelversorgung oder auch die Forschungen der Arbeitsgruppe Polypharmazie zu nennen.

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Quelle:
Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle, Milko Eilers (V.i.S.d.P.)
Lennéstr. 1, 19053 Schwerin
Tel.: 0385/525-23 40, Fax: 0385/525-23 20
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Januar 2013