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HAMBURG/4795: Schulschwänzen ist zu ernst für ein Show-Projekt (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft vom 19. Juni 2019

Schulschwänzen ist zu ernst für ein Show-Projekt!


Die Schulbehörde will mit dem Projekt "Jeder Schultag zählt" in Kooperation mit zwei Stiftungen an jeweils zwei handverlesenen Grund- und Stadtteilschulen den Ursachen von Schulschwänzen auf den Grund gehen, um Gegenmaßnahmen entwickeln zu können. "Schulschwänzen ist ein wichtiges und ernstzunehmendes Thema, das gilt für alle Schulformen und ganz sicher nicht nur für wirtschaftlich schwächere Stadtteile", kritisiert die schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, Sabine Boeddinghaus. Die mit dem Projekt getroffene selektive Fokussierung sei stigmatisierend und werde dem Problem nicht annähernd gerecht. "Und es wundert schon, dass der Schulsenator nicht längst eine Analyse der multiplen Ursachen für Schulschwänzen vorgenommen hat. Es gehört zum Pflichtprogramm einer Bildungsbehörde, genau und regelhaft zu evaluieren, ob Schule alle jungen Menschen in ihren jeweiligen Lebenslagen erreicht."

Gründe für Schulschwänzen sind ganz überwiegend massive Mobbingerfahrungen, Erlebnisse von Abwertungen und Frustrationen, aber auch chronische Unter- oder Überforderungen, so Boeddinghaus. "Deshalb erwarte ich von einem Bildungssenator kein Show-Projekt, sondern strukturelle qualitative Verbesserungen von Schule und Unterricht, die die Rechte von Kindern und Jugendlichen und gute Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte in den Mittelpunkt stellen."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Pressemitteilung vom 19. Juni 2019
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2019

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