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HAMBURG/2270: Zur Eröffnung der U-Bahn-Linie U4 (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 28. November 2012

U4: Als große Linie von Steilshoop gestartet, als Stummelschwanz in der HafenCity geendet



Die heutige Eröffnung der neuen Linie U4 durch Bürgermeister Olaf Scholz in der HafenCity ist für Heike Sudmann kein Anlass zur Freude. "Vor knapp zehn Jahren hat der damalige Schwarz-Schill-FDP-Senat eine U-Bahn-Linie 4 von Bramfeld bis zur HafenCity versprochen", erinnert die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Dafür sollte eine neue U-Bahn-Strecke von Bramfeld nach Barmbek sowie vom Rathaus bis zur HafenCity gebaut werden." Die wesentlich günstigere Alternative eines Stadtbahnanschlusses für Steilshoop und die HafenCity war von den CDU-geführten Senaten konsequent ignoriert worden. "Mit der heutigen Eröffnung des vier Kilometer langen Stummels von der Innenstadt in die HafenCity wird den Einwohnern/-innen von Steilshoop erneut deutlich gemacht, dass seit gut 40 Jahren kein Senat die versprochene Bahnanbindung ihres Stadtteils umsetzen will."

Während rund 20.000 Steilshooper/-innen seit Jahrzehnten nur in die Röhre eines nie fertiggestellten Bahnhofs unter dem Einkaufszentrum Steilshoop gucken könnten, werde für die bisher knapp 3000 Bewohner/-innen der HafenCity eine lächerlich kurze und teure U-Bahn-Anbindung gebaut. Nach fünf Jahren Bauzeit lautet die Bilanz zur Eröffnung der U4: "323,6 Millionen Euro für 4000 Meter, 68,6 Millionen mehr als im Jahr 2005 geplant", rechnet Sudmann vor.

Die gegenwärtige reguläre Endhaltestelle Überseequartier liegt an einem riesigen Baggerloch. Pünktlich zur Eröffnung der U4 ist ein Investor abgesprungen, der dort acht Gebäude mit Büros und Einzelhandel hatte errichten sollen. "Um aus dieser verkorksten U-Bahn ein sinnvolles Verkehrsprojekt zu machen, müsste die U-Bahn nicht nur verlängert werden, sondern auch mit der S-Bahn-Linie Richtung Harburg verknüpft werden", erläutert Sudmann. Doch bevor hier weitere Hunderte Millionen Euro verbuddelt würden, müssten aus Sicht der Linksfraktion Steilshoop und Osdorfer Born angebunden werden. "Wer seit 40 Jahren immer wieder vertröstet wird, hat mehr als einen moralischen Anspruch auf eine vernünftige ÖPNV-Anbindung", so die Verkehrspolitikerin. "Olaf Scholz und sein Senat haben bisher nur bewiesen, dass auch eine soziale und demokratische Verkehrspolitik Steilshoop und Osdorfer Born nicht auf dem Fahrplan hat."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 28. November 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2012