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HAMBURG/2000: Stellenabbau - Otto muss sich sozialer Verantwortung stellen (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 20. April 2012

Stellenabbau: Otto muss sich sozialer Verantwortung stellen



Die Otto Gruppe, eines der bekanntesten Unternehmen Hamburgs, kündigt für den Herbst umfangreiche Restrukturierungen und die Vernichtung von Arbeitsplätzen an. Die Gründe seien Umsatzrückgang und Internetkonkurrenz.

Hierzu erklärt Kersten Artus, wirtschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion: "Der Handel unterliegt verschärften Wettbewerbsbedingungen und einem erheblichen Kostendruck. Er beschäftigt aber auch Zehntausende Menschen, für die die Handelsunternehmen eine soziale Verantwortung haben. Umsatzrückgänge allein rechtfertigen keinen Stellenabbau. Gewinnrückgänge sollten Anlass sein, darüber nachzudenken, ob die internationale Ausweitung des Unternehmens wirklich sinnvoll gewesen ist. Größe allein ist kein Garant für Erfolg. Otto jammert zudem auf hohem Niveau: Der Jahresumsatz beträgt satte zwei Milliarden Euro.

Dass der Vorstand seine Belegschaft nicht genau darüber informiert, in welchem Umfang Arbeitsplätze verloren gehen sollen, ist kritikwürdig: Die Beschäftigten werden so in eine subtile Angst versetzt. Sie sollen nun einige Monate lang mit dem Gefühl zur Arbeit gehen, dass sie Ende 2012‍ ‍womöglich ohne Erwerb da stehen werden? Dieser Umgang mit dem eigenen Personal ist unverantwortlich!

Der Unternehmer Otto gilt als großer Mäzen und Umweltschützer. Jetzt ist meiner Meinung nach sein Fokus vor allem da gefragt, wo sein Reichtum und damit die finanziellen Möglichkeiten für sein gesellschaftliches Engagement herkommt: Bei seiner Belegschaft. Von Otto stammt der Satz: 'Es ist manchmal erschreckend, wie unsinnig für Umsatz und Gewinn gepowert wird.' Ich nehme Herrn Otto beim Wort: Wenn Sie restrukturieren, dann dürfen die Angestellten dabei nicht auf der Strecke bleiben. Der Betriebsrat muss zudem ausreichend Gelegenheit haben, Alternativkonzepte zu erarbeiten."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 20. April 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2012