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BADEN-WÜRTTEMBERG/787: Integrationsausschuss beschäftigt sich mit Migranten auf dem Arbeitsmarkt (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 103/2012

Integrationsausschuss beschäftigt sich mit Migranten auf dem Arbeitsmarkt
Gut ausgebildete Menschen mit Migrationshintergrund sollen in Baden-Württemberg arbeiten können



Stuttgart. Mit der Situation von Migrantinnen und Migranten auf dem baden-württembergischen Arbeitsmarkt hat sich der Integrationsausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, 11. Juli 2012, befasst. "Es ist unser gemeinsames Anliegen, dass gut ausgebildete Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund auch hier arbeiten können", stellte die Vorsitzende des Gremiums, die CDU-Abgeordnete Katrin Schütz, fest. Der demografische Wandel und der zunehmende Fachkräftemangel führten dazu, dass besonders die Potenziale von weiblichen Migranten für Unternehmen, Organisationen und die öffentliche Verwaltung zunehmend von Bedeutung seien, legte sie weiter dar.


Laut Erhebungen des Mikrozensus 2010 lebten in Baden-Württemberg insgesamt 964.000 Frauen im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren mit Migrationshintergrund, erläuterte Katrin Schütz. Nahezu 60 Prozent seien erwerbstätig. In der Altersgruppe der 25- bis unter 65-jährigen Frauen, die rund 760.000 Frauen mit Migrationshintergrund umfasse, hätten 456.000 einen beruflichen Abschluss. Knapp 113.000 Frauen mit Migrationshintergrund (14,8 Prozent) könnten einen akademischen Abschluss vorweisen. "Bei den Frauen ohne Migrationshintergrund sind es 16,2 Prozent, also gar nicht so viele mehr", zeigte sich Schütz überrascht. Überdies gebe es in Baden-Württemberg bislang knapp 30.000 selbstständige Migrantinnen, die vorwiegend in den Branchen öffentliche und private Dienstleistungen (50 Prozent), Handel, Reparatur von KFZ und Gastgewerbe (21,8 Prozent) sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen und in wirtschaftlichen Dienstleistungen (18,5 Prozent) tätig seien.

"Baden-Württemberg ist ein positives Beispiel für die gesellschaftliche Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger", hob die Leiterin der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, die im Ausschuss als Gesprächspartnerin zur Verfügung stand, hervor. Als aktiver Partner des Nationalen Aktionsplans Integration habe sich die Regionaldirektion Stuttgart zum Ziel gesetzt, Migrantinnen und Migranten in den Blickpunkt ihres Handelns zu stellen. "So gibt es flächendeckend Migrationsbeauftragte in den Arbeitsagenturen und Jobcentern, die die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund begleiten. Gemeinsam mit unseren lokalen und regionalen Netzwerkpartnern arbeiten wir an Lösungen und zeigen Zukunftsperspektiven auf." Die 62 Migrationsbeauftragten in den Jobcentern verfolgten dabei drei Strategien: Fachkräfte sichern, Langzeitarbeitslose integrieren und den Übergang von der Schule in den Beruf begleiten.

Die Diskussion habe gezeigt, dass es durchaus noch migrationsspezifische Probleme und Barrieren beim Zugang zum Arbeitsmarkt gebe, bemerkte Ausschussvorsitzende Katrin Schütz. Dies seien beispielsweise fehlende Sprachkenntnisse, ein unsicherer Aufenthaltsstatus, die Nichtanerkennung von ausländischen Bildungs- und Berufsabschlüssen oder fehlende Informationen über den Arbeitsmarkt. "Die Verzahnung zwischen Arbeitsmarktakteuren, anerkennenden Stellen, Beratungsstellen, Bildungsträgern und weiteren Netzwerkpartnern bilden die Basis für eine erfolgreiche berufliche Integration", so das abschließendes Fazit von Schütz.

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Quelle:
Pressemitteilungen 103/2012 vom 12.07.2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juli 2012