Schattenblick → INFOPOOL → PARLAMENT → LANDESPARLAMENTE


BADEN-WÜRTTEMBERG/1174: Apotheken sind auf die Einführung elektronischer Rezepte gut vorbereitet (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 18/2020

Auswirkungen der Telematikinfrastruktur:
Hinderer: Apotheken sind auf die Einführung elektronischer Rezepte gut vorbereitet


Stuttgart. Spätestens im kommenden Herbst sollen als Folge des geplanten "Digitale-Versorgung-Gesetz" (DVG) die Apotheken an die sogenannte Telematikinfrastruktur angeschlossen werden. Diese Infrastruktur soll alle Beteiligten im Gesundheitswesen wie Ärzte, Krankenhäuser, Krankenkassen und eben die Apotheken miteinander vernetzen. Medizinische Informationen, die für die Behandlung der Patienten benötigt werden, sollen damit schneller und einfacher verfügbar sein. Auf Antrag der AfD-Fraktion befasste sich der Ausschuss für Soziales und Integration in seiner Sitzung am Donnerstag, 13. Februar 2020, mit der Frage, wie sich insbesondere die Einführung der elektronischen Rezepte auf die Apotheken auswirken wird. Dies teilte der Vorsitzende des Gremiums, Rainer Hinderer (SPD), mit.

Damit Kunden elektronische Rezepte einlösen könnten, sei es zwingend notwendig, dass Apotheken an die Telematikinfrastruktur angeschlossen seien. Dies solle bis zum 31. September dieses Jahres geschehen. Im Herbst vergangenen Jahres seien bereits etwa 80 Prozent der Arztpraxen und der psychotherapeutischen Praxen an die Telematikinfrastruktur angebunden gewesen. Nun sollen die Apotheken folgen.

Hinderer zufolge seien die Apotheken im Land dafür auch gut gerüstet, da sie bereits heute durchgängig ans Internet angeschlossen und mit modernster IT-Technologie ausgerüstet seien. "Elektronische Rezepte können heute allerdings noch nicht in Apotheken eingelöst werden", erklärte Hinderer. Dafür müsse erst ein sogenannter Konnektor zugelassen werden. Solch ein Konnektor sei vergleichbar mit einem DSL-Router, allerdings auf einem deutlich höheren Sicherheitsniveau. "Schließlich geht es hier um sehr sensible Daten", betonte der Ausschussvorsitzende. Derzeit gebe es auf dem Markt lediglich einen Konnektor, der für einen Feldtest zugelassen sei; die abschließende Prüfung, ob er endgültig zugelassen werden kann, stehe aber noch aus. Laut Hinderer werde damit erst im Juni gerechnet. Die Landesregierung sei jedoch zuversichtlich, dass die Apotheken bis zum im Gesetz angepeilten Stichtag, dem 30. September 2020, mit der erforderlichen Hard- und Software ausgestattet sein werden.

Darüber hinaus sei sich der Ausschuss darüber einig gewesen, dass es Regelungen geben müsse, die sicherstellen, dass die stationären Apotheken gegenüber den ausländischen Versandapotheken nicht benachteiligt werden. "Wir wollen, dass unsere Apotheken die Primärversorger vor Ort bleiben", so Hinderer.

*

Quelle:
Pressemitteilungen 18/2020 - 13. Februar 2020
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
Referat Öffentlichkeitsarbeit, Haus des Landtags,
Konrad-Adenauer-Straße 3, 70173 Stuttgart
Telefon: 0711/2063-0
Telefax: 0711/2063-299
E-Mail: Post@Landtag-bw.de
Internet: http://www.landtag-bw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2020

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang