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BADEN-WÜRTTEMBERG/981: Bildungsausschuss betont hohen Stellenwert der frühkindlichen Bildung (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 34/2018

Bildungsausschuss betont hohen Stellenwert der frühkindlichen Bildung


Stuttgart. Forciert die Landesregierung den Ausbau des Betreuungsangebots und die Qualitätssicherung in der frühkindlichen Bildung mit ausreichend Nachdruck, um die Bedarfe der Eltern zu decken und auf steigende Geburtenraten vorbereitet zu sein? Dieser Frage, einem Antrag der SPD, ist der Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport in seiner Sitzung am Donnerstag, 15. März 2018, nachgegangen. Das hat die Vorsitzende des Gremiums, die Grünen-Abgeordnete Brigitte Lösch, mitgeteilt. "Baden-Württemberg legt großen Wert auf Qualität und Quantität bei der frühkindlichen Bildung", betonte Lösch.

Wie die Vorsitzende ausführte, habe Baden-Württemberg in den letzten Jahren große Fortschritte im Ausbau der Kleinkindbetreuung gemacht. Die Zahl der genehmigten Plätze an Kindertageseinrichtungen habe sich in Baden-Württemberg im Verlauf der Jahre 2012 bis 2017 nach den Ergebnissen der Kinder- und Jugendhilfestatistik von 448.066 (2012) auf 488.544 (2017) hin entwickelt. Maßgebend für den Ausbau der Betreuungsplätze sei der Bedarf an Betreuungsplätzen vor Ort. Laut Brigitte Lösch zeige der Befund, dass im Land Bedarf an weiteren Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren bestünde. "Die Kommunen und freien Träger unternehmen große Anstrengungen, zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren zu schaffen", so Lösch. Die Zahl der betreuten Kinder unter drei Jahren sei innerhalb eines Jahres um rund 7.000 angestiegen. Die Betreuungsquote in Baden-Württemberg sei unterschiedlich, sie liege etwa in Heidelberg bei 47,9 Prozent und in Stuttgart bei 37 Prozent, der Bundesdurchschnitt liege laut der DJI-Kinderbetreuungsstudie bei 46 Prozent. Auch aufgrund der demografischen Entwicklung wird Baden-Württemberg weiterhin bedarfsgerecht ausbauen müssen.

Um den Ausbau der Kleinkindbetreuung voranzubringen, hätten sich Land und kommunale Landesverbände in Baden-Württemberg 2011 darauf verständigt, dass sich das Land in deutlich größerem Umfang an den Betriebskosten der Kinderbetreuung beteilige als zuvor. Für die Jahre 2012 und 2013 seien Erhöhungen um jeweils 300 Millionen Euro vereinbart worden. Seit 2014 übernehme das Land 68 Prozent der Betriebsausgaben, wobei die Bundesmittel für die Betriebskostenförderung mitberücksichtigt würden. Die Zuweisungen des Landes zur Kleinkindbetreuung würden in diesem Jahr zum ersten Mal deutlich über 900 Millionen Euro liegen. Im Jahr 2019 werde sich das Land voraussichtlich zum ersten Mal mit mehr als einer Milliarde an den Betriebskosten der Kleinkindbetreuung beteiligen, erläuterte Lösch.

In Anknüpfung an den Pakt für Familien mit Kindern aus dem Jahr 2011 verhandelt die Landesregierung mit den kommunalen und freien Trägern den Pakt für gute Bildung und Betreuung. Dabei soll vor allem die Qualitätssicherung und -entwicklung im Mittelpunkt stehen.

Wie die Ausschussvorsitzende ausführte, habe die Landesregierung in den letzten Jahren unterschiedliche Maßnahmen ergriffen, um den Bedarf an pädagogischen Fachkräften im Bereich der Kindertagesbetreuung zu decken. So seien die Kapazitäten der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung erhöht worden und es sei ermöglicht worden, die Ausbildung in einer vergüteten, praxisintegrierten Form zu absolvieren. "Darüber hinaus brauchen wir eine Fachkräfteoffensive für Kitas, die eben den Ausbau der praxisorientierten Erzieherinnen- und Erzeiherausbildung (PiA) fördert", so die Ausschussvorsitzende. Die Ministerin habe angekündigt, bis zum Sommer über die Ergebnisse des Paktes für gute Bildung und Betreuung zu berichten.

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Quelle:
Pressemitteilungen 33/2018 - 16.3.2018
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2018

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