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BADEN-WÜRTTEMBERG/916: Palliativversorgung auch in der Geriatrie stärken (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 163/2014

Im Sozialausschuss am 23. Oktober 2014:
Palliativversorgung auch in der Geriatrie stärken



Stuttgart. Der Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 23. Oktober 2014, mit einem CDU-Antrag zur Palliativversorgung in Baden-Württemberg befasst. Dies teilte die Vorsitzende des Gremiums, die Grünen-Abgeordnete Bärbl Mielich, mit. "Die Palliativversorgung muss auch in der Geriatrie gestärkt werden. Angebote und Kompetenzen palliativer Begleitung und Behandlung haben daher auf allen Ebenen der medizinischen und pflegerischen Versorgung eine große Bedeutung", stellte Mielich fest. "Im Hinblick auf die derzeit geführten Diskussionen zur Sterbehilfe ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig, um die bestehenden Angebote bekannt zu machen."


Wie die Ausschussvorsitzende darlegte, lebten derzeit in Baden-Württemberg knapp 2,6 Millionen Menschen, die älter als 60 Jahre seien. Das Statistische Landesamt gehe in der aktuellen Bevölkerungsvorausrechnung davon aus, dass sich die Zahl der über 60-Jährigen auf etwa 3,4 Millionen Menschen im Jahr 2030 erhöhen werde. Zur Anzahl der in Baden-Württemberg derzeit palliativmedizinisch behandelten Patienten gebe es keine belastbaren Gesamtzahlen. Ausgehend von Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) und der AOK sei - hochgerechnet auf die Gesamtzahl der Versicherten im Land - davon auszugehen, dass es heute schon rund 4.275 stationär behandelte Palliativpatienten sowie knapp 5.000 Patienten (TK-Hochrechnung) bzw. über 4.000 Patienten (AOK-Hochrechnung) gebe, die durch eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) versorgt würden.

Mielich zufolge gebe es 212 Palliativbetten in 26 Krankenhäusern sowie 26 stationäre Hospize mit insgesamt 195 Betten. Damit stünde, mit regionalen Unterschieden, für 81 Prozent der Bevölkerung das Angebot der SAPV zur Verfügung. "Ballungsgebiete sind weitgehend abgedeckt, in strukturschwachen Regionen besteht dagegen noch Versorgungsbedarf", erläuterte Bärbl Mielich. Die Landesregierung werde sich weiterhin dafür einsetzen, dass durch Abschlüsse weiterer SAPV-Versorgungsverträge eine flächen- und bedarfsgerechte Palliativversorgung erreicht werde. Eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, beispielsweise durch die Nutzung eines Online-Informations-Portals, solle dazu beitragen, dass Betroffene und ihre Angehörigen möglichst umfassend über eine Umgebungssuche über die unterschiedlichen palliativmedizinischen und hospizlichen Betreuungsangebote im Land informiert würden.

"Im Mittelpunkt der Verbesserung der palliativen Versorgung steht einerseits die geriatrische Qualifikation der Ärzte, die die Heime betreuen, andererseits die Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen Ärzten und Pflegepersonal wie auch die Gewährleistung einer größtmöglichen hausärztlichen Versorgungskontinuität", so Mielich.

An verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg würden Weiterbildungskurse, die Kenntnisse im Bereich der spezialisierten Palliativversorgung vermittelten, angeboten. "Auch für Mitarbeiter in der Altenpflege mit eingeschränkten Deutschkenntnissen oder für Mitarbeiter, die ohne Fachqualifikation in der Altenpflege arbeiten, gibt es zum Erwerb von Basiskenntnissen in der Palliativversorgung ein 40-Stunden-Curriculum der Robert Bosch Stiftung", berichtete Mielich abschließend.

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Quelle:
Pressemitteilungen 163/2014 vom 23.10.2014
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2014