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BAYERN/3991: Markus Rinderspacher würdigt Helmut Rothemund (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 27.03.2014

Markus Rinderspacher würdigt Helmut Rothemund

Früherer Fraktionsvorsitzender wäre am 31. März 85 Jahre alt geworden



Am kommenden Montag, dem 31. März, wäre der frühere Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Helmut Rothemund, 85 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass erinnert SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher an die Verdienste des vor zehn Jahren gestorbenen verdienten Sozialdemokraten: "Helmut Rothemund hat für sozialdemokratische Ziele wie Chancengleichheit und Bildung gekämpft. Er war es aber auch, der schon früh die Bedeutung des Umweltschutzes entdeckte und sich dafür einsetzte, ihn in der Bayerischen Verfassung zu verankern. Rothemund musste damals schwer um die Durchsetzung dieses Ziels ringen - heute sind wir ihm dafür dankbar!" Rothemund starb am 27. Juni 2004, nur drei Monate nach der großen Feier anlässlich seines 75. Geburtstags im Bayerischen Landtag.

Drei Jahrzehnte arbeitete Helmut Rothemund im Parlament, führte die BayernSPD zweimal in den Wahlkampf, setzte seinem Widerpart Franz Josef Strauß mit scharfen Attacken und Untersuchungsausschüssen zu mehreren CSU-Affären zu. Zwölf Jahre amtierte der Staatsanwalt und Landrat als Landtagsvizepräsident.


Zur Biografie von Helmut Rothemund

Helmut Rothemund wurde am 31. März 1929 als Kind einer Porzellanmalerfamilie in Rehau, Oberfranken, geboren. Der Besuch des Gymnasiums war für ein Arbeiterkind damals keine Selbstverständlichkeit. Mit knapp 16 Jahren wurde der Junge 1945 noch zum Kriegsdienst eingezogen. Aber er hatte Glück, kam nach kurzer Kriegsgefangenschaft unversehrt wieder nach Hause und konnte 1948 das Abitur machen.

Sein Jurastudium an der Universität Erlangen finanzierte der Student mit der Leitung eines Lehrlings-Wohnheims. Während des Referendariats promovierte er bei Professor Pohle in Erlangen. Nach dem zweiten Staatsexamen wurde der "Einser-Jurist" ins Justizministerium nach München berufen.

Mit 19 Jahren trat Helmut Rothemund der SPD bei - die ihn eher zögerlich aufnahm, linksradikale Ansichten unterstellend. Während Studium und Referendariat leitete er den Erlanger SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund).

1956 begann die kommunalpolitische Laufbahn: als Listenführer schickte ihn die SPD in die Kreistagswahl und wählte ihn anschließend zum Fraktionsvorsitzenden. 1958 folgte die Kandidatur zum Landrat von Rehau, die der 29-Jährige gegen den amtierenden CSU-Landrat mit 54 Prozent der Stimmen gewann. Helmut Rothemund war zwölf Jahre lang Landrat des Kreises Rehau.

1962 ging der Landrat Helmut Rothemund als Abgeordneter in das Bayerische Parlament, und Waldemar von Knoeringen holte ihn in seinen "Kocheler Kreis" junger sozialdemokratischer Intellektueller. Die programmatische Schrift "Mobilisierung der Demokratie" entstand. Auch im Landtag arbeiteten Waldemar von Knoeringen und Helmut Rothemund eng zusammen. Sie einte das Interesse für Raumordnung und Landesplanung. Aus dieser Phase stammt der "Rothemund-Plan".

1976 wurde Helmut Rothemund Fraktionsvorsitzender und im Jahre 1977 Landesvorsitzender der BayernSPD. Zweimal führte er die SPD als Spitzenkandidat in die Landtagswahl in Bayern. In diese Zeit fallen auch die sechs Jahre als Mitglied des SPD-Bundesvorstandes.

Vizepräsident des Bayerischen Landtages war Helmut Rothemund von 1970 bis 1976 und von 1986 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Landtag 1992.

Für die Georg von Vollmar-Akademie wirkte Helmut Rothemund seit 1985, zunächst als stellvertretender Vorsitzender und seit 1989 als ihr Vorsitzender.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
Maximilianeum, 81627 München
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E-Mail: pressestelle@bayernspd-landtag.de
Internet: www.spd-landtag.de, www.bayern.landtag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. März 2014