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BAYERN/3381: Run auf Bayerns Privatschulen - die Eltern stimmen mit den Füßen ab (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 25.03.2013

Run auf Bayerns Privatschulen - die Eltern stimmen mit den Füßen ab!

Fraktionschef Rinderspacher: Wer sich eine private Schule nicht leisten kann, ist weiterhin auf das System Spaenle angewiesen - hoher Unterrichtsausfall, hoher Nachhilfebedarf, zu große Klassen, völlig unzureichendes Ganztagsangebot!



Wie eine parlamentarische Anfrage von SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher ergeben hat, ist der Trend zur Privatschule in allen Regierungsbezirken erkennbar. "Die Zahlen sind ganz klar ein Beleg dafür, dass die Eltern den Auslesedruck in den staatlichen Schulen vermeiden. Sie stimmen gut informiert mit den Füßen ab!", so Rinderspacher. Während die Schülerzahlen an den allgemein bildenden Schulen in Bayern deutlich rückläufig sind (minus neun Prozent in zehn Jahren), findet gleichzeitig ein regelrechter Run auf private Schulen statt (plus 20.000 Schüler in 10 Jahren, das entspricht einem Zuwachs von 15 Prozent). Im Schuljahr 2011/2012 besuchten 153.262 Schüler in Bayern eine Privatschule, das entspricht einem relativen Anteil von 11,5 Prozent aller Schüler. Der Anteil wächst seit Jahren kontinuierlich.

"Wohl dem, der Geld für Bildung hat. Wer es sich finanziell leisten kann, sucht das attraktivste pädagogische Angebot mit der besten individuellen Förderung für die eigenen Kinder aus, auch wenn es kostspielig ist", so Rinderspacher. "Private Schulen sind tatsächlich oft Motor für pädagogische Innovation!"

In den letzten 10 Jahren sind in Bayern knapp 100 neue private Schulen neu entstanden, davon alleine 39 in Oberbayern. Im Schuljahr 2011/2012 wurden 587 Privatschulen in ganz Bayern gezählt gegenüber 491 in 2001. Die Förderung des Freistaats für private Schulen ist binnen zehn Jahren von knapp 650 Mio Euro in 2001 auf 930 Mio Euro in 2011 um 43 Prozent gestiegen. Es unterrichten im privaten Sektor etwa 2.400 LehrerInnen mehr als noch 2001 (12.917 in 2011/2012). Die wachsende Zahl der neu gegründeten Privatschulen und der Privatschüler ist in Oberbayern deutlich überproportional. In Niederbayern erfreuten sich die traditionell starken kirchlichen Privatschulen zunehmender Beliebtheit.

Die Zahlen seien ein weiterer Beleg, so Rinderspacher, "dass in Bayern Bildungserfolg in nicht unerheblichem Maße vom Geldbeutel der Eltern abhängt." Wer sich eine private Schule hingegen nicht leisten könne, sei weiter auf das System Spaenle angewiesen. Rinderspacher: "Ein System mit zu hohem Unterrichtsausfall und hohem Nachhilfebedarf, noch immer zu großen Klassen und zu wenig Lehrern sowie einem völlig unzureichenden Ganztagsschulangebot!"

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. März 2013