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BAYERN/2600: Minister Herrmann tappt bei Pinakothek der Moderne im Dunkeln (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 06.02.2012

Minister Herrmann tappt bei Pinakothek der Moderne im Dunkeln - Immer mehr Kulturbaustellen in Bayern

SPD-Kultursprecherin Zacharias: Visionen über weitere millionenteure Projekte rücken angesichts der Bedrohung bestehender Kultur-Leuchttürme in immer weitere Ferne


"Innenminister Herrmann tappt nach fünf Jahren über die Ursachen der Baumängel an der Pinakothek der Moderne in München weiter im Dunkeln", stellt die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Isabell Zacharias, fest. Sie hatte eine entsprechende Parlamentsanfrage. "Doch von Seiten Herrmanns wird weder die Frage nach dem baulichen Zustand des Gebäudes noch über die notwendigen Maßnahmen der Sanierung beantwortet; die Kosten der Sanierung sind ungewiss", so die SPD-Kulturpolitikerin.

Bereits 2007 - so die Aussage des Ministers - sind in der Rotunde der Pinakothek der Moderne sichtbare Risse aufgetreten. Im Oktober 2011 musste das Gebäude dann zur 'Langen Nacht der Museen' sogar geschlossen werden, nachdem die Risse in der Rotunde sich bedrohlich vergrößert hatten. Seither ist dieser Bereich im Museum komplett eingerüstet. Für Zacharias ergeben sich hier Widersprüche zu den Aussagen des Ministers: "Warum ist die gesamte Rotunde mit Schutzgerüsten umbaut, wenn es doch, wie der Minister versichert 'keinen Zweifel an der Standsicherheit der Pinakothek' gibt und die Verkehrssicherheit (angeblich) gegeben ist?"

Völlig unklar ist auch, wer die Kosten einer notwendigen Sanierung tragen wird. Minister Herrmann deutet an, dass die für die Baumängel Verantwortlichen inzwischen aufgrund der Verjährungsfristen nicht mehr für die Sanierungskosten herangezogen werden können. Zacharias befürchtet daher: "Die Kosten werden wohl am bayerischen Steuerzahler hängenbleiben - Kostenhöhe: unbekannt."

Angesichts der ständig wachsenden Anzahl von Großbaustellen im Kulturbereich, die im Kulturstaat Bayern von Jahr zu Jahr wächst (die Süddeutsche Zeitung berichtete am 3.2.2012 "Die bröckelnde Pracht des Kulturstaates") muss die Staatsregierung dringend ihrer Verantwortung für die bestehenden Kultureinrichtungen nachkommen. Visionen über weitere millionenteure Projekte rücken angesichts der Bedrohung unserer bestehenden Kultur-Leuchttürme in immer weitere Ferne."


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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Februar 2012