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WIRTSCHAFT/1843: Digitalisierung 4.0 gefährdet Arbeitsplätze und Verbraucherschutz


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 19. Januar 2016

Karin Binder: Digitalisierung 4.0 gefährdet Arbeitsplätze und Verbraucherschutz


"Die Bundesregierung ignoriert in ihrer digitalen Agenda die Risiken für die Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Digitalisierung 4.0 birgt erhebliche Gefahren für den Schutz persönlicher Daten. Sie wird Monopolbildungen und die soziale Spaltung der Gesellschaft weiter vorantreiben", so Karin Binder, verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum Gutachten des Sachverständigenrates der Bundesregierung "Verbraucherpolitik in der Digitalen Welt". Binder weiter:

"Natürlich schafft die Digitalisierung auch Vorteile. Aber sie birgt viele Nachteile und Gefahren: Fünf Millionen Arbeitsplätze sollen laut Weltwirtschaftsforum allein in den nächsten fünf Jahren weltweit der Digitalisierung zum Opfer fallen. Die Monopolbildung der Konzerne wie Google oder Amazon sorgt zu einem weiteren Aussterben der kleinen Läden in Stadt und Land. Behörden können die digital angebotenen Dienstleistungen, Lebensmittel und Produkte kaum kontrollieren. Fitness-Armbänder zur Messung der Körperfunktionen nutzen vor allem Krankenkassen und Lebensversicherungen, und nicht dem Verbraucher. 4,5 Millionen Haushalte in Deutschland sind ab 2018 vom Fernsehen ausgeschlossen, wenn sie bis dahin nicht einen digitaltauglichen Fernseher gekauft haben. Ländliche Räume und einkommensschwache Menschen werden noch weiter abgehängt, da sie nur unzureichend oder gar keinen Zugriff auf das Internet haben. Und solange diese essentiellen Probleme nicht gelöst sind, ist es pure Verbrauchertäuschung nur über die Vorteile zu reden.

Die Erwartungshaltung von Verbraucherminister Maas, dass zukünftig Verbraucherschutzverbände eine wichtigere Rolle an der Seite der Verbraucher spielen sollen, offenbart, dass Verbraucherinnen und Verbraucher gar nicht erst auf die Hilfe der Bundesregierung in puncto digitalen Verbraucherschutz hoffen können."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 19. Januar 2016
Deutscher Bundestag
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Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Januar 2016

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