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INNEN/4549: Zum Tod von Guido Westerwelle


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 18. März 2016

Dietmar Bartsch: Zum Tod von Guido Westerwelle


Zum Tod von Guido Westerwelle erklärt Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE:

"Guido Westerwelle ist viel zu früh gestorben. Mein Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und seinen Freunden. Ich kannte Guido Westerwelle seit den 90er Jahren, da wir - er als Generalsekretär der FDP und ich als Bundesgeschäftsführer der damaligen PDS - gewissermaßen Amtskollegen waren. In dieser Zeit bildete sich ein persönlich gutes, ein kollegiales Verhältnis aus, was bis zu seinem Ausscheiden aus dem Parlament erhalten blieb. Bis zu seinem Tod hatten wir Kontakt.

Ich habe seinen Ehrgeiz, die FDP zu einer 18-Prozent-Partei zu machen, bewundert und zugleich für überzogen gehalten. Umso mehr war ich beeindruckt, dass er dieses Ziel immerhin fast erreichte. Allerdings war der Preis hoch, wie die folgende Krise seiner Partei zeigte.

Dabei werden wir ein Erbe des Liberalismus gerade in dieser Zeit so dringend benötigen, wo rechtpopulistische Parteien und Bewegungen die demokratischen Traditionen Europas so bedrohen. Die individuelle Freiheit ist ein sehr hohes Gut. Als bekennender demokratischer Sozialist bin ich davon überzeugt, dass keine gesellschaftliche Alternative zum bestehenden Kapitalismus ohne die Fortführung dieses Erbes dauerhaften Erfolg haben wird. Es wäre reizvoll gewesen, könnte ich mit Guido Westerwelle über den konkreten Inhalt individueller Freiheit weiter streiten.
Er wird mir fehlen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 18. März 2016
Deutscher Bundestag
Fraktion DIE LINKE.
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227 52800, Telefax: 030/227 56801
E-Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2016

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