Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 18. März 2016
Dietmar Bartsch: Zum Tod von Guido Westerwelle
Zum Tod von Guido Westerwelle erklärt Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE:
"Guido Westerwelle ist viel zu früh gestorben. Mein Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und seinen Freunden. Ich kannte Guido Westerwelle seit den 90er Jahren, da wir - er als Generalsekretär der FDP und ich als Bundesgeschäftsführer der damaligen PDS - gewissermaßen Amtskollegen waren. In dieser Zeit bildete sich ein persönlich gutes, ein kollegiales Verhältnis aus, was bis zu seinem Ausscheiden aus dem Parlament erhalten blieb. Bis zu seinem Tod hatten wir Kontakt.
Ich habe seinen Ehrgeiz, die FDP zu einer 18-Prozent-Partei zu machen, bewundert und zugleich für überzogen gehalten. Umso mehr war ich beeindruckt, dass er dieses Ziel immerhin fast erreichte. Allerdings war der Preis hoch, wie die folgende Krise seiner Partei zeigte.
Dabei werden wir ein Erbe des Liberalismus gerade in dieser Zeit so
dringend benötigen, wo rechtpopulistische Parteien und Bewegungen die
demokratischen Traditionen Europas so bedrohen. Die individuelle
Freiheit ist ein sehr hohes Gut. Als bekennender demokratischer
Sozialist bin ich davon überzeugt, dass keine gesellschaftliche
Alternative zum bestehenden Kapitalismus ohne die Fortführung dieses
Erbes dauerhaften Erfolg haben wird. Es wäre reizvoll gewesen, könnte
ich mit Guido Westerwelle über den konkreten Inhalt individueller
Freiheit weiter streiten.
Er wird mir fehlen."
*
Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 18. März 2016
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2016
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