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INNEN/4076: Geheimdienstinteressen für Regierung wichtiger als Schutz der Grundrechte


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 7. Juli 2014

Jan Korte: Geheimdienstinteressen für Regierung wichtiger als Schutz der Grundrechte



"Deutschland muss aus der Überwachungslogik aussteigen. Wir brauchen eine neue Ära der Grund- und Freiheitsrechte", erklärt Jan Korte, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der jüngsten Reaktionen der Bundesregierung auf die Spionage der USA. "Es ist skandalös und eine ernste Gefahr für die Demokratie, dass der Bundesregierung die Interessen deutscher und US-amerikanischer Geheimdienste wichtiger sind als der Grundrechtsschutz ihrer Bürger. Mehr als ein Jahr seit Beginn der Snowden-Enthüllungen weigert sich die Bundesregierung beharrlich, politische Konsequenzen zu ziehen und übt sich lediglich in Wortakrobatik Dass der Bundesinnenminister nun laut darüber nachdenkt, künftig die deutschen Geheimdienste auch gegen die USA und andere verbündete Staaten einzusetzen, ist ein schlechter Scherz. Anstatt leere Drohungen auszustoßen, sollte die Bundesregierung endlich begreifen, dass das Proble m die herrschende Sicherheitsideologie ist. Wir brauchen nicht mehr Spitzelei und Kontr olle, sondern Freiheit und Schutz der Privatsphäre." Korte weiter:

"Die Gesellschaft hat ein Recht darauf, dass der Überwachungsskandal ohne Wenn und Aber aufgeklärt und die anlasslose Kontrolle der Bürger gestoppt wird. DIE LINKE fordert völlige Transparenz und das Aussetzen sämtlicher Daten- und Geheimdienstabkommen mit den USA bis zur Klärung aller Fragen. Die Zusammenarbeit deutscher und US-amerikanischer Geheimdienste bei der Totalausspähung der weltweiten Kommunikation muss umgehend beendet werden. Wenn die Regierung nicht auch noch den letzten Rest Glaubwürdigkeit verspielen will, dann muss sie jetzt die Reißleine ziehen und umkehren. Mit gespielter Empörung und reiner Rhetorik darf sie diesmal nicht davonkommen. Alle Abgeordneten sollten nun gemeinsam für die Souveränität der freien Kommunikation in der Gesellschaft, aber auch für ihre eigene Arbeit und Kommunikation ohne Überwachung aufstehen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 7. Juli 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juli 2014