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EUROPA/973: Deutsches Lohndumping gefährdet Europa


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 26. November 2012

Deutsches Lohndumping gefährdet Europa



"Die Reallöhne in Deutschland müssen deutlich steigen, soll die Krise in der Euro-Zone überwunden werden. Als Sofortmaßnahme ist der gesetzliche Mindestlohn mit zehn Euro einzuführen. Um die gewerkschaftlichen Durchsetzungschancen in Tarifrunden zu verbessern, muss die Einschüchterung der Beschäftigten durch Leiharbeit, Befristungen und vor allem durch das Sanktionsregime von Hartz IV gestoppt werden", erklärt Michael Schlecht zum heute vorgestellten Bericht des Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) über die Entwicklung der Arbeitskosten in Europa. Der Chefvolkswirt der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Das durch Lohndumping ermöglichte exportorientierte Wirtschaftsmodell hat in die aktuelle Krise in der Euro-Zone geführt. Es ist absolut widersinnig, auf dieser Strategie die Zukunft Europas aufbauen zu wollen. Wenn Europa - oder auch nur die Euro-Zone - versuchen würde, dauerhaft auf das deutsche exportorientierte Modell umzuschwenken, wären so die Weichen für die nächste weltweite Krise gestellt. Ein auf Massenkaufkraft und insbesondere guten Löhnen und Gehältern basierendes Wirtschaftsmodell ist nötig. Die Troika-Programme hingegen haben zu einer Abwärtsspirale aus Kürzungen, Wirtschaftseinbruch und Lohndumping geführt. Die Folgen sind Massenarbeitslosigkeit und Schleifung des Sozialstaates in den betroffenen Ländern."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 26. November 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. November 2012