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BILDUNG/695: Schavan setzt mit Deutschland-Stipendium falsche Prioritäten


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 20. November 2012

Schavan setzt mit Deutschland-Stipendium falsche Prioritäten



"Eine ordentliche BAföG-Erhöhung ist viel wichtiger und für sozial gerechte Studienbedingungen allemal wirksamer als das Deutschland-Stipendium. Das Bundesbildungsministerium setzt vollkommen falsche Prioritäten, wenn es sich auf die Stipendienprogramme konzentriert", so Nicole Gohlke mit Blick auf die aktuelle Bilanz des Deutschland-Stipendiums 2012. Die hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Das Stipendienprogramm zielte von Anfang an darauf ab, eine kleine Minderheit von Studierenden zu fördern und damit die soziale Schieflage im Bildungssektor zu vertiefen. Die Stipendienprogramme der meisten Begabtenförderungswerke kommen vor allem Begünstigten aus höheren sozialen Schichten zugute. Nach der HIS-Studie (Hochschul-Informations-System) kommen nur zehn Prozent aus der sozialen Herkunftsgruppe 'niedrig'. Beim Deutschland-Stipendium ist das nicht anders.

Von der Kopplung des Stipendiums an die hälftige Finanzierung durch die Wirtschaft profitieren zudem nur Studierende an prestigeträchtigen oder großen Hochschulen in wirtschaftsstarken Regionen. Die Studierenden an allen anderen Hochschulen bleiben auf der Strecke. Zudem zeigen die Umfragen, dass insbesondere Hochschulen mit vielen Lehramtsstudenten keine privaten Förderer finden, da an diesen die Wirtschaft keinerlei Interesse hat. Die Ausbildungsförderung muss öffentlich sein und darf nicht durch private Mittelgeber erfolgen.

Anstatt Millionen Euro im Deutschland-Stipendium zu versenken, sollte die Regierung endlich das BAföG erhöhen und dessen Berechtigtenkreis ausweiten. DIE LINKE fordert, dass nicht nur ein Prozent der Studierenden durch 'Deutschland' gestärkt werden, sondern eine solide Ausbildungsfinanzierung für alle Studierenden geschaffen wird. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Aufnahme eines Studiums nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig ist."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 20. November 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. November 2012