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AUSSEN/1916: Bundesregierung sollte Abkommen zwischen Kurden und syrischer Regierung unterstützen


Pressemitteilung - DIE LINKE. im Bundestag vom 14. Oktober 2019

Bundesregierung sollte Abkommen zwischen Kurden und syrischer Regierung unterstützen


"Das Abkommen der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) mit der syrischen Regierung ist eine Chance, das Morden zu stoppen. Die Vereinbarung eröffnet die Möglichkeit, sich gemeinsam gegen die islamistischen Terrormilizen zu Wehr zu setzen und weitere Massaker Erdogans und seiner Schergen zu verhindern. Die Bundesregierung sollte sich dem nicht entgegenstellen und das Abkommen unterstützen", erklärt Sevim Dagdelen, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Dagdelen weiter:

"Die Entscheidung der Kurden in Syrien darf jetzt nicht durch US-Präsident Donald Trump und die sogenannte Anti-IS-Koalition hintertrieben werden. Nach dem Verrat der Kurden durch die USA und den Westen an den NATO-Partner Türkei wäre die Alternative, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit seiner Soldateska aus islamistischen Mörderbanden der Freien Syrischen Armee durch ethnische Säuberungen Hunderttausende vertreiben lässt und den barbarischen IS wiederbelebt. Das kann niemand wollen.

Es ist zu hoffen, dass es den Kurden gemeinsam mit der syrischen Armee gelingt, eine No-Go-Zone für die Türkei und ihre islamistischen Hilfstruppen zu schaffen, die Türkei das Abkommen akzeptiert und die Invasion beendet. Ob dies funktioniert oder nicht, ist eine zentrale Frage auch für unsere Sicherheit. Sollten im Laufe des türkischen Angriffskriegs noch mehr IS-Terroristen aus den Gefängnissen fliehen können, betrifft das nicht nur Syrien und den Irak, sondern auch Europa und Deutschland.

Dass trotz aller Auseinandersetzungen der letzten Jahre Assad und die Kurden sich nie militärisch bekämpft haben, kann jetzt auch die Voraussetzung für die Beibehaltung der kurdischen Autonomie sein. Dafür spricht, dass die SDF ihre Waffen nicht abgibt und die politischen Strukturen im Nordosten Syriens nicht angetastet werden sollen. Russland als Garantiemacht ist hier gefordert, damit dies auch so bleibt und die kurdische Autonomie in Syrien bestehen kann."

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Quelle:
Pressemitteilung - DIE LINKE. im Bundestag
vom 14. Oktober 2019
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Oktober 2019

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