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AUSSEN/1337: Syrisch-orthodoxe Kirche wählt mit Mar Cyril Afrem Karim neues Oberhaupt


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 31. März 2014

Syrisch-orthodoxe Kirche wählt mit Mar Cyril Afrem Karim neues Oberhaupt

CDU/CSU gratuliert dem 123. Patriarchen auf dem Stuhle Petri von Antiochien



Nach dem plötzlichen Tod des bisherigen Patriarchen der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien wählte die Synode am heutigen Montag einen Nachfolger. Zukünftig wird der bisherige Metropolit und Patriarchalvikar für den Osten der USA, Mar Cyril Afrem Karim, der Kirche vorstehen. Der neue Patriarch wird den Namen Mar Ignatius Afrem II. Karim tragen. Hierzu erklärt der kirchenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz Josef Jung:

"Wir gratulieren dem neuen Oberhaupt, Seiner Heiligkeit Ignatius Afrem II. Karim, sehr herzlich zu seiner Ernennung und wünschen ihm für die anstehenden Aufgaben alles Gute, Kraft und Gottes Segen!

Vor dem neuen Amtsinhaber liegen große und schwierige Herausforderungen. Vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Syrien sehen sich Christen wie Muslime den Folgen von Zerstörung und Vertreibung ausgesetzt. Die tägliche Gewalt und der Verlust von Angehörigen in den Auseinandersetzungen ist eine harte Prüfung für die Gläubigen und ihre Einrichtungen vor Ort.

Besonders tragisch sind die Ereignisse vor dem Hintergrund, dass Syrien für das Christentum eine herausragende Bedeutung hat, weil es die Ursprungsregion des Glaubens ist und hier die Sprache Jesu, das Aramäische, noch verwendet wird. Mit rund zehn Prozent der syrischen Bevölkerung empfinden die Christen die konfessionell aufgeladene Gewalt, die sie zwischen den Fronten stehen lässt, für sich als besonders gefährlich. Zahlreiche Christen sind deshalb bereits geflohen.

Der nach wie vor ungewisse Verbleib des griechisch-orthodoxen Bischofs und des syrisch-orthodoxen Bischofs von Aleppo in Syrien und weiterer Geistlicher erfüllt uns mit großer Sorge.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzt sich seit langem für bedrängte und verfolgte Christen weltweit ein. So engagieren sich Mitglieder der Fraktion für konkrete Hilfen. In diesem Zusammenhang konnten etwa Mittel für die humanitäre Nothilfe durch die Stellen des Patriarchats bereitgestellt werden.

Darüber hinaus hat sich erst im letzten Jahr die Fraktionsspitze mit Vertretern der syrisch-orthodoxen Kirche über die Situation in Syrien ausgetauscht."


Hintergrund

Das Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche, Seine Heiligkeit Patriarch Mar Ignatius Zakka, war am 21. März 2014 überraschend in Kiel verstorben. In Deutschland hat die Kirche eine große Gemeinde mit Sitz im St. Jakob Kloster in Warburg. Hier war der verstorbene Patriarch in der vergangenen Woche aufgebahrt worden. Laut Kirchengesetz muss die Synode binnen einer Woche tagen, um die Sitzungen zur Wahl eines Nachfolgers zu bestimmen.

Der neue Patriarch stammt aus Qamishli in der syrischen Provinz Djazira, die zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris gelegen ist. Er studierte am Seminar in Atchaneh und in Kairo; von 1982 bis 1984 war er als Schüler des im April 2013 entführten Metropoliten Mar Gregorios Youhanna Ibrahim in Aleppo.

Die syrisch-orthodoxe Kirche sieht sich als Bewahrerin einer ungebrochenen Tradition der Christenheit, die sich auf den Apostel Petrus bezieht, der den heiligen Apostolischen Stuhl von Antiochien im Jahr 37 gründete. In ihrer Liturgie verwendet sie noch immer die Sprache Jesu Christi, das Aramäische.

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. April 2014