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UMWELT/1921: Natur- und Wirtschaftsumbau gegen Dürre in Deutschland


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 16. Juni 2020

Natur- und Wirtschaftsumbau gegen Dürre in Deutschland


Zum Welttag für die Bekämpfung der Wüstenbildung und der Dürre am 17.6.2020 erklärt Lisa Badum, Sprecherin für Klimapolitik:

Niemand muss Klimawissenschaftlerin sein, um zu sehen, wie um einen herum alles austrocknet. Die Klimakrise betrifft uns nicht irgendwann in 100 Jahren auf einer entfernten Insel. Sie ist in Europa und hier in Deutschland längst angekommen. Gerade steuern wir auf das dritte Dürrejahr in Folge zu und selbst wenn wir es schaffen, die Erderhitzung unter 2 Grad zu halten, können wir die Schäden nicht mehr zurückdrehen. Allein in Deutschland belaufen sie sich jetzt schon auf 4,5 Milliarden Euro im Jahr.

Unsere Wälder müssen klimaresilient umgebaut werden, damit sie künftige Extremwetter besser aushalten. Unsere Äcker brauchen eine Landwirtschaft, die mit dem Klima und der Natur arbeitet, Fruchtfolgen einhält und mit neuen Pflanzen und neuen Systemen arbeitet. Unsere Städte müssen sich auf die Hitze einstellen und so gebaut werden, dass Menschen auch in Zukunft dort leben und arbeiten können und nicht nachts bei 32 Grad schweißgebadet um den Schlaf ringen. Darum ist es zwingend notwendig, sich heute um diese Probleme zu kümmern und nicht erst Notprogramme zu verabschieden, wenn nichts mehr zu retten ist.

Wir haben die Klimakrise durch eine fossile Wirtschaftsweise erzeugt und die Erde mit Treibhausgasen aufgeheizt. Jetzt ist es unsere Pflicht, gegen die Auswirkungen zu kämpfen und nicht noch mehr Treibhausgas auszustoßen. Wir müssen unsere Wirtschaft so schnell wie möglich klimaneutral machen und unser Land klimaresilient. Auf einem toten Planeten können wir nicht leben. Das Geld der EU und für die deutsche Konjunktur darf nicht mehr für fossile Energie und Industrie fließen, sondern muss eine Null-Emissionen-Wirtschaft unterstützen. Gemeinsam mit anderen Staaten ist die Bundesregierung deshalb aufgefordert, auf ein EU-Klimaschutzziel von minus 65 Prozent bis 2030 zu drängen und die deutsche Ratspräsidentschaft zu nutzen, den Green Deal für echten Klimaschutz und nicht Greenwashing zu nutzen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 16. Juni 2020
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juni 2020

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