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UMWELT/1306: Bundesregierung muss aus Fracking-Risiken Konsequenzen ziehen


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 6. September 2012

Bundesregierung muss aus Fracking-Risiken Konsequenzen ziehen



Zu dem von Bundesumweltminister Altmaier vorgestellten Gutachten zu den Umweltauswirkungen von Fracking bei der Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten erklärt Oliver Krischer, Sprecher für Energie und Ressourceneffizienz:

Das Gutachten ist ein Schlag ins Kontor der schwarz-gelben Bundesregierung. Es wird erneut bestätigt, dass es bei der Risikotechnologie Fracking viele ungelöste Probleme und Risiken gibt. Bundesumweltminister Altmaier muss daraus endlich die Konsequenzen ziehen und ein bundeweites Moratorium aussprechen. Durch diesen Schritt könnte Altmaier die von Wirtschaftsminister Rösler und seinem Amtsvorgänger hinterlassen Trümmer wegräumen und Vertrauen wiedergewinnen.

Das vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebene Gutachten hat die Umweltauswirkungen der Fracking-Technologie gründlich untersucht. Es kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem der bei der Technologie übliche Einsatz giftiger Chemikalien sowie die Abwasserentsorgung große Probleme bereiten. Das Gutachten empfiehlt, Schritt für Schritt Wissenslücken zu schließen und den rechtlichen Rahmen anzupassen. Dieser Bedarf ist seit zwei Jahren bekannt, doch Schwarz-Gelb hat nicht gehandelt. Stattdessen haben sich die Erdgasunternehmen einen Claim nach dem anderen in Deutschland gesichert. Länder und Landkreise konnten dies nicht verhindern, da es an rechtlichen Vorgaben aus Berlin fehlte. Schwarz-Gelb muss diese nun endlich liefern.

Fracking ist eine Technologie, die bei der Förderung von sogenannten unkonventionellen Erdgasvorkommen eingesetzt wird. Dabei wird unter hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Untergrund gepresst, um gashaltige Gesteinsschichten aufzusprengen. In Deutschland haben sich Erdgasunternehmen Aufsuchungslizenzen vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, aber auch in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen gesichert.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 6. September 2012, Nr. 0756/12
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. September 2012