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MEDIEN/290: Zur Novelle des Filmfördergesetzes - Zuviel Hollywood, zu wenig eigene Ideen


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 7. November 2012

Zuviel Hollywood, zu wenig eigene Ideen!



Zur Novelle des Filmfördergesetzes erklärt Claudia Roth MdB:

Mit seinem Vorschlag zur Novellierung des Filmförderungsgesetzes vergibt Staatsminister Neumann wichtige Chancen. Er versteht Filmförderung weiterhin einseitig als Wirtschaftsförderung und drängt kulturelle Aspekte weiter in den Hintergrund. Das Schielen nach Hollywood macht offensichtlich blind für die Chancen einer eigenständigen Filmkunst in Deutschland und Europa.

Die Folgen dieser jahrelangen Politik zeigen sich inzwischen auch in den Wettbewerbsprogrammen von großen Filmfestivals wie Cannes und Venedig, wo deutsche Filme kaum noch auftauchen. Gremienreformen bei der Filmförderung, die jungen und kreativen Filmschaffenden mehr Einfluss geben würden, bleiben aus. Auch steht zu befürchten, dass Gelder nun noch stärker hin zu den Fernsehsendern verschoben werden, statt in die Produktion von qualitätsvollen Kinofilmen zu fließen. Auch wichtige neue Themen wie etwa die konsequente Förderung von ökologischer Nachhaltigkeit in der Filmproduktion sind in der Novelle von Staatsminister Neumann kein Thema.

Einziger Lichtblick sind Verbesserungen beim barrierefreien Film. Sie mussten dem Minister allerdings erst mühsam abgerungen werden. Wir freuen uns, dass unsere Initiative Erfolg hatte und die mit Bundesmitteln geförderten Filme nun verbindlich mit Audiodeskriptionen und Untertitelungen für Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen angefertigt werden müssen. Das ist ein Schritt zu mehr kultureller Teilhabe für über eine Million Menschen in unserem Land, der lange überfällig war.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 7. November 2012, Nr. 0963/12
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. November 2012