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EUROPA/1318: Ausmaß von Wettmanipulationen auf neuem Level


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 5. Februar 2013

Ausmaß von Wettmanipulationen auf neuem Level



Zur Pressekonferenz der europäischen Polizeibehörde Europol erklärt Viola von Cramon, Sprecherin für Sportpolitik:

Europol hat in einer umfangreichen Untersuchung dargelegt, dass nicht nur Randbereiche des Fußballs im Chaos versinken. Die Ergebnisse Europols sind nicht überraschend und doch haben sie eine erschreckende Dimension erreicht.

Die Fifa muss den Kampf gegen Korruption und Sportwettenbetrug intensivieren, damit sie nicht jegliche Autorität verliert. Doch ist das Problem nicht nur in den Ländern fernab Europas zu suchen. Wir sehen die Ursache auch in der oberflächlichen Auseinandersetzung der Führung des Fußballweltverbands mit dem Thema, die manipulativen Praktiken so Tür und Tor öffnet. Aus unserer Sicht ist klar, dass es sich hier nicht nur um manipulierte Spiele handelt, sondern ebenso um skrupellose Verantwortliche.

So scheint es nicht ungewöhnlich, dass unter der Führung von Sepp Blatter das kriminelle Netz seit dem Wettskandal um Robert Hoyzer eher zu- als abgenommen hat. Zwar spricht Sepp Blatter davon, im Kampf gegen Matchmanipulation helfen zu wollen, doch lässt er seinen Worten keine Taten folgen. Notwendige Sanktionierungen gegen Verbände, die Spielmanipulatoren tolerieren, blieben bislang aus.

Das asiatische Ligasystem ist bereits kaputt, nun läuft das europäische Ligasystem ebenfalls Gefahr, durch Korruption zerstört zu werden, da asiatische Spielmanipulatoren und Wettspieler zunehmend nach Europa kommen, um Gewinne zu erzielen. Neben notwendigen Sanktionen und grenzüberschreitenden Initiativen zur Bekämpfung von Spielmanipulationen, illegalen Sportwetten und organisierter Kriminalität, wird es in der Zukunft darauf ankommen, den Sport immun gegenüber Angriffen von außen zu machen. Doch dafür muss erst die Führungsriege der Fifa um Sepp Blatter von Korruption bereinigt werden.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 5. Februar 2013, Nr. 0103/13
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2013