Zum heutigen 50. Jahrestag der ASEAN erklärt Dr. Thomas Gambke, Vorsitzender der ASEAN Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag:

Wenn am 8. August der 50. Jahrestag der Gründung ASEAN gefeiert werden kann, dann unterstreicht das die Bedeutung von transnationaler Zusammenarbeit für Frieden und Freiheit. Wer den Rückzug auf nationale Grenzen propagiert, trägt unmittelbar zu einer Erhöhung des Konfliktpotentials zwischen Staaten bei. Dies gilt für die AfD in Deutschland genauso wie für die Trump-Administration in den USA. Umso wichtiger ist es, Staatenverbünde wie ASEAN zu unterstützen - gerade in einem Umfeld, in dem der große Nachbar China mit seiner schieren Marktgröße und seiner Marktmacht viele kleinere Staaten in der Region in die Enge treibt. ASEAN stellt mit über 650 Millionen Einwohnern und einem Bruttosozialprodukt von über 2,5 Billionen US-Dollar (IWF, 2016, Platz 8 im weltweiten Ranking noch vor Indien) einen interessanten Markt dar. Da bieten sich auch für Deutschland viele Chancen.

Dabei dürfen wir die Probleme wie die fehlende Gewaltenteilung und Menschenrechtsverletzungen in einzelnen ASEAN Staaten nicht übersehen. Richtig ist, hier klar Position zu beziehen, so wie wir es in vielen Gesprächen und mit der Übernahme parlamentarischer Patenschaften u.a. für Anwar Ibrahim in Malaysia und Leila da Lima in den Philippinen gemacht haben. Gleichzeitig können wir aus Deutschland heraus die ASEAN Staaten auch direkt unterstützen, ob beim Aufbau einer Energieversorgung auf der Basis von erneuerbaren Energien oder dem Aufbau eines Bildungswesens, dass die Facharbeiterausbildung mit Ansätzen zur dualen Ausbildung in den Fokus der Bemühungen stellt. Die Bundesregierung wäre klug beraten, dieser Region mehr Aufmerksamkeit zu schenken - und entsprechende Strukturen zur Förderung des Mittelstands zu stärken. Da gibt es erheblichen Nachholbedarf. Die ASEAN Staaten stehen dazu bereit.

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