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ARBEIT/884: Ein Jahr Anerkennungsgesetz - kein Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 3. April 2013

Ein Jahr Anerkennungsgesetz: In diesem Schneckentempo kein Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels



Zu der Bilanz nach einem Jahr "Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen" erklärt Brigitte Pothmer, Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik:

Im Vorfeld wurden von der Bundesregierung hohe Erwartungen geweckt: Bis zu 300.000 Migranten sollten vom Anerkennungsgesetz profitieren. Ein Jahr nach Inkrafttreten des Bundesgesetzes haben nach Schätzungen jedoch lediglich 30.000 Menschen einen Antrag auf Anerkennung ihres Abschlusses gestellt. Das sollte für Bundesbildungsministerin Wanka wahrlich kein Anlass zum Schulterklopfen sein. Die bürokratischen Hürden und Kosten sind offenbar immer noch zu hoch. Große Lücken bestehen im Bereich der Nachqualifizierung für diejenigen, die einen Teilanerkennungsbescheid erhalten haben. Es fehlt an Weiterbildungsmaßnahmen und auch die Finanzierung stellt Antragsteller vor zum Teil große Herausforderungen.

Die Bundesministerin muss diese Lücken so schnell wie möglich schließen. Die Kosten für Antragstellung und Nachqualifizierung müssen gesenkt und das Verfahren vereinfacht werden. Wenn es in diesem Schneckentempo weitergeht, dann vergehen zehn Jahre, bevor das Gesetz alle Anspruchsberechtigten erreicht. So kann das Anerkennungsgesetz keinen nennenswerten Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels leisten.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 3. April 2013, Nr. 0263/13
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. April 2013