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VERBAND/661: 30 Jahre Frühförderung Bethel (Bethel)


Pressemitteilung der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel - 28.09.2010

30 Jahre Frühförderung Bethel

Offene Suchbewegung nach dem Besten


Bielefeld-Bethel. Wenn sich ein Kind nicht so entwickelt wie andere Kinder in seinem Alter, wenn es behindert oder chronisch krank ist, benötigen die Eltern Rat, Hilfe und Beistand. Viele Fragen wollen beantwortet werden: "Wie kann ich mein Kind fördern? Welche Hilfen gibt es? Werde ich aktiv oder lasse ich es besser so, wie es ist?" In dieser schwierigen Situation bietet die Frühförderung Bethel Eltern und Kindern seit genau 30 Jahren qualifizierte Hilfe und Unterstützung an.

Die Frühförderung Bethel geht zurück auf eine Initiative von Pädagogen und Medizinern. Damals war die Schulpflicht für schwerbehinderte Kinder gerade erst eingeführt. "Wir wollten diesen Kindern einen guten Start ins Leben ermöglichen. Schließlich waren wir überzeugt, dass bereits lange vor der Einschulung, nämlich vom Anbeginn des Lebens, Förderung nötig und möglich ist", erinnert sich die ehemalige Leiterin der Patmosschule Ursula Raphael, die auch der Frühförderung von 1980 bis 2002 vorstand. Seit 2006 leitet Petra Czapla die Einrichtung mit Sitz an der Gadderbaumer Straße 41 in Bielefeld.

Lange wurde in Bethel die Frühförderung als Projekt ausschließlich über Spenden finanziert. Gesetzliche Grundlagen gab es damals noch nicht. Organisatorisch wurde sie 2003 dem Stiftungsbereich Behindertenhilfe zugeordnet. Gleichzeitig konnte eine Leistungsvereinbarung mit der Stadt Bielefeld getroffen werden. Zu Beginn wurden die Räume der damaligen Patmosschule in Bethel und in der Kinderklinik Bethel genutzt. Doch in der Mehrzahl fand die Förderung direkt bei den Eltern zu Hause statt. Das ist heute zwar immer noch so, aber zusätzlich stehen Förderräume zur Verfügung, in denen Angebote gemacht werden können, die so zu Hause nicht umzusetzen wären. Die Frühförderung startete mit zwei halben Stellen, die von Heilpädagoginnen besetzt wurden. Heute sind 16 Mitarbeiterinnen im Einsatz.

Wurden zunächst nur schwerbehinderte Säuglinge und Kleinkinder bis zum dritten Lebensjahr gefördert, besteht heute das Angebot für alle Kinder, die in ihrer körperlichen, kognitiven, sprachlichen, emotionalen oder sozialen Entwicklung spezielle Begleitung benötigen. Für jedes Kind wird ein individueller Plan zur Förderung erstellt. Er kann sensorische Anregungen, Bewegungsangebote oder auch sprachfördernde Maßnahmen beinhalten. Dem Tempo des Kindes angepasst, wird die Förderung spielerisch umgesetzt. Dank der großen Erfahrung und umfangreicher Ausbildung können Fachkräfte Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Einschränkungen erkennen und ihre Angebote genau darauf abstimmen. So helfen manchmal auch motorische Erfahrungen bei der Sprachentwicklung. Häufig müsse viel ausprobiert werden, um die richtige Methode zu finden, erzählt Ursula Raphael. Sie beschreibt die Vorgehensweise als "offene Suchbewegung nach dem Besten".

Weil die Frühförderung Bethel die ganze Familie unterstützt, ist eine intensive Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und Therapeuten, Institutionen wie Kindergärten, Familienunterstützenden Diensten und Familienhilfen unerlässlich. "Wir beziehen auch die Eltern mit ein", betont Petra Czapla. Dies kann darin bestehen, Alltagssituationen gemeinsam zu betrachten und neu zu gestalten, Hilfsmittel zum Einsatz zu bringen, aber auch Spiele und Spielideen zu vermitteln. Gemeinsam zu schauen, was nötig und möglich ist, gehört zu den unverzichtbaren Aspekten der Frühförderung. Die Stärkung der Eigenkräfte der Familie spielt deshalb eine große Rolle. So werden Eltern ermutigt, mit ihrem Kind einen oft schwierigeren Weg selbstbewusst zu gehen.

Alle Eltern und Kinder, die jetzt oder in der Vergangenheit die Frühförderung Bethel besucht haben, sind herzlich eingeladen, an der Jubiläumsfeier am 30. September um 15.30 Uhr in der Gadderbaumer Straße 41 teilzunehmen.


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Quelle:
Pressemitteilung der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel vom 28.09.2010
Zentrale Öffentlichkeitsarbeit
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33617 Bielefeld
Telefon: 0521/144-3599, Telefax 0521/144-5214
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Internet: www.bethel.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. September 2010