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TAGUNG/259: Konferenz von Werkstatträten und SPD-Bundestagsfraktion (Silvia Schmidt, SPD)


Silvia Schmidt, MdB - 18.06.2009
Behindertenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion

Vierte Gemeinsame Konferenz von Werkstatträten
und SPD-Bundestagsfraktion war ein voller Erfolg

Teilhabegeld, Mitbestimmung und gute Arbeit waren zentrale Themen!


Zum vierten Mal haben sich am gestrigen Mittwoch mehr als 170 Werkstatträte aus ganz Deutschland mit der SPD-Bundestagsfraktion getroffen, um die Bedingungen der Arbeit und die aktuelle Situation in den Werkstätten zu besprechen. Leitfrage des Nachmittags war das Vortragsthema des Vorsitzenden der Bundesvereinigung der Werkstatträte (BVWR) Andreas Bollmer: "Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?".

Die Gastgeberin und Behindertenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion Silvia Schmidt, MdB freute sich ganz besonders, wieder eine so große Anzahl von Menschen begrüßen zu können. "Es ist sehr wichtig, dass wir gemeinsam Politik gestalten. Ihre Probleme und Bedürfnisse können Sie am besten in Worte fassen. Die SPD-Bundestagsfraktion arbeitet nun schon seit geraumer Zeit mit Ihnen zusammen und hat viele wichtige Erfahrungen machen können. Der heutige Tag hat wieder gezeigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind, Ihre Interessen direkt mit einzubeziehen und selbstbestimmte Teilhabe umzusetzen."

Im traditionsreichen Saal der SPD-Bundestagsfraktion im Reichstagsgebäude wurde die Konferenz um 13.00 Uhr von Silvia Schmidt eröffnet. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Peter Struck, MdB sprach das Grußwort und war erfreut bei dieser Veranstaltung von Betroffenen selbst über die aktuelle Lage informiert zu werden. Silvia Schmidt dankte dem scheidenden Fraktionsvorsitzenden für seine langjährige Unterstützung für die Werkstatträte und viele Menschen mit Behinderung. Diesem Dank schloss sich das Publikum mit großem Applaus an. Andreas Bollmer betonte in seinem Referat, dass die BVWR jede Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt unterstütze. Deutschland liege leider im EU-Vergleich in der Integration auf den ersten Arbeitsmarkt und der Arbeitsrechte für Menschen mit Behinderung noch weit zurück. Das wichtigste aber war ihm: "Wir wollen keine Bittsteller sein. Wir wollen eine Politik auf Augenhöhe - Wir wollen die UN-Konvention leben". Diesen Zielen konnten die Politiker auf dem Podium nur zustimmen, zu denen immer wieder auch Mitglieder der SPD-Bundestagsfraktion stießen. Gäste aus der SPD-Bundestagsfraktion waren u.a. die Abgeordneten Elke Ferner, Gabriele Hiller-Ohm, Christel Humme, Josip Juratovic, Jürgen Kucharczyk, Carola Reimann und Andreas Steppuhn.

Die stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD und Sprecherin der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der SPD-Fraktion, Andrea Nahles, MdB, ging besonders auf die Finanzierung der Bundesvereinigung ein und stellte klar, dass es nun mit der Aktion Mensch, der Caritas, der BAG WfbM und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales starke Unterstützer gebe und eine abschließende Lösung kurz bevorstehe. Zuversichtlich zeigte sie sich, dass dem von den Werkstatträten selbst benannten Finanzbedarf in vollem Umfang Rechnung getragen wird und die Arbeit der BVWR in Kürze voll abgesichert sein wird. Ihr dankten die Vorsitzenden der Bundesvereinigung der Werkstatträte ganz besonders für die langjährige gute Zusammenarbeit.

Als Podiumsgäste beteiligten sich an der offenen Frage- und Diskussionsrunde neben den Abgeordneten der SPD-Fraktion die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Karin Evers-Meyer, MdB, Andreas Laumann-Rojer von der BAG WfbM, Hans-Peter Schell vom BMAS, Dieter Gleichfeld von der Gewerkschaft Ver.di, sowie Werner Weißenbrunn und Andreas Bollmer von der BVWR. Es entstand eine rege Diskussion über die aktuellen Probleme, über die Erfolge, die bereits mit dem großem Engagement der SPD-Bundestagsfraktion und der Behindertenbeauftragten Silvia Schmidt erreicht werden konnten, sowie über die Ziele, die es noch zu erreichen gilt.

Immer wieder wurde angesprochen, dass es für eine wirkliche Integration in den ersten Arbeitsmarkt aber auch eines Verständnisses in der Bevölkerung und dem Abbau bestehender Vorurteile bedarf. Dieses Engagement muss verstärkt werden. Nur durch integrative Schulen, das Zusammenleben und Zusammenlernen von Kindern mit und ohne Behinderung von Anfang an, können Barrieren und Vorurteile gar nicht erst entstehen, welche später am Arbeitsplatz Probleme bringen.

"'Nichts über uns, ohne uns' - Diesem so wichtigen Leitspruch konnten wir auch heute wieder folgen. Wir alle wollen volle selbstbestimmte Teilhabe. Wir von der SPD-Bundestagsfraktion fordern ein Teilhabegeld, damit Menschen mit Behinderung, wie es heute auch oftmals angesprochen wurde, aus der Situation des Bittstellers herauskommen können. Menschen mit Behinderung dürfen in Zukunft nicht mehr von der Sozialhilfe abhängig sein. Das bleibt unser Ziel und da bleiben wir als Fraktion auch in engem Kontakt mit Werkstätten, Beschäftigten und Kostenträgern um die Teilhabe- und Beschäftigungssituation behinderter Menschen zu verbessern", so Silvia Schmidt.

Das Teilhabegeld, welches nun im Regierungsprogramm der SPD als politisches Ziel verankert ist, wurde immer wieder angesprochen und von den Podiumsteilnehmern mehrheitlich befürwortet. Dieter Gleichfeld, Fachreferent von Verdi stellte heraus, dass die Vierte Werkstatträtekonferenz auch ein Startpunkt für eine engere Zusammenarbeit mit den Werkstatträten ist und das Ziel einer echten Mitbestimmung gemeinsam verfolgt werden müsse.

Abschließend stellte Silvia Schmidt als Fazit fest, dass der Weg zu einer menschlicheren Gesellschaft weit ist, aber dass es sich lohnt, sich auf diesen Weg zu machen und mitzumischen. Politische Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist der Beginn, politische Veränderungen bleiben dann nicht aus: "Geduld, Herz und Standfestigkeit sind die entscheidenden Eigenschaften guter politischer Arbeit. Die Werkstatträte gehen diesen Weg gemeinsam mit uns Sozialdemokraten und den Gewerkschaften und das stimmt mich sehr hoffnungsvoll für die Ergebnisse unserer gemeinsamen Arbeit."


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Quelle:
Pressemitteilung: Berlin, den 18.06.2009
Herausgeberin: Silvia Schmidt, MdB
Behindertenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion
Deutscher Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: (030) 227 73109, Fax: (030) 227 76627
E-Mail: silvia.schmidt@bundestag.de
Internet: www.silviaschmidt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2009