DVBS - horus aktuell 09/2011 - 24. Mai 2011
Führhundschreiben und Beratungsstellen inklusive
Liebe Leserinnen und Leser!
In der Theorie dürfen Führhunde überall mit hin. Sie sind Hilfsmittel und ohne sie ist der blinde Führhundhalter orientierungslos. In der Praxis hat jener Halter fortwährend Überzeugungsarbeit bei Supermarktleitern, Restaurant-Inhabern etc. zu leisten. Hubert Hüppe, Bundesbehindertenbeauftragter seines Zeichens, verfällt nun auf eine reichlich deutsch anmutende Lösung; laut einem EPD-Bericht will er ein Amtliches Schreiben zu Führhundrechten herausgeben, das helfen soll, die unendlichen Diskussionen abzukürzen. Weil wir gerade bei nützlichen Dingen sind...
http://www.epd.de/sozial/sozial_index_88165.html
Beratungsstellen für behinderte Studierende an deutschen Hochschulen und spezielle Angebote für Blinde und Sehbehinderte
DVBS-Praktikantin Henrike Bergermann hat eine Mamutaufgabe hinter sich: Wochenlang recherchierte sie Kontaktdaten von Beratungsstellen für behinderte Studierende an deutschen Hochschulen und sie versuchte herauszufinden, was die Universitäten und Fachhochschulen des Landes speziell für Blinde und Sehbehinderte tun. Schließlich glich sie ihre Ergebnisse mit den Recherchen der DVBS-Fachgruppe Ausbildung ab. Heraus kam eine dreispaltige Tabelle, die Regina Oschmann, BIK-Beraterin beim DVBS, in barrierearme Form brachte und ins Netz stellte. Die nach Städten geordnete Liste der Hochschulberatungsstellen für Behinderte ist jetzt verfügbar. Seltsam, dass es so etwas noch gar nicht gab. Danke an alle Beteiligten!
http://www.dvbs-online.de/dvbs/fachgruppen/ausbildung/angebote.php?men=v&ebene=1
Änderungs- und Ergänzungswünsche per E-Mail nehmen wir bis zum 1.6.2011 gerne entgegen und versuchen sie noch einzuarbeiten.
http://bergermann@dvbs-online.de
Die Sache mit der Inklusion
Die UN-Behindertenrechtskonvention will sie, die geneigte Öffentlichkeit diskutiert sie und man hat beinahe den Eindruck, sie misshandelt den Begriff dabei regelrecht. "Inklusive Bildung" ist ein reformpädagogischer Ansatz, der nicht so recht in unsere Leistungsgesellschaft zu passen scheint. Eine "inklusive Gesellschaft" bezeichnen manche als eine Art "Urkommunismus", andere setzen ihn trickreich mit Integration gleich. Wieder andere meinen, inklusiv seien mehr oder minder kleine Schritte, die die Gesellschaft von sich aus auf Behinderte zu macht. Die knackige Definition fehlt uns immer noch. Aber es gibt tolle Beispiele. Die Nordwestzeitung z.B. berichtete unlängst, ein Ruderclub baute ein Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte in sein Clubhaus und sein Vereinsgelände ein. Der Clou: Das war nicht die Entscheidung eines sozial engagierten Vorstandes, die Mitgliederversammlung wollte es so. Oldenburg (wo rudert man da eigentlich?) muss dringend auf die inklusive Landkarte mit Positivbeispielen, die Hubert Hüppe eingerichtet hat. Dieser Vorschlag sei uns gestattet.
http://www.alle-inklusive.de/?p=4224
http://www.nwzonline.de/Region/Stadt/Oldenburg/Artikel/2604198/Leitsystem-hilft-durchs-Bootshaus.html
In diesem Sinne bis zum nächsten Mal
Ihr
Michael Herbst
DVBS Öffentlichkeitsarbeit
Der Newsletter "horus aktuell" ist ein gemeinsamer Informationsdienst des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) und der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (Blista).
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Redaktion:
Michael Herbst (V.i.S.d.P.), DVBS
Rudi Ullrich, Blista
Susanne Schmidt, DVBS
Wilhelm Gerike, DVBS
Irmgard Behrens, Blista
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Quelle:
Newsletter "horus aktuell" 09/2011 vom 24.05..2011
http://www.dvbs-online.de/nl459.htm
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Mai 2011