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INFORMATIONSTECHNOLOGIE/668: Projekt - Wie können Nutzer dem "Internet of Things" vertrauen? (idw)


Technische Universität Chemnitz - 24.11.2010

EU-Projekt gestartet: Wie können Nutzer dem "Internet of Things" vertrauen?


Wie können Nutzer dem "Internet of Things" vertrauen? Professur Werkzeugmaschinen und Umformtechnik der TU Chemnitz ist an EU- Projekt beteiligt und will im "Internet der Dinge" für mehr Transparenz und Sicherheit sorgen

Die Frage nach dem Vertrauen in neue Technologien und Systeme hat in den letzten Jahren rasch an Bedeutung gewonnen. Während Systeme immer allumfassender werden, verlieren Nutzer schnell den Überblick, welche Geräte gerade mit dem Internet verbunden sind ("Internet of Things - Internet der Dinge"). Nutzer erkennen nicht, welche Verbindungen gerade bestehen, welche Informationen übermittelt werden und wer die versendeten Informationen erhält. Das im September mit einem Kick-off-Meeting in Wien gestartete dreijährige EU-Projekt "uTRUSTit - Usable Trust in the Internet of Things" ("Benutzervertrauen in das Internet der Dinge") - zielt darauf ab, den Nutzer in einfacher Form über bestehende oder mögliche Internetverbindungen zu informieren. Dem Nutzer wird ermöglicht, Informationsflüsse zu kontrollieren und selbst zu entscheiden, welchen Verbindungen er vertraut.

Das Internet der Dinge verbindet immer mehr Kommunikations- und Informationssysteme miteinander. So wie Mobiltelefone werden auch diese Systeme ein Teil unseres Alltagslebens. Immer mehr Geräte, die sich etwa im Haushalt oder in einem Büro befinden, können eine drahtlose Internetverbindung herstellen. Für Benutzer kann es dabei schwer sein, den Überblick und die Kontrolle zu behalten. Die Kontrolle über Sicherheitseinstellungen beim Internet der Dinge spielt eine wichtige Rolle, um die Privatsphäre zu wahren und Vertrauen in moderne Informations- und Kommunikationstechnologien zu erlangen. Nutzer und Konsumenten müssen diese Prozesse verstehen können.

Das uTRUSTit-Projekt zielt vor allem darauf ab, dem Nutzer die zugrunde liegenden Sicherheitseinstellungen des Internet der Dinge transparent darzustellen und so Vertrauen herzustellen. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden Systemherstellern und Systemintegratoren ermöglichen, den Nutzern die zugrundeliegenden Sicherheitskonzepte leicht verständlich zu präsentieren. Dadurch erhalten Nutzer die Möglichkeit, ein Urteil über die Vertrauenswürdigkeit solcher Systeme zu fällen. Zusätzlich werden Design-Richtlinien über Vertrauen Industrieunternehmen dabei unterstützen, das bei uTRUSTit entwickelte Toolkit auf sichere und nutzbare Weise zu implementieren.

Manfred Tscheligi, Geschäftsführer von CURE (Center for Usability Research & Engineering) und Koordinator des Projekts, betont das Ziel des Projekts: "Je stärker das Internet der Dinge um sich greift, desto wichtiger werden Vertrauensfragen. Das uTRUSTit-Projekt wird den Nutzern jene Informationen zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um Entscheidungen zu treffen, ohne ein Sicherheitsexperte zu sein oder sich vor unklaren Risiken fürchten zu müssen."

Das uTRUSTit Konsortium besteht aus erfahrenen Forschern und Praktikern aus sechs Ländern Europas und kann im Rahmen des Projekts auf Simulations-und Usablity-Labors zurückgreifen: Das Projekt wird vom österreichischen außeruniversitären Forschungszentrum CURE - Center for Usability Research and Engineering koordiniert. In uTRUSTit untersucht CURE, wann und wie Benutzer den "Internet of Things" vertrauen und stellt die Einbindung von Nutzern in die Entwicklung von Rückmeldungs-Modellen sicher, die schlussendlich in Feldversuchen von CURE auch evaluiert werden. Das Norwegian Computing Center erhebt und analysiert die Benutzererfordernisse unter besonderer Berücksichtigung von Benutzern mit physischen Einschränkungen. Das Forschungsinstitut entwickelt auch das Modell mit, das den Nutzer eine Rückmeldung über den aktuellen Sicherheitsstand gibt. Die Abteilung Virtual Reality der Professur Werkzeugmaschinen und Umformtechnik an der Technischen Universität Chemnitz führt die Entwicklung und Vorbereitung der Virtual Reality Simulationen durch. Die Simulationen ermöglichen es, das Feedback der Nutzer rasch in den Designprozess zu integrieren. Das ungarische IT-Security Unternehmen SEARCH-LAB untersucht die Auswirkungen der Sicherheitsanzeigen des Internet of Things und konzentriert sich dabei auf die menschliche Wahrnehmung von Vertrauen und entwickelt Methoden, die die Vertrauenswürdigkeit der Sicherheit eines Systems überprüfen. Sweden Connectivity hat sich auf Internet-of-Things-Technologien spezialisiert und entwickelt auch im uTRUSTit-Projekt die Technologie für die Evaluation der Szenarien. Die Juristische Fakultät der Katholischen Universität Leuven (Belgien) untersucht die gesetzlichen Herausforderungen im Hinblick auf Sicherheits- und Privatheitsaspekte des Internet der Dinge.


Weitere Informationen erteilt beim Projektpartner in Deutschland:
Franziska Pürzel, Abteilung Virtual Reality der Professur Werkzeugmaschinen und Umformtechnik der TU Chemnitz,
Telefon 0371 531-37528, E-Mail franziska.puerzel@mb.tu-chemnitz.de

(Quelle: CURE - Center for Usability Research and Engineering)

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uTRUSTit.eu - Projekthomepage

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution85


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Chemnitz, Dipl.-Ing. Mario Steinebach,
24.11.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. November 2010