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INFORMATIONSTECHNOLOGIE/654: Forscher arbeiten an intelligenten Videosystemen (idw)


Leibniz Universität Hannover - 22.06.2010

Forscherinnen und Forscher arbeiten an intelligenten Videosystemen

Bundesforschungsministerium fördert Verbundprojekt mit rund 2,6 Millionen Euro


Immer mehr öffentliche oder private Räume werden mit Hilfe von Videokameras überwacht. Reagiert wird oft aber erst, wenn bereits etwas passiert ist, d.h. um Straftaten aufzuklären, werden die aufgezeichneten Daten hinterher ausgewertet. Bislang ist es mit konventionellen Ansätzen nur selten möglich, Gefahren bereits im Moment des Entstehens zu erfassen und so vielleicht das Schlimmste zu verhindern.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich nun das Ziel gesetzt, ein praxistaugliches intelligentes Videosystem zur Erfassung akuter Bedrohungssituationen zu erforschen und zu entwickeln. Dazu arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Einrichtungen und Institutionen unter der Leitung von Prof. Jörg Hähner, Fachgebiet System und Rechnerarchitektur an der Leibniz Universität Hannover, zusammen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt "CamInSens" mit etwa 2,6 Millionen Euro im Rahmen des Forschungsprogrammes für die zivile Sicherheit. Die Laufzeit beträgt drei Jahre (01.04.2010 bis 31.03.2013).

Bei "CamInSens" geht es um verteilte vernetzte Kamerasysteme zur in situ-Erkennung Personen-induzierter Gefahrensituationen. Entwickelt werden Algorithmen für eine Software, um Bewegungen von Personen mittels mehrerer Kameras an verschiedenen Standorten automatisch zu verfolgen und zu analysieren. Die rechnergestützte Auswertung von Bewegungsmustern und Aufenthaltsorten soll es ermöglichen, unter Einhaltung der Rechtskonformität und des Datenschutzes akute und potenzielle Gefahrensituationen automatisch zu erkennen. Der Aufwand einer manuellen Analyse von Bildmaterial wird so verringert. Auffällige Bewegungsmuster werden selbstständig vom System zum Beispiel an das Personal in der Sicherheitszentrale oder auf mobile Endgeräte übermittelt. Dabei werden die Daten fortlaufend aktualisiert. Das Sicherheitspersonal kann dann entscheiden, ob Alarm ausgelöst wird.

Die Beteiligten der Leibniz Universität Hannover:

Prof. Jörg Hähner, Institut für Systems Engineering, Fachgebiet System und Rechnerarchitektur (Koordination)
Prof. Monika Sester, Institut für Kartographie und Geoinformatik
Prof. Helena Szczerbicka, Institut für Systems Engineering, Fachgebiet Simulation und Modellierung
Prof. Christian Heipke, Institut für Photogrammetrie und Geoinformation

Projektpartner:

Prof. Alexander Roßnagel, Vizepräsident der Universität Kassel, Institut für Wirtschaftsrecht der Universität Kassel
Dr. Manfred Bogen, Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, Sankt Augustin
Dr.-Ing. Jürgen Beyerer, Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB, Karlsruhe
Vitracom AG, Karlsruhe
Ingenieursgesellschaft für Verkehrs- und Eisenbahnwesen mbH, Hannover
Landeskriminalamt Baden-Württemberg (Technikzentrum), Stuttgart

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution128


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz Universität Hannover, Jessica Lumme, 22.06.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juni 2010