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ENERGIE/1093: Energie sparen in U-Bahn-Stationen (idw)


Fraunhofer-Gesellschaft - 03.06.2013

Energie sparen in U-Bahn-Stationen



U-Bahnen sind das Rückgrat des städtischen Nahverkehrs, zugleich aber auch große Stromfresser. So verbraucht beispielsweise das gesamte Untergrundbahnsystem von Barcelona rund 63,1 Millionen kWh pro Jahr. Ein Drittel der benötigten Energie wird für den Betrieb von Teilsystemen der U -Bahn-Stationen aufgewendet. Hierzu gehören beispielsweise die Belüftung, Rolltreppen, Aufzüge und die Beleuchtung. Würde man den Energieverbrauch nur um einige wenige Prozentpunkte senken, wäre der Stromspareffekt schon beachtlich. Ziel des EU-Projekts »SEAM4US« ist es daher, nachhaltige Energiemanagement-Technologien zu entwickeln, um den Energiebedarf der Teilsysteme zu reduzieren. Dies soll unter anderem durch zusätzliche Messgeräte und Sensor-Aktuator-Netzwerke gelingen, die in die Subsysteme integriert werden. Erforderliche Nutzer-, Umgebungs- und zeitliche Daten werden mit Hilfe einer eigens entwickelten Middleware erfasst. Forscher vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in Sankt Augustin steuern die Systementwicklung innerhalb des Projektteams. Zudem sind sie verantwortlich für die Integration der unterschiedlichen Technologien in die SEAM4US-Plattform.

Das SEAM4US-System wird derzeit in Barcelonas U-Bahn-Station »Passeig de Gràcia« installiert und getestet. Dieser Knotenpunkt ist eine der am meisten frequentierten Stationen der katalonischen Hauptstadt. Würde man fünf Prozent des Energieverbrauchs des gesamten U-Bahn-Netzes Barcelonas einsparen, entspräche dies dem Strombedarf von circa 700 Haushalten. Nach Angaben der Experten vom FIT ist ein solches Einsparpotenzial mit dem neuen Energie-Managementsystem durchaus realisierbar.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution96

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Fraunhofer-Gesellschaft, Britta Widmann, 03.06.2013
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E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2013