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WETTER/194: Gefährliche Wetterereignisse und Wetterschäden in Deutschland 2015 (Deutscher Wetterdienst)


Deutscher Wetterdienst - Pressemitteilung vom 11.12.2015

Schadensrückblick des Deutschen Wetterdienstes, Ausgabejahr 2015

Gefährliche Wetterereignisse und Wetterschäden in Deutschland 2015


Offenbach, 11. Dezember 2015 - Auch im vergangenen Jahr traten deutschlandweit viele Unwetter auf, die durch Ihre Auswirkungen - vor allem Sturm, Starkniederschläge, Blitzschlag, Hagel oder Tornados - direkt oder indirekt zahlreiche Menschenleben forderten. Generell führen Unwetter zu empfindlichen Störungen der Infrastruktur, mit teilweise beträchtlichen volkswirtschaftlichen Schäden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat den Wetterverlauf des Jahres 2015 Tag für Tag und rund um die Uhr überwacht, rund 30 000 Mal frühzeitig über Internet, WarnWetter-App und über die Medien vor gefährlichen Wetterlagen gewarnt. Auch diesmal wieder hat der DWD eigene Beobachtungen und Medienberichte über Schäden durch extreme Wettersituationen in Deutschland gesammelt und vor dem Hintergrund des weltweiten Klimawandels ausgewertet. Die folgende, detaillierte Zusammenstellung der letzten 12 Monate beginnt Dezember 2014 und endet November 2015. Sie erhebt allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Dezember 2014

Am 3. des Monats führten Schneefälle in der Mitte Deutschlands auf glatten Straßen zu zahlreichen Unfällen und u. a. zu folgenden Schäden: In Rheinland-Pfalz wurde die A6 streckenweise gesperrt, nachdem mehrere LKWs auf Schneematsch ins Schleudern gekommen waren. Im Saarland fiel an einigen Schulen der Unterricht aus. In Nordrhein-Westfalen wurde die A535 zwischen Velbert und Wuppertal nach mehreren Unfällen zeitweise in beiden Richtungen gesperrt. In Thüringen rutschte bei Niedersachswerfen ein PKW auf die Gleise und kollidierte mit der Harzer Schmalspurbahn. In Sachsen-Anhalt überschlug sich bei Teuchern ein Fahrzeug und blieb auf dem Dach liegen. Am 8. sorgte Glatteis in Schleswig-Holstein für mehrere Unfälle. In Nordrhein-Westfalen erlitt ein 11-jähriger Schüler schwere Gesichtsverletzungen, als sich ein vollbesetzter kleiner Schulbus überschlug. Schneeglätte im Hochschwarzwald und gefrierender Nieselregen auf der Schwäbischen Alb führten in Baden-Württemberg zu zahlreichen Unfällen. Am 10./11. verursachte Orkantief "Alexandra" Behinderungen und Schäden durch umgeknickte Bäume und Schneefälle in höheren Lagen. Zwischen Wunstorf und Hannover kippte ein Baum auf die Bahngleise, im Harz blies eine Böe einen Laster um und in Tecklenburg (NRW) begrub ein umstürzender Baum einen Radfahrer unter sich und verletzte ihn schwer. In Thüringen wurden u. a. bei Ilmenau mehrere Dächer teilweise abgedeckt, in Osthessen kam der Verkehr auf der A5 durch Schneeglätte zum Erliegen. Am 12. sorgte Tief "Billie" mit seinen Sturmböen neben Problemen im Stromnetz (es wurde zu viel Strom eingespeist!) sowie umgeknickten Verkehrsschildern und Bäumen u. a. für folgende Schäden: Im niedersächsischen Goslar und in Frankfurt/Main starben jeweils ein Mann, als Bäume auf deren Auto stürzte. In Wickede (NRW) erlitten zwei Arbeiter schwere Verletzungen, als ein Baugerüst einstürzte und in Eschweiler kam es auf der A4 zu Behinderungen, als der Sturm ein Flachdach löste. Am 20. sorgte Sturmtief "Engel" im Norden erneut für umstürzende Bäume, beschädigte Autos und gesperrte Straßen waren die Folge. Im Kreis Pinneberg wurde ein PKW durch eine Orkanböe auf die Gegenfahrbahn geweht und verursachte dort einen Unfall. Tagelanger Dauerregen führte am 23. in weiten Teilen Schleswig-Holsteins, sowie in Hamburg und Bremen zu Überflutungen, zahlreiche Bäche traten über die Ufer, mehrere Straßen mussten gesperrt werden. Kanalfähren am Nord-Ostsee-Kanal konnten nur noch Fußgänger befördern oder mussten den Betreib komplett einstellen. Am 27. brachte Tief "Hiltrud" reichlich Schnee und infolge dessen zahlreiche Verkehrsunfällen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden Württemberg. In der Eifel fiel in einigen Ortschaften der Strom aus, nachdem Bäume unter der nassen Schneelast zusammenbrachen. Bei Düsseldorf prallte ein Autofahrer gegen eine Baum, er erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus. Auf der A5 nahe dem hessischen Bad Homburg wurde ein Quad-Fahrer von einem LKW überrollt, nachdem er die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte. Bei Limburg starb eine Autofahrerin nachdem sie auf schneeglatter Straße von der Fahrbahn abkam und mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidierte. Bis zum 29. erreichte der Schneefall auch die gesamte Osthälfte Deutschlands, wo es ebenfalls zu vielen Unfällen kam. Im Hochsauerland geriet ein Auto ins Schleudern und stieß mit einem entgegenkommenden PKW zusammen - 7 Verletzte und 1 Tote. Auf einigen bayerischen Bahnstrecken kam es zu Verspätungen durch Weichenstörungen infolge Schneeverwehungen.

Hagel wurde in diesem Monat in folgenden Gebieten beobachtet: am 11. örtlich im Westen Deutschlands und in Sachsen sowie am 11. und 12. an Schleswig-Holsteins Nordseeküste; am 20. örtlich in Niedersachsen (Nienburg und Barenburg, 2 cm dicke Hagelschicht), Brandenburg (Wittstock und Wiesenburg) sowie Sachsen (Chemnitz und Zinnwald-Georgenfeld); am 25. in St. Peter-Ording und in Aachen-Orsbach.


Januar 2015

Schnee- und Graupelschauer in Mecklenburg-Vorpommern und Blitzeis im Vogelsberg führten am 2. zu zahlreichen Glätteunfällen, bei denen auf der A20 nahe Rostock eine junge Frau ums Leben kam. Tauwetter führte am 3. zu Hochwasser in Teilen Baden-Württembergs sowie Bayerns. Vielerorts traten Bäche über die Ufer, Straßen und Keller wurden überflutet. Geröll, Schotter und Schlamm blockierten u. a. die Schwarzwaldhochstraße. Im Kreis Freudenstadt wurde die B28 halbseitig gesperrt, nachdem ein 100 m langes Schneebrett auf die Fahrbahn gerutscht war. Schnee- und Eisglätte sorgten vom 3. bis zum 5. für zahlreiche Unfälle. Bei Ellerndorf (Kr. Uelzen) zum Beispiel kam ein Mann ums Leben, nachdem er mit seinem PKW gegen einen Baum geprallt war. Ebenfalls tödlich endete ein Unfall bei Detern (Kr. Leer), bei dem eine Frau mit einem LKW kollidierte. Am 7. kam es nach Niederschlägen zu einem Hangrutsch bei Linz am Rhein, infolge dessen ein Haus später abgerissen werden musste. Am 9. und 10. verursachten die Sturmtiefs "Elon" und "Felix" neben umgestürzten Bäumen, abgedeckten Dächern und Unfällen bei Starkregen, Hagel- und Graupelschauern u. a. folgende Schäden: In Norddeutschland kam es zu Zugsausfällen, nachdem Bäume Strecken blockierten und Oberleitungen beschädigten. Der "Syltshuttle" stellte seinen Betrieb ein und Hamburg war zeitweise vom Fernverkehr abgeschnitten. In Fuhlsbüttel und Berlin entgleiste eine Hoch- bzw. S-Bahn, als sie gegen umgestürzte Bäume fuhren. Der Fährverkehr zu den Nordseeinseln und Halligen wurde eingeschränkt oder komplett eingestellt. Im Duisburger Rheinhafen drückte der Wind ein Containerschiff in Richtung des Bootsanlegers der Wasserschutzpolizei - beim Gegenlenken entstanden so große Wellen, dass 2 Polizeiboote mit dem Anleger kollidierten. In Rheinland-Pfalz mussten wegen Windböen Autobahnen gesperrt werden. Ein junger Mann kam ums Leben, nachdem sein Fahrzeug bei Starkregen und Wind nahe der Porta Westfalica ins Schleudern geriet und gegen einen Baum prallte. Böen bliesen beim hessischen Niederaula Autos von den Fahrbahnen. Auf Sylt kam es auf einer Länge von 500 m zu Abbrüchen an den Randdünen, bei Janneby (SH) kippte ein 160 Tonnen schwerer und 100 m hoher Kran um. In Hamburg stürzte ein Baum auf einem Schulhof um und verletzte zwei Schülerinnen schwer. Im Berliner Fernsehturm konnten die Fahrstühle wegen starker Turmschwankungen nicht mehr fahren und in Prenzlau wurde eine Schule evakuiert, nachdem der Sturm das Dach fortgerissen hatte. Starke Schneefälle und Eisglätte sorgten am 24. und 25. vor allem im Westen und Norden Deutschlands für zahlreiche Unfälle, mit Schwerverletzen und querstehende LKWs, die Staus verursachten. Bei Sittensen (NS) kamen zwei Personen ums Leben als sich ihr Fahrzeug mehrfach überschlug. Auf den Flughäfen Düsseldorf, Köln-Bonn und Frankfurt/Main wurde der Betrieb zeitweise einstellt, da Nassschnee die Räumarbeiten behinderte. Auch im Bahnverkehr kam es zu Behinderungen, da nicht alle Weichen beheizt waren. Auch vom 29. bis 31. sorgten Schneefälle, Schneeverwehungen und Eisglätte für zahlreiche Unfälle, lange Staus und umgestürzte Bäume: So verunglückte am 29. bei Hilter (Kr. Osnabrück) eine 43-jährige tödlich, als sie gerade einem durch einen Unfall verletzten Mann helfen wollte und ein weiterer Fahrer an gleicher Stelle die Leitplanke durchbrach und die Frau erfasste. Bei Soest (NRW) kam eine Frau ums Leben, nachdem ihr Fahrzeug schleuderte und gegen einen Baum prallte. Am 30. kam es am Feldberg im Schwarzwald zu zwei Lawinenabgängen, bei denen zwei Personen unter den Schneemassen begraben wurden und starben.

Hagel wurde im Januar in folgenden Gebieten beobachtet: am 9. in Seehausen, Berlin und Lindenberg, am 10. in Hamburg und Chemnitz, am 11. in Cuxhaven, Lindenberg und Zinnwald-Georgenfeld, am 14. örtlich im Westen Nordrhein-Westfalens, am 28. und 29. in St. Peter Ording und am 30. am Bodensee.


Februar 2015

Zu Monatsbeginn führte Schneebruch in der Region Coburg (Oberfranken), im angrenzenden Thüringen sowie im Bereich von St. Wendel im Saarland zu Straßensperrungen und Stromausfällen. Am 6. sorgten Orkanböen in Süddeutschland für starke Schneeverwehungen - zahlreiche Straßen in den Höhenlagen mussten gesperrt werden. Nahe Biberach an der Riß (BW) geriet ein 36-jähriger wegen einer Schneewehe in den Gegenverkehr und verursachte einen Unfall mit fünf Schwerverletzten. Auf der A8 am Fuße des Teisenbergs (Kreis Traunstein) kam ein Fahrzeugtransporter ins Schleudern und kippte um - zahlreiche Neuwagen landeten auf einer Wiese im Schnee. Die A8 wurde zeitweise gesperrt. Leichter Regen auf gefrorenem Boden führte am 7. auf der A23 im Kreis Pinneberg zu etlichen Glätteunfällen. Am Hauptbahnhof Frankfurt/Main erfror ein Obdachloser. Graupelschauer führten am 8. auf der A9 zu einer Unfallserie nahe Allersberg (Mittelfranken) mit 40 Autos. Am 10. schleuderte ein 79-jähriger nahe Schönwalde-Glien im Haveland auf glatter Fahrbahn, überschlug sich mit seinem Fahrzeug mehrfach und verstarb kurz darauf. Zu Glätteunfällen mit jeweils einem Schwerverletzten kam es am 13. und 14. in einer Kurve auf einem Autobahnzubringer bei Pirna. Überfrierende Nässe in Schleswig-Holstein führte zu einem tödlichen Unfall auf der B200 nahe der Auffahrt zur A7 (SH): eine PKW-Fahrerin war ins Schleudern geraten, ein entgegenkommendes Fahrzeug prallte gegen den Kleinwagen, dessen Fahrerin noch an der Unfallstelle verstarb. In der Nacht zum 22. gab es im Norden Schleswig Holsteins weitere Glätteunfälle, tlw. mit Schwerverletzten. In den Höhenlagen in Hessen und Rheinland-Pfalz kam es am 23. auf schneebedeckten Fahrbahnen zu zahlreichen Unfällen: Ein Schulbus rutsche bei Romrod (Vogelsberg) in den Graben, ein Kind und die Busfahrerin wurden verletzt. Auch im Kreis Olpe (NRW) forderten Schneeunfälle drei Schwerverletzte. In der Eifel und im Westerwald kam es zu Schneeverwehungen - der Linienbusverkehr wurde eingeschränkt. Auf der B 72 bei Emstek (Kr. Cloppenburg) wurde ein 36-jähriger, nachdem sein Fahrzeug ins Schleudern geraten war, von drei LKWs überrollt und starb. In Bramsche (Kr. Osnabrück) geriet eine Frau mit ihrem PKW ins schleudern und landete im Fluss Hase, Wasser drang bis in Lenkradhöhe ein, die Feuerwehr konnte die Frau retten. Am Flughafen Frankfurt/Main kam es wegen notwendiger Enteisung der Flugzeuge zu erheblichen Verzögerungen - 105 Flüge mussten ausfallen. Tödlich endete ein Unfall am 24. bei Völschow (MV), bei dem ein PKW-Fahrer auf eisglatter Straße schleuderte und gegen einen Baum fuhr. Eine 33-jährige kam bei einem Überholmanöver nahe Gehrde (NS) ums Leben, als ihr Fahrzeug schleuderte und gegen einen Baum prallte.

Hagel wurde in diesem Monat lediglich am 8. aus Zinnwald-Georgenfeld gemeldet.


März 2015

Am 2. verursachten die Ausläufer von Sturmtief "Zacharias" u. a. folgende Schäden: Bei Gemünden/Felda (Vogelsberg) wurden zahlreiche Bäume entwurzelt und 15 Dächer abgedeckt. Bei starkem Wind geriet ein Kleintransporter auf der A5 nahe Alsfeld ins Schleudern - der Fahrer wurde schwer verletzt. Auch in den Kreisen Esslingen und Reutlingen wurden Häuser abgedeckt. Etliche Bäume stürzten um und behinderten den Verkehr. Eisglatte Fahrbahnen bzw. plötzlich einsetzender Schneefall führten auf der A81 zwischen Boxberg und Osterburken (Main-Tauber-Kreis) sowie auf der A9 bei Plech (Oberfranken) zu mehreren Unfällen. Schneefälle und überfrierende Nässe führten auch am 3. und 4. zu glatten Straßen und zahlreichen Unfällen. So wurde beispielsweise die A1 zwischen Fehmarn und Lübeck nach mehreren Unfällen gesperrt und bei Holm im Kr. Pinneberg verletzten sich die beiden Insassen eines Pkw schwer, als sie mit einem Bus kollidierten. Zwischen Kelkheim und Königstein im Taunus starb eine Autofahrerin nach einem Frontalzusammenstoß mit einem entgegenkommenden Transporter. Die A96 wurde bei Wangen im Allgäu für mehrere Stunden gesperrt, nachdem zwei Lkw auf einer Brücke ins Schleudern gerieten, sich ineinander verkeilten und ausbrannten. Schneeglätt e in den Hochlagen in der Mitte Deutschlands sorgten am 15. und den Frühstunden des 16. für mehrere Unfälle mit Schwerverletzten in Hessen: Bei Bad Schwalbach geriet ein Autofahrer ins Schleudern und prallte gegen einen Baum und bei Usingen kollidierte ein junger Mann mit dem Gegenverkehr. Am 30. sorgte Sturmtief "Mike" besonders im Norden und Osten für zahlreiche umstürzende Bäume - dadurch kam es auch im Bahnverkehr zu Behinderungen. Bei Göttingen kippte ein ungesichertes Baugerüst um. In Hessen wurden in Biebertal und Erbach zwei Hausdächer durch den Sturm beschädigt. Im Wiesbadener Hafen kenterten zwei Segeljollen. Orkantief "Niklas" führte am 31. zu großen Schäden im gesamten Bundesgebiet - Dächer wurden abgedeckt, Baugerüste stürzten um und in einigen Regionen kam es zu Stromausfällen. Unter anderem behinderten Böen den Schiffsverkehr zu den Ostfriesischen Inseln. In Emden riss sich ein 200 m langer Frachter vom Pier los und schlug mit dem Heck gegen die Kaimauer. Zahlreiche Bäume stürzten um, beschädigten Autos, blockierten Straßen und Oberleitungen, so dass der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen, Niedersachen und Bayern zeitweise eingestellt wurde. Der Münchener Hauptbahnhof wurde wegen Beschädigungen am Glasdach komplett gesperrt. An den Flughäfen in Hamburg, Düsseldorf sowie Frankfurt/Main kam es zu zahlreichen Flugausfällen. In Twistringen, bei Diepholz, starb ein Mann, nachdem er unter einem aus der Verankerung gerissenen Scheunentor begraben wurde. In Groß Santersleben (Sachsen-Anhalt) kam ein Mann zu Tode, als er versuchte eine schwankende Betonmauer zu stützen und diese schließlich auf ihn fiel. Im Westerwald fiel bei Montabaur ein Baum auf ein Dienstfahrzeug der Straßenmeisterei - zwei Mitarbeiter kamen dabei zu Tode. Im Ostalbkreis (BW) kamen zwei Menschen bei einem Unfall auf schneeglatter Fahrbahn ums Leben und auch in Bayern starb auf der A95 ein Autofahrer bei einem Glätteunfall infolge eines Hagelschauers. Im Landkreis Bad Tölz wurde eine Frau in ihrem Fahrzeug von zwei umstürzenden Bäumen erschlagen.

Hagel wurde im März in folgenden Gebieten beobachtet: am 1. in Chemnitz, am 2. örtlich vom Saarland bis ins Rothaargebirge; am 4. auf dem Kahler Asten; am 29. in Aachen-Orsbach; am 30. in Rothaargebirge und Thüringer Wald; am 31. örtlich von Sachsen über Franken bis zum Bodensee.


April 2015

Sturmböen verursachten am 1. des Monats u. a. folgenden Schäden: Bei Wittenberge wurde ein LKW-Anhänger auf die Gegenfahrbahn geweht und kollidierte mit einem entgegenkommenden Laster, dessen Fahrer am Unfallort verstarb. In Hessen wurde in Romrod das Dach einer Scheune abgedeckt und in Gründau wurde der Zaun um eine Schafweide weggeweht - die Herde fand sich im Nachbarort wieder. In Bayern behinderte Schneematsch den Verkehr. Bei Grafenwöhr (Oberpfalz) starb ein Autofahrer nachdem er bei Schneeglätte auf die Gegenfahrbahn geriet und mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammenprallte. Schneematsch und Straßenglätte führten auch am 2. rund um die Wasserkuppe zu Verkehrsbehinderungen - etliche LKW standen quer, Straßen wurden gesperrt. In Thüringen kam es durch heftige Schneefälle rund um das Hermsdorfer Kreuz zu zahlreichen Unfällen - die A9 musste zeitweise gesperrt werden. Gewitterböen deckten im sächsischen Pirna u. a. das Dach einer Kindertagestätte ab. Im Nebel fuhr am 6. bei Varrelbusch (NS) ein Autofahrer an einer Ampel auf stehende Fahrzeuge auf - die Beifahrerin erlitt so schwere Verletzungen, dass sie kurz darauf verstarb. Große Trockenheit führte zu mehreren Waldbränden: am 16. und 20. bei Tornesch (SH), am 21. in Bevensen-Ebstorf (NS), bei Grebenau in Hessen sowie in Brandenburg und am 22. bei Bad Schwalbach (HE). Plötzlich einsetzender Regen führte am 26. auf der A5 zwischen dem hessischen Friedberg und dem Bad Homburger Kreuz zu zahlreichen Unfällen - die Autobahn gen Süden war zeitweise gesperrt. Am 27. gab es durch heftige Gewitter im Nordschwarzwald sowie in den Kreisen Rottweil und Göppingen zahlreiche Behinderungen und u. a. zu folgenden Schäden: Zwischen Dornhan und Sulz, sowie bei Schenkenzell, kam es zu Erdrutschen und Überflutungen; etliche Keller liefen voll. In Tettnang (Kr. Tübingen) führte ein Blitzschlag zu einem Brand im Gebäude eines Textilherstellers. Auch in Sachsen tobten heftige Gewitter - in Brand-Erbisdorf und in Halsbrücke setzten Blitze Dachstühle in Brand, in Cranzahl brannte es in einer Lackiererei. In Chemnitz, Zwickau, dem Erzgebirge und Mittelsachsen kam es zu Überflutungen und Schlammlawinen. Auf der A9 in Bayern kam es nahe der Ausfahrt Hof-West infolge Aquaplanings zu einem Unfall mit zwei Schwerverletzen bei dem sich ein PKW unter der Leitplanke verkeilte.

Hagel wurde im April in folgenden Gebieten beobachtet: am 1. in Göttingen und Münster/Osnabrück; am 2. in Berlin-Tegel (Korngröße 1,2 cm) und Schönefeld (1,5 cm); am 27. örtlich in Sachsen, wobei sich am Fichtelberg eine Hageldecke von 2 cm Höhe bildete, in Freiberg lagen die Korndurchmesser bei 2 cm; örtlich im Süden Deutschlands, z. B. in der Region Rottweil mit eine Hageldecke von 10 cm Höhe (Schneepflüge rückten aus); am 28. im Münsterland sowie am Bodensee.


Mai 2015

Dauerregen im Süden führte am 2. bei Herbertingen (Kr. Sigmaringen) zu einem Hangrutsch an der B32 und ließ die Flüsse anschwellen, so dass am Oberrhein und später auch bei Stausacker an der Donau die Fähren den Betrieb einstellten. Im Naturschutzgebiet Winzer Letten (Kr. Deggendorf) wurden zwei Angler vom Hochwasser überrascht - ihre Fahrzeuge konnten nur noch per Traktor aus dem überfluteten Gebiet geborgen werden. Schwere Gewitter am 5. (mit Tornados, siehe unten) verursachten in Norddeutschland neben umgestürzten Bäumen, blockierten Bahngeleisen und Straßen, vollgelaufenen Kellern weitere Schäden: Sturmböen deckten bei Ganderkesee mehrere Dächer, auf dem Hamburger Fischmarkt stürzte ein Vordach auf einen Wagen - der Fahrer kam dabei ums Leben. Am Hamburger Hafen rissen sich fünf Containerschiffe los und kollidierten miteinander. Am Lübecker Nordlandkai stürzte ein Hafenkran auf ein Containerschiff. Bei Findorff nahe Bremen fiel ein Baum auf die Bahngleise - ein Zug konnte nicht rechtzeitig bremsen, wurde schwer beschädigt, 300 Fahrgäste saßen mehrere Stunden fest. In Lübeck drang Regenwasser ins Holstentor ein und überflutete Teile des Museums. In Fredenbeck (Kr. Stade) geriet nach Blitzschlag ein Reetdachhaus in Brand. Ebenfalls nach Blitzschlag brannte am 9. eine Scheune in der hessischen Rhön nieder. Schwere Gewitter am 12. sorgten in der Mitte und im Osten Deutschlands für zahlreiche Schäden: Sturmböen deckten bei Güstrow (MV), Nordhausen (TH) und im hessischen Limburg-Weilburg Dächer ab. Wegen umgestürzter Bäume wurde die A19 bei Krakow am See in Richtung Berlin zeitweise gesperrt und in Nordhausen begrub ein durch Blitzschlag gefällter Baum drei Autos unter sich. Am 13. setzten sich die Unwetter in Südbaden, der Schwarzwald und Bayern fort. In Freiburg wurden z.B. Keller und Unterführungen überflutet. In Wutach-Münchingen (Kr. Waldshut) setzte ein Blitzschlag den Glockenturm der Kirche in Brand. Dauerniederschläge in den Alpen überschwemmten am 24. die Uferpromenade in Passau. Am Watzmann (Berchtesgadener Land) wurde eine Gruppe Studenten gerettet, nachdem sie in Nebel und Neuschnee die Orientierung verloren hatten.

Hagel wurde im Mai in folgenden Gebieten beobachtet: am 2. am Bodensee, am 5. örtlich an den Küsten, in Ostfriesland und im Raum Bremen, mit Korndurchmesser bis 3 cm, sowie am Bodensee; am 6. auf Rügen, am 9. örtlich in der Mitte Deutschlands; am 12. örtlich in der Osthälfte; am 13. im Oberrheintal, wobei golfballgroße Hagelkörner in Freiburg Schäden an Fahrzeugen und Pflanzen verursachten (kurzzeitige Hageldecke), am Kaiserstuhl gab es Schäden an Weinreben, Hagel bis 2 cm auch am Bodensee und im Allgäu; am 14. in Lahr, am 19. an Schleswig-Holsteins Nordseeküste, am 20. an der Mosel, am 21. an Schleswig-Holsteins Nordseeküste; am 25. in Aachen, am 29. am Bodensee, am 30. örtlich in Niedersachsen, Bremen und Vorpommern sowie in der Rhön.

Tornados gab es im Mai etliche - folgende wurden bestätigt: Am frühen Abend des 5. wurden in Mecklenburg-Vorpommern fünf Tornados beobachtet: In Groß-Laasch (Stärke F2, Kr. Ludwigslust-Parchim) wurde ein Haus zerstört und entlang einer etwa ein Kilometer langen Schneise knickten Bäume um, die Bahngleise blockierten. Auch in der Nähe des Cambser Ortsteil Ahrensboek sowie bei Woland knickten Bäume um. In Brühl entstanden Schäden an Häusern und Bäumen. Besonders schwer betroffen war Bützow (Stärke F3, Kr. Rostock), wo die Dächer ganzer Straßenzüge abgedeckt wurden, darunter auch das Rathaus und die Kirche. Mehrere Häuser wurden unbewohnbar, Autos wirbelten durch die Luft, Straßen glichen Trümmerfeldern und mindestens 30 Personen erlitten durch umherfliegende Trümmerteile Verletzungen. Am 12. beschädigte ein Tornado in Nohra (Kr. Nordhausen, TH) das Dach eines Einkaufmarktes sowie mehrere Bäume und deckte Dachziegel ab. Am Abend des 13. wurden in Süddeutschland drei Tornados bestätigt: Bei Lenzkirch (Kr. Breisgau/Hochschwarzwald) knickten im Wald Bäume um. Im Kreis Waldshut schlug ein Tornado der Stärke F2 eine bis zu 400 m breite und mehrere Kilometer lange Schneise in den Wald. Dabei knickten auch Strommasten um, so dass in einigen Orten der Strom ausfiel. In mehreren Ortschaften der Gemeinden Bonndorf und Stühlingen wurden Dächer abgedeckt, Autos umgerissen und Photovoltaikanlagen von Dächern gerissen. Ein Tornado der Stärke F3 zog nördlich von Augsburg durch Stettenhofen und die Gemeinde und Affing. Neben Bäumen knickten auch Verkehrsschilder um. Viele Autos und Häuser wurden beschädigt, Mauern und Fenster gingen zu Bruch, Dachziegel flogen durch die Luft und Menschen musste evakuiert werden. Sieben Personen wurden verletzt. Am 29. stürzten in Freystadt-Ohausen (Oberpfalz) Bäume um, ca. 20 Dächer wurden beschädigt.


Juni 2015

In der Nacht zum 6., am 6. und in der Folgenacht führten Gewitter mit Starkregen u. a. zu folgenden Schäden: Das Musikfestival "Rock am Ring" in Mendig wurde unterbrochen, nachdem mehrere Blitze eingeschlagen waren - 33 Personen wurden dabei verletzt. Blitzschläge verursachten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und auf der Schwäbischen Alb einige Dachstuhlbrände, in Hessen brannte eine Scheune ab. In Bretten, bei Karlsruhe kam es zu überfluteten Straßen und Kellern. In der örtlichen Musikschule beispielsweise hinterließ eingedrungenes Regenwasser erhebliche Schäden an den Musikinstrumenten. An der B293 rutschte ein Hang ab. Auch in Wehr (Kr. Waldshut) kam es zu überfluteten Straßen und Kellern, ebenso in Schwäbisch Gmünd, wo sich mehrere Autos in mit Wasser und Schlamm gefluteten Unterführungen fest fuhren und Schlammlawinen Autofahrer einschlossen. Am 8. war der Süden von Gewittern und Starkregen betroffen: In München beispielsweise wurden Unterführungen und Keller überflutet, Ampelanlagen fielen aus, Blitzschläge legten den S-Bahn-Verkehr lahm und am Flughafen wurde der Betrieb für eine knappe Stunde eingestellt. Blitzeinschläge setzten in Bayern und Baden-Württemberg mehrere Gebäude in Brand. Starkregen führte zu Überflutungen und nach einem Hangrutsch auf der A5 im Kreis Lörrach blockierte Geröll und Schlamm teilweise die Fahrbahn. Die Bahnstrecke zwischen Rheinweiler und Kleinkems wurde durch einen Hangrutsch unpassierbar - auf der angrenzenden Kreisstraße lag das Geröll teilweise bis zu 2 m hoch. Gewitter mit Starkregen und Sturmböen verursachten am 12. in der Westhälfte und am 13. vor allem in der Osthälfte Deutschlands neben überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern u. a. folgende Schäden: Bei Brüggen (Kr. Viersen, NRW) wurden sechs Jugendliche in einem Zeltlager durch Blitzschlag verletzt. Bei Rüdesheim am Rhein mussten Ausflügler während eines Gewitters für eine halbe Stunde in offenen Seilbahngondeln ausharren, da schwere Sturmböen und Regen den Betrieb gestoppt hatten. Von den Weinbergen zwischen Rüdesheim und Assmannshausen ergossen sich Schlammlawinen auf die B42. Auf dem Gelände der Bundesgartenschau im havelländischen Rathenow wurde ein Mann von einem herabstürzenden Ast erschlagen. Gewitter mit örtlich enormen Regenmengen lösten am 14. im Süden neben Überschwemmungen auch mehrere Schlammlawinen aus. So wurden in der Wutachschlucht im Schwarzwald Wege und Brücken verschüttet und in Oberstdorf ein Wohngebiet verwüstet - die Bewohner mehrerer Häuser wurden evakuiert. Der Oybach bedecke das Gelände der Skisprungarena mit einer bis zu 10 m dicken Schlammschicht - gleichzeitig wurden an anderer Stelle Fundamente freigelegt. Am 27. sorgten heftige Gewitter für Überschwemmungen und umgestürzte Bäume in Mainz, Darmstadt sowie in Franken. Auf der B505 nahe Bamberg geriet ein Autofahrer durch Aquaplaning auf die Gegenfahrbahn, dabei wurde der Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeugs lebensgefährlich verletzt.

Hagel wurde im Juni in folgenden Regionen beobachtet: Am 1. im niederbayerischen Riedenburg und auf der Zugspitze; am 5. in Nürburg-Barweiler; am 6. in Bretten bei Karlsruhe mit bis zu golfballgroßen Hagelkörner, in Wehr (Kr. Waldshut) verstopfte Hagel die Kanalisation, in Schwörstadt (Kr. Lörrach) verursachte Hagel mit einem Durchmesser bis 5 cm große Schäden an der Vegetation, Hagel auch auf der Zugspitze; am 7. an südlichem Oberrhein, Bodensee und erneut auf der Zugspitze; am 12. in Aachen-Orsbach, im Hunsrück, an der Nahe, in Bretzenheim bildete sich eine 25 cm hohe Hageldecke, und in Chemnitz; am 13. im Erzgebirge; am 14. im schwäbischen Meßkirch und in Konstanz (Korndurchmesser 2 cm); am 27. in Gera-Leumnitz, örtlich von Mainz bis Darmstadt, Mittelfranken und der Oberpfalz sowie von der Schwäbischen Alb bis zum Bodensee.

Tornado: Ein Tornado in Rathenow wirbelte am 13. in einer bis zu 100 m breiten und 500 m langen Schneise Dachteile und Steine durch die Luft und drehte Bäume ab. Am 22. wurde jeweils ein Tornado über der Meldorfer Bucht (SH) und über einem Feld bei Neßmersiel (Kr. Norden, NS) beobachtet. Am 27. wurde nordöstlich von Diespeck (Mittelfranken) ein Tornado gesichtet.


Juli 2015

In der Sommerhitze versagte am 2. das Lager einer Drehbrücke im Kölner Hafen seinen Dienst - erst nach einem Kühleinsatz der Feuerwehr konnte die Brücke wieder bewegt werden. In Düsseldorf musste der Winterdienst Kalk ausstreuen, um die Asphaltdecke einiger Straßen zu befestigen und in Essen wurde Bitumen aus dem Gleisbett gedrückt, so dass eine Straßenbahn festklebte. Auf der A7 bei Hamburg, der A1 bei Wittlich sowie der A5 nahe Heidelberg platzte der Beton. In Sachsen-Anhalt und Brandenburg kam es zu Waldbränden. Schwere Gewitter mit Starkregen und Sturmböen verursachten an einzelnen Tagen Blitzeinschläge, Überflutungen, Erdrutsche und durch umgestürzte Bäume blockierte Straßen und Schienen. Hier kann nur ein kleiner Teil der entstanden Schäden wiedergegeben werden. Am 4. kam es in Ostfriesland und im Emsland zu Dachstuhlbränden nach Blitzschlag. Umstürzende Bäume verursachten Stromausfälle im Kreis Coesfeld (NRW) und ließen in Erfurt eine Hauswand einstürzen. Am 5. legten Blitzschläge den Tower des Flugplatzes Paderborn-Lippstadt lahm, verletzten bei Hattingen (NRW) zwei Personen schwer, als sie Pferde von einer Weide holen wollten und setzten in Fulda ein Wohnhaus in Brand.

Sturmböen zerfetzten in Fallersleben (NS) das Dach der neu erbauten Sporthalle, bliesen Container in den Rhein und wehten einen LKW von der A4 bei Mellingen (TH), der mit dem Führerhaus über einer Brückenkante stehen blieb. Zusammenbrechende Bäume und herabstürzende Äste verletzten in Isenbüttel (NS) ein Mädchen und am Bonner Rheinufer fünf Menschen schwer. Am 7. deckten Gewitterfallböen in Framersheim bei Alzey Häuser ab, ließen Wände ein- und Bäume umstürzten, die Autos unter sich begruben. Sturmböen rissen Hochspannungsmasten zwischen Alberstedt und Röblingen (Sachsen-Anhalt) sowie Scheunen im hessischen Felsberg um. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Schienen - rund um Kassel kam der Bahnverkehr nahezu zum Erliegen. Am 18. und 19. prallte im sächsischen Delitzsch ein Regionalzug auf einen umgestürzten Baum - dabei wurde ein Mensch verletzt, in Halle standen Teile der Innenstadt unter Wasser. Sturmböen wehten in Mannheim einen Rettungshubschrauber von seiner Landeplattform und ließen auf dem Bärwalder See (Sachsen) und dem Schluchsee im Schwarzwald viele Segelboote kentern. Im hessischen Wöllstadt wurde ein Mann beim Ausführen seines Hundes vom Blitz erschlagen. Am 22. wurden bei Garmisch-Partenkirchen 16 Soldaten in einem Biwak durch Blitzschlag verletzt.

Hagel wurde im Juli in folgenden Regionen beobachtet: am 3. in Göttingen; am 4. lagen bei Erfurt bis zu 40 cm hohe Hagelschollen auf den Straßen; am 5. in Cuxhaven, Arkona, Magdeburg, auf der Wasserkuppe und in Nordrhein-Westfalen. Dabei beschädigten in Hünsborn tennisballgroße Hagelkörner Autos und Häuser und im Kreis Euskirchen entstanden Schäden an Autos, Photovoltaikanlagen, Feldfrüchten und Scheiben von Gewächshäusern. Hagel auch am 7. örtlich an der Nordseeküste und am Bodensee sowie in der Mitte Deutschlands (südöstlich des Harzes beschädigten faustgroße Hagelkörner Vordächer und Carports und es bildete sich eine 10 cm hohe Hageldecke, in Hassloch (RP) kam es zu Gebäudeschäden, in Bayern wurden Autos und Pflanzen beschädigt, örtlich bildeten sich Hageldecken). Am 17. Hagel im Süden Baden-Württembergs; am 18. im Taunus, am Oberrhein sowie in Sachsen-Anhalt und Sachsen, wobei in Delitzsch und Annaburg tischtennisballgroßer Hagel zu zerbeulten Autos, in letzterem auch zu Schäden an Häusern führten, in Eisleben bildete sich eine mehrere cm dicke Hageldecke, in Salzmünde, westlich Halle, zerstörten tennisballgroße Hagelkörner das Dach einer Reithalle; am 19. in Chemnitz und auf der Zugspitze; am 22. örtlich in Sachsen mit Korndurchmesser bis 2 cm in Haindorfergrund) sowie im Süden mit Korndurchmesser bis 4 cm, in Horb-Niederstetten bildete sich eine mehrere cm hohe Hageldecke, die Straßen unpassierbar machte, im Illertal und Teilen des Unterallgäus wurden viele Fahrzeuge beschädigt.


August 2015

Anhaltende Trockenheit führte zu Niedrigwasser, mit Einschränkungen der Binnenschifffahrt u. a. am Rhein, an der Weser und der Elbe. Am Hochrhein mussten wegen Niedrigwasser die Turbinen des Rheinkraftwerks Albbruck Dogern AG abgestellt werden. Durch die anhaltende Trockenheit kam es zu einzelnen Waldbränden, z. B. bei Neunkirchen in Franken. Auf der Autobahn bei Dresden traten am 3. Hitzeschäden auf. Hitze bedingte Straßendeformationen traten auch am 7. bei Renningen (LK Böblingen) bzw. zur Monatsmitte auf der A114 nahe Berlin, der A9 bei Leipzig und auf der A5 bei Heidelberg auf. Hitzeschäden verzeichnete auch die Deutsche Bahn, Gleisverformungen nahe Frankfurt/Main bzw. in Franken auf der Bahnstrecke zwischen Bad Windsheim und Steinach beeinträchtigten den Bahnverkehr. In der Altmühl kam es durch die Hitze zu einem Fischsterben. Im August sorgten auch Gewitter für Schäden. So kam es am 4. am Timmendorfer Strand (Ostsee) zu Überschwemmungen. In Schorndorf (BW) knickten Gewitterböen am 6. Bäume um. Am 8. tobte in Plettenberg (Sauerland/NRW) ein Gewitter und verursachte Schäden. Gewitter sorgten auch am 9. in Bayern, Baden-Württemberg, in NRW, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern für Schäden, so Überflutungen im Kreis Regensburg, auf der A4 nahe Bad Hersfeld, bei Wettenberg (Gießen), auf der B3 zwischen Marburg und Gießen, auf der A2 zwischen Beckum und Oelde (NRW), in Melle (Kr. Osnabrück. Am 14. führten Unwetter in Thüringen, Sachsen, Baden Württemberg und Bayern zu Überflutungen und umstürzenden Bäumen - zahlreiche Blitzschläge verursachten Brände. Ein Feuerwehrmann ertrank in Rustenfelde. Starkregen führte auf der A4 bei Zwickau zu einem Verkehrsunfall mit einem Toten. Am 15. trafen die Unwetter Dresden, in der Sächsischen Schweiz wurden drei Wanderer durch Blitzschlag verletzt. Das BUGAGelände bei Rathenow (Havelland) wurde verwüstet. Auch in NRW und Mecklenburg-Vorpommern richteten Unwetter Schäden an. Am 16. wurden in Bräundorf (Sachsen) während eines Fußballspieles 22 Personen durch Blitzschlag verletzt. In Oberhausen (NRW) kam es durch Starkniederschlag zu heftigen Überschwemmungen. Am 17. mussten Flüchtlinge eine Turnhalle in Groß Schneen (LK Göttingen) verlassen, in Friedland wurden zwei Zelte der Erstaufnahmeeinrichtung beschädigt. Auf der A38 (Südharzautobahn) kam es nahe des Heidkopftunnels zu einem Erdrutsch. Am 20. kam es in Zwickau durch ein Unwetter zu Überschwemmungen. Am 24. stürzten bei Bunde und in Emden sowie in Westmecklenburg bei Gewittern zahlreiche Bäume um. Am 30. und 31. setzten bei schweren Gewittern im Nordwesten Blitzschläge mehrere Wohnhäuser in Brand. Zahlreiche umgestürzte Bäume blockierten die A30 bei Melle. so dass die Autobahn zeitweise gesperrt wurde. Starkniederschlag sorgte für Überschwemmungen - in Georgsmarienhütte (NS) beispielsweise liefen 70 Keller voll nachdem die Düte über die Ufer getreten war, örtlich wie am Niederrhein sorgte auch Hagel für Schäden.

Hagel fiel am 8. auf der Zugspitze; am 9. im Bereich der Schwäbischen Alb; am 10. in Würzburg, in Wölfersheim, Bergheim und Gedern (3 cm Korngröße); am 13. in Niedermoos bei Grebenhain (HE); am 14. in Oberhausen (1.5 cm), in Goseck, in Kaufbeuren (bis 2 cm), auf dem Fichtelberg (1,2 cm), auf dem Hohenpeißenberg (1,5 cm) und in Fürstenfeldbruck; am 15. in Altentreptow, Priepert sowie Dresden (2 cm); am 16. in Wesenberg (Mecklenburgische Seenplatte, 2-3 cm); am 19. am Hochgrat im Allgäu (tennisballgroß); am 20.in Zwickau, am 24. am Flughafen München (3 cm), am 30. im brandenburgischen Beu-Premslin (2 cm), in Emmerich am Niederrhein (8 cm) und in Haddorf (Münsterland); am 31. in Cuxhaven und Sankt Peter-Ording.

Tornados gesichtet wurden in Ahausen bei Bremen, mit Schäden an den Dächern von zwei Bauernhöfen. Bei Norderschweiburg wurde auf dem Jadebusen eine Wasserhose beobachtet.


September 2015

Heftige Gewitterböen führten am Morgen des 1. des Monats in den Berliner Stadteilen Rangsdorf und Müggelheim zu umstürzenden Bäumen. In Cottbus wurden durch Windböen Teile eines Wohnblockdachs fortgeweht - umstürzende Bäume verursachten Stromausfälle. In Ostsachsen führten Starkniederschläge zu Überflutungen. In Croswitz wurde dadurch nachmittags der Autoverkehr behindert und aus Burkau wurden vollgelaufene Keller und überflutete Gärten gemeldet. Auch in der Region Meißen kam es zu Überflutungen. In Weinböhla mussten die Insassen eines Autos bei einer Unterführung aus den Fluten gerettet werden. Der Bahnverkehr wurde durch umgestürzte Bäume behindert. Im Bereich Klipphausen verursachte Starkniederschlag etliche Schlammlawinen - vor dem Feuerwehrhaus in nahegelegenen Burkhardswalde lag eine 10 cm hohe Schlammschicht. Am 3. kam es bei dichtem Nebel auf der B58 bei Haltern (NRW) an einer Kreuzung zu einem Frontalzusammenstoß bei dem beide Fahrer schwer verletzt wurden. Am 6. führte ein Starkniederschlag zu Überschwemmungen und überflutete Keller in Nürnberg. Im Kreis Sömmerda (TH) fuhr am 13. im dichten Nebel eine PKW-Fahrerin gegen einen auf die Straße einbiegenden Traktor und erlitt dabei schwere Verletzungen. Ebenfalls bei Nebel kam auf der B423 im Kreis Blieskastel (Saarland) ein PKW von der Fahrbahn ab und fuhr gegen die Leitplanke - der Fahrer musste ins Krankenhaus gebracht werden. Nach einer Kollision mit einem LKW am 27. im Nebel auf der B33 bei Gengenbach (BW) verstarb ein PKW-Fahrer noch am Unfallort.

Hagel wurde im September in folgenden Regionen beobachtet: am 1. zwischen Meißen und Weinböhla: Trauben und Obst wurden durch den Hagelschlag geschädigt, Teilweise bildeten sich dicke Hagelschollen, welche auch Kanäle verstopften; am 3., 5. und 6. Hagel in St. Peter-Ording; am 10. nachmittags in Berlin Steglitz (Korndurchmesser bis 4 cm) und Berlin-Dahlem; am 14. abends in Münchberg in Oberfranken; am 15. nachmittags in Oldenburg (bis zu 3 cm) und in Rostock-Warnemünde; am 20. in Arkona.

Tornado: Am 6. wurde vormittags bei Langenargen am Bodensee eine Wasserhose beobachtet. Eine weitere Wasserhose gab es am 10. nachmittags bei Büsum (SH). Am 11. wirbelte bei Neugersdorf (Kr. Görlitz) ein kleinerer Tornado Staub auf und beschädigte Gartenmöbel, Bäume sowie Dächer. Am Nachmittag des 15. verursachte ein Tornado im Raum Oldenburg zahlreiche Schäden. So wurden in einem 8 km langen und 50-100 m breiten Streifen zahlreiche Bäume und Laternenmasten umgeknickt, etliche Dächer abgedeckt und PKWs beschädigt.


Oktober 2015

Schwere Verletzungen trug eine PKW-Fahrerin davon, als sie am 5. im dichten Nebel bei Oberende (Hannover) von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum prallte. In Mecklenburg-Vorpommern kam es ebenfalls zu Nebelunfällen. Beispielsweise stieß im Kr. Rostock ein PKW bei Abbiegen mit einem Bus zusammen - die Autofahrerin erlitt Verletzungen. Bei Levenhagen kollidierte ein PKW-Fahrer beim Überholen sowohl mit einem entgegenkommenden LKW als auch dem Fahrzeug, an welchem er vorbei wollte - beide PKW-Fahrer erlitten dabei schwere Verletzungen. Am 8. übersah bei Ausacker (Kr. Schleswig) eine Fahrradfahrerin bei Nebel ein nahendes Auto und erlitt beim Zusammenprall schwere Verletzungen. Außergewöhnlich frühe Schneefälle sorgten am 14. für Behinderungen im Berufsverkehr. Im Taunus wurden zahlreiche Straßen wegen Schneebruch gesperrt. Besonders betroffen war der Rheingau-Taunus-Kreis - hier blockierten in den Höhenlagen querstehende Fahrzeuge den Verkehr, es kam zu Blechschäden. In Hünstetten fiel an einer Grundschule der Unterricht aus, da die Schulbusse nicht fahren konnten. Der Zugverkehr zwischen Limburg und Idstein wurde durch umgestürzte Bäume behindert. In Kassel konnten eine Straßenbahnlinie und eine Regionaltram wegen Schneebruch nicht fahren. Auch im Osten Nordrhein-Westfalens kam es nach Schneebruch zu Störungen im Bahnverkehr; betroffen waren die Strecke Dortmund-Soest sowie der Bereich Münster, Hamm und Paderborn. Nahe des Paderborner Flughafens verlor ein Fahrer auf glatten Straßen die Kontrolle über sein Auto, kollidierte mit mehreren Bäumen und erlitt schwere Verletzungen. Im südlichen Niedersachen kam es um Hannoversch Münden zu Verkehrsbehinderungen durch umgestürzte Bäume, so musste die A7 am Lutterberg zeitweise gesperrt werden. Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Franken waren ebenfalls vom Schneefall betroffen. An Steigungsstrecken stellten sich Fahrzeuge quer, zahlreiche Bäume stürzten um. Beim Bahnverkehr zwischen Zwickau und Werdau sowie bei der Vogtlandbahn kam es zu Behinderungen. In Ostthüringen kam es im Bereich Jena und im Altenburgerland zu Stromausfällen und unter der Schneelast zusammenbrechende Bäume behinderten den Zugverkehr. Am 15. starb ein PKW-Fahrer bei Marienberg (Erzgebirgskreis), nachdem er im Nebel von der Fahrbahn abgekommen war und gegen einen Baum fuhr - zwei Kinder, die sich ebenfalls im Fahrzeug befanden erlitten schwere Verletzungen. Bei einer Kollision mit dem Gegenverkehr im dichten Nebel verlor bei Groß-Rohrheim (Südhessen) ein Autofahrer sein Leben, der Unfallverursacher verletzte sich schwer. In Roßla (Südharz) verstarb eine Fußgängerin, die am 24. im dichten Nebel beim Überqueren der Straße von einem PKW erfasst wurde. Am 28. erlitten nahe Hopferau (Ostallgäu) vier Personen schwere Verletzungen bei einer Kollision, verursacht durch ein Überholmanöver im dichten Nebel. In Bremen rammte am 29. im dichten Nebel ein Containerschiff einen Hafenkai - dabei entstand ein 2 m langer Riss am Schiff.


November 2015

Dichter Nebel verursachte in den ersten Novembertagen etliche Unfälle. U. a. fuhr am 1. des Monats in Hamburg ein PKW in einen U-Bahn-Eingang - die drei Insassen wurden dabei verletzt. Bei Holtrum auf der Geest (Kr. Verden, NS) kam am 2. ein Kleintransporter von der Fahrbahn ab und beschädigte ein Wohnhaus schwer. Im Kr. Anhalt-Bitterfeld verstarb ein Autofahrer nach einer Kollision mit einem entgegenkommenden LKW. Am 3. kollidierten auf der A6 nahe Grünstadt mehrere Laster - ein Fahrer starb. Mit leichten Verletzungen und einem völlig verstörten Auto kam eine PKW-Fahrerin davon, die im Kr. Börde (Sachsen-Anhalt) an einem Bahnübergang in einen vorbeifahrenden Güterzug fuhr. Im Ammerland prallte im Nebel ein Taxifahrer gegen zwei ausgebrochene Ponys - letztere wurden dabei schwer verletzt. Glätte durch überfrierende Nässe führte am 2. und 3. vom Sauerland bis zur Oberpfalz zu Unfällen im Straßenverkehr. Beispielsweise fuhr im Kr. Sonneberg (TH) ein Fahrzeug in ein querstehendes Auto, dessen Beifahrerin getötet wurde. Auch die zuletzt anhaltende Trockenheit in Süddeutschland brachte Probleme: Wegen Niedrigwasser im Rhein mussten Fähren ihren Betrieb einstellen und Schiffe konnten nur noch leicht beladen werden.

Der Schiffverkehr auf der Donau wurde am 10. wegen eines auf Grund gelaufenen Frachtschiffs bei Deggendorf eingestellt. Im Bayrischen Wald und auf einigen Schwarzwaldhöfen versiegten die Trinkwasserquellen. Bei Gutach (BW) kam es zu einem Waldbrand. Ausläufer eines Tiefs verursachten mit ihren Böen und Starkregen Schäden durch umgestürzte Bäume, Verkehrsschilder und Bauzäune sowie Überschwemmungen. Am 9. zum Beispiel wurde bei Rothenspieker (Nordfriesland) ein LKW durch Sturmböen von der Straße geweht - der Fahrer konnte schwerverletzt gerettet werden. Am 18. stürzte am Rohbau eines Hauses in Pforzheim eine Dachgiebelwand teilweise ein - im Havelland bei Dallgow-Döbernitz eine Scheunenwand auf zwei Autos. Am 19. wurde der Fährverkehr nach Helgoland eingestellt und in Ostfriesland ging der Rotor einer Windkraftanlage zu Bruch. Am 29. und 30. war der Fährverkehr zu den Inseln behindert. In Tarnow (MV) geriet eine Scheune durch Blitzschlag in Brand. Bei Gelsenkirchen blieben mehrere Fahrzeuge in einer überfluteten Unterführung stecken. Etliche Weihnachtsmärkte in Nordrhein-Westfalen, Sachsen und der Uckermark wurden durch Sturmböen verwüstet. Schneefälle sorgten am 22. und 23. für glatte Straßen - es kam zu Staus und zahlreichen Unfällen, vor allem in der Südhälfte. Tödlich endete für einen PKW-Fahrer bei Kirchhain (HE) die Kollision mit dem Gegenverkehr. Auch auf der A81 bei Eutingen im Gäu kam es auf der Neckarbrücke zu einem Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr mit Todesfolge. Im Kr. Rottweil verstarb eine 75-Jährige nachdem ihre Enkelin mit dem Auto gegen einen Baum prallte. Bei Loßburg (Nordschwarzwald) verlor ebenfalls ein PKW-Insasse bei einer Kollision mit dem Gegenverkehr sein Leben. Am 25. kam es in den Höhenlagen erneut zu Unfällen durch Schneeglätte. In Eiweiler (Saarland) beispielsweise verlor ein PKW-Fahrer die Kontrolle über sein Auto und durchbrach die Wand eines Wohnhauses.

Hagel wurde im November in folgenden Regionen beobachtet: am 14. auf Rügen und im Erzgebirge; am 18. in St. Peter-Ording, am 29. in Rostock; am 30. an den Küsten sowie in Berlin.

© DWD 2015

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Quelle:
Pressemitteilung vom 11.12.2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Dezember 2015

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