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MELDUNG/256: Uni Rostock koordiniert Antarktis-Forschung für Deutschland (idw)


Universität Rostock - 16.04.2015

Uni Rostock koordiniert Antarktis-Forschung für Deutschland

Weiterer Leuchtturm für die Alma Mater

von Wolfgang Thiel


"Die Polargebiete spielen eine besonders wichtige Rolle im Klimageschehen der Erde. Hier spiegeln sich die Auswirkungen des globalen Klimawandels am deutlichsten in den hohen Breiten wider", sagt Prof. Dr. Ulf Karsten vom Institut für Biowissenschaften, Lehrstuhl für angewandte Ökologie und Phykologie der Universität Rostock. Er gilt deutschlandweit als Experte für diese Regionen und koordiniert jetzt das DFG-Schwerpunktprogramm "Antarktisforschung mit vergleichenden Untersuchungen in arktischen Eisgebieten".

Unterstützt wird Prof. Karsten von der Chemikerin Dr. Julia Regnery. Sie leitet ab sofort das jetzt an der Uni Rostock eingerichtete Koordinationsbüro Antarktisforschung. Die 33-Jährige, die in Mainz studierte und promovierte, hat 14 Monate das luftchemische Observatorium auf der deutschen Forschungsstation Neumayer III betreut und somit in der Antarktis überwintert. Ihre Arbeit in Rostock sieht sie als "eine neue Herausforderung". An der Uni schätze sie besonders den "guten Standard", die Stadt sei vielfältig und sympathisch.

"Das uns von der DFG diese Koordination übertragen wurde, ist ein weiterer Leuchtturm für die Uni Rostock und ein Alleinstellungsmerkmal", sagt Prof. Karsten.

Die Rostocker beraten jetzt beispielsweise Kollegen aus deutschen Universitäten, die Polarforschung betreiben wollen und liefern Informationen für Fachkollegen, die an polaren Expeditionen teilnehmen möchten. Aufgrund ihrer extremen Umweltbedingungen zeichnen sich die Antarktis und Arktis durch eine besonders angepasste, mit dem Eis assoziierte, wie auch marine und terrestrische Flora und Fauna aus. "Diese hoch spezialisierten Organismen reagieren besonders empfindlich auf Klimaänderungen und stellen somit effektive Bioindikatoren dar", so Karsten. Ein tief greifendes Verständnis der Rolle der Polargebiete im System Erde könne nur mit einer koordinierten Forschung aller naturwissenschaftlichen Disziplinen erlangt werden. Seit 1981 besteht in Deutschland eine koordinierte Förderung der Antarktisforschung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).

Das DFG- Programm zur Antarktisforschung ist multidisziplinär angelegt und kommt deutschen Polarforschern aller naturwissenschaftlichen Fachgebieten zu Gute. Durch die intensive Einbindung der Universitäten war und ist dieses DFG-Programm das entscheidende Förderinstrument, um den akademischen Nachwuchs in Deutschland für die Polargebiete zu sensibilisieren und kommende Generationen an Polarforschern auszubilden.



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution210

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Rostock, Ingrid Rieck, 16.04.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2015

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