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PHARMAZIE/087: Angriff, Eingriff, Übergriff ... (SB)


Wissenschaftliche Studie untersucht Schleichwege zur Zwangsimpfung

Sich selbst übertragende Impfstoffe könnten gentechnischen Gau auslösen


Vogel- und Schweinegrippe, Ebola, HIV, MERS, SARS und Chikungunyafieber, auch Noro- , Rota- oder nur Grippeviren: Immer wieder bringen Viren neue, lebensbedrohliche Krankheiten auf und verbreiten sich inzwischen sogar klimawandelbedingt in Windeseile bis in unsere Breiten. Allein dadurch scheint die Durchsetzung des SDG 3, des dritten Nachhaltigkeitsziels, das die UNO Vollversammlung 2015 auf ihre Agenda setzte, um eine Vielzahl drängender Probleme insbesondere im Gesundheitsbereich anzugehen, bereits zum Scheitern verurteilt. Denn wie soll das weitgefaßte Ziel "Sicherstellung eines gesunden Lebens und Förderung des Wohlbefindens für alle Menschen jedes Alters" [1] je erreicht werden, wenn dafür nur noch 14 Jahre unter erschwerten Voraussetzungen zur Verfügung stehen und selbst kleine Erfolge bei globalen Epidemien wie HIV, Tuberkulose oder Polio sofort von Rückschlägen, neuen Virulenzentwicklungen oder ganz neuen Erregern in anderen Bereichen oder Regionen begleitet werden? Darüber hinaus bedeuten die massiven Unterschiede des gesundheitlichen Status Quo, die sogar zwischen verschiedenen Ländern derselben Region zu finden sind, aber vor allem zwischen dem reichen, medizinisch gut versorgten Norden und dem armen Süden bestehen, eine immense Herausforderung. Armut und Mangelernährung schwächen die Abwehrkräfte der Bevölkerung und lassen einige Regionen zu regelrechten Brutstätten neuer Infektionserkrankungen werden.

Mögliche Strategien, um eine funktionierende medizinische Grundversorgung sicherzustellen und auch durchzusetzen, scheinen daher das Gebot der Stunde zu sein, was offenbar auch fragwürdige Blüten treiben kann, wie die öffentlich diskutierten Fragestellungen "Was kann Menschen heute zugemutet werden?" und "Darf im Rahmen des verstärkten Infektionsschutzes in die Selbstbestimmung von Patienten und die Therapiefreiheit von Ärzten eingegriffen werden, und wenn ja, wie stark und mit welcher Begründung?" zeigen, die im Zuge von Antibiotikaresistenzen beispielsweise vor kurzem vom Deutschen Ethikrat aufgebracht wurden. [2]

Wenn man aber solche Diskussionen in aller Offenheit führt, in denen auch Mittel wie Druck und Zwang bis hin zur Entmündigung zumindest durchdacht oder durchgespielt werden, dann sollte auch nicht wundern, daß eine unlängst in den Proceedings B der Royal Society erschienene Studie [3] geradezu offen für die Zwangsimpfung zu werben scheint und Szenarien modelliert, in denen einem rein hypothetischen Verfahren, nämlich das "Ausrotten ansteckender Krankheiten mit schwachen, übertragbaren Vakzinen", die sich über Luft, Boden und Wasser übertragen ließen, ein größtmöglicher Erfolg für alle fraglichen Infektionskrankheiten bescheinigt wird. Immerhin schreibt sich das renommierte Wissenschaftsmagazin als wichtigstes Auswahlkriterium für Veröffentlichungen ein möglichst breites öffentliches Interesse daran zugute. Doch wie relevant ist das Ausmerzen von Infektionskrankheiten, wenn die Lösung mehr als fraglich, riskant und höchst problematisch ist? Niemand mit gesundem Menschenverstand würde freiwillig so einer passiven Einflußnahme mit unvorhersagbaren Folgen und zudem bekannten Nebenwirkungen (s.u.) zustimmen, wenn es den eigenen Körper träfe. Es sei denn, er sähe einen Nutzen oder Vorteil darin, wenn mit dem Verfahren über andere verfügt wird. Etwa um die Rückkehr von Infektionskrankheiten wie Polio und Pocken aus den medizinisch unterversorgten Teilen der Welt in den "gesunden" Norden zu verhindern.


Impfschutz mit Tücken

Fraglos ist die positive Gesundheitsentwicklung bei Infektionserkrankungen von Mensch und Tier häufig auf die sogenannten viralen Impfstoffe oder Vakzine zurückzuführen, doch der Erfolg hatte schon immer Grenzen, die Impfbefürworter vor allem darin sehen, daß noch kein flächendeckender Impfschutz für alle Krankheiten installiert werden konnte.

Impfschutz bedeutet, daß bei der Bekämpfung von Pocken, Gelbfieber oder Polio keine chemische Substanz, sondern der Erreger selbst die dauerhaft schützende Wirkung hervorrufen soll. Dafür werden gewöhnlich Lebendimpfstoffe verwendet. Das sind die Krankheitserreger (Viren) in abgeschwächter Form, gegen die die Immunabwehr entsprechende Antigene entwickelt. Diese Art von vorbeugender Impfung gilt als äußerst effektiv, hat aber auch entschiedene Risiken und zahlreiche Tücken, weshalb heutzutage bereits viele Menschen Widerstände gegen die von Gesundheitsbehörden und Medizinern empfohlenen vermeintlichen Schutzimpfungen entwickelt haben und sich bewußt "nicht impfen" lassen. Impfungen werden zudem häufig als unangenehm empfunden. Geimpfte fühlen sich anschließend von leichten Befindlichkeitsstörungen bis zu heftigen Nebenwirkungen erst richtig krank, was bei empfindlichen oder älteren Menschen hin und wieder zu ernsteren Problemen führen kann. Doch nicht nur das:

Kritisiert wird beispielsweise bei Grippeimpfungen auch, daß zum einen für die Entwicklung von Impfstoffen Millionen von hochgezüchteten, speziell keimfreien Hühnereiern für den durchaus nicht garantierten Erfolg der Impfungen "ge- und verbraucht" werden, auf denen man die Viren wachsen läßt. Zum anderen haben Viren ein enormes Anpassungspotential. Nicht jeder Erreger läßt sich einfach in ein harmloses Vakzin verwandeln oder mutiert in eine nach wie vor virulente Variante. So gilt etwa der Nutzen von Grippeimpfungen als umstritten, weil der generierte Viren-Cocktail oft gar nicht die Antikörper erzeugt, die auf die aktuell virulenten Erreger passen. [4] Und schließlich besteht bei abgeschwächten Lebendimpfstoffen immer die Gefahr, daß sie nach einiger Zeit in bekannte Virulenz mutieren und die noch ungeimpften Personen infizieren.

Neben der bewußten Verweigerung des empfohlenen Impfschutzes - aus religiösen Gründen oder weil man der Natur ihren Lauf lassen will (nach dem Motto: "Durch die Kinderkrankheiten muß jeder durch.") oder der weniger bewußten Impfmüdigkeit ("Nicht nötig, wenn sich alle anderen impfen lassen ...") haben aber auch die ersten durchschlagenden Erfolge in Europa wie etwa die vermeintlich gesamtkontinentale Ausrottung des Poliovirus (der Kinderlähmungserreger) dazu geführt, daß ursprüngliche Impfprogramme von den Entscheidungsträgern und Behörden eingestellt oder nachlässig gehandhabt wurden. Hinzu kommt, daß die Überwachungsstrukturen, einst als essentiell für die Aufgabe angesehen, das jeweilige Virus auszurotten, in vielen Ländern lückenhaft sind. Deswegen gelten mehrere europäische Länder, darunter Großbritannien und Deutschland, als erneut gefährdet, was Ausbrüche durch eingeschleppte Polioviren angeht. Das Virus ganz auszurotten, wie es nach dem Vorbild der Pocken geplant ist, scheint zunehmend unrealistisch. [5]

Was nun Scott L. Nuismer von der University of Idaho in Moscow und seine Kollegen Benjamin M. Althouse, Ryan May, James J. Bull, Sean P. Stromberg und Rustom Antia mit ihrer Studie verfolgt und ausschließlich theoretisch berechnet haben, ist der riskante Schleichweg, wie sich der menschliche Widerstand Impfungen gegenüber umgehen läßt, um ansteckende Krankheiten mittels sich selbst verbreitenden Vakzinen ganz zu beseitigen oder zumindest stark zurückzudrängen. Vorausgesetzt wird dabei ein unerschütterlicher Glaube an die Wirksamkeit von Impfungen generell, der die zuvor genannten Kritikpunkte, Zweifel und erwiesenen wie bereits erfahrenen Probleme, die mit Impfungen einhergehen können, vollkommen ignoriert. Begleitet wird dies von einem jede Grundlage entbehrenden Vertrauen in die künftigen Erfolge einer für Mensch, Umwelt und Natur harmlosen und "nachhaltigen" Gentechnik, das wiederum die in vielen Diskursen aufgebrachte Problematik diesbezüglich komplett verdrängt.

So könnten in einem der berechneten Szenarien Mediziner und Gentechniker den Virus einer tödlichen Infektionskrankheit so bearbeiten, daß er zum einen keine Krankheit mehr hervorruft, das Immunsystem aber entsprechend gegen den Ursprungserreger oder künftige Virengenerationen dieser Art wappnet. Dieses modifizierte Virus soll sich - in der Bevölkerung freigesetzt -, dann selbst weiter ausbreiten. Der Gang zum Impfarzt entfiele, Neugeborene würden sich einfach bei ihrer Umgebung "anstecken" und entsprechende Abwehrkörper entwickeln.


Rechnung ohne den Wirt?

Der Frage, daß ein solches Virus doch gewissermaßen zumindest noch zum Teil virulent wäre, wenn es "moderat" ansteckend bleiben soll, sich also nach Virusart durch die Multiplizierung seiner Gensequenzen in einer menschlichen oder tierischen Wirtszelle weitervermehren muß, wobei zumindest die angesteckten lebenden Zellen auf der Strecke bleiben werden, wird in der Studie nicht nachgegangen. Wichtig sei für Nuismer und Kollegen nur bei ihrer Berechnung die Überlegung gewesen, daß das zum Impfen verwendete Virus selbst keine Gefahr darstellen dürfe und daß es einen in seiner Gensequenz verankerten Selbstvernichtungsimpetus enthält, der dieses Designer-Virus über kurz oder lang wieder sauber von der Bildfläche verschwinden läßt. Um als Impfstoff flächendeckend zu funktionieren, müßten die Vakzine oder Viren gewissermaßen immer wieder neu in der Bevölkerung ausgesetzt werden.

Wie all das zu gewährleisten sein soll und ob sich Viren so etwas gefallen lassen, überlassen die Forscher den Experten des dafür zuständigen Fachgebiets.

Tatsächlich ist die Studie auf sieben Seiten so durchstrukturiert, die Hypothese zu bestätigen, daß sich unter solchen Bedingungen (d.h. abgeschwächte, gentechnisch veränderte Viren mit nur geringer Ausbreitungsneigung und schwacher Übertragbarkeit) Erreger wirksam bekämpfen und vernichten lassen oder zumindest der tödliche Verlauf einer Infektion oder Seuche eingedämmt wird. Faktoren, Parameter oder Größen, die auch Störungen oder Unvorhersehbarkeiten in die Modellrechnung einbringen, die ihr einen anderen Verlauf geben könnten, kommen allerdings gar nicht vor. Da zudem bekannte Seuchen-Simulationsprogramme verwendet wurden, denen man mit den neuen Impf-Parametern einen nur in Abstufungen noch mehr oder weniger positiven Verlauf gibt, wäre ohnehin kein anderes statistisches Endergebnis möglich gewesen als ein Erfolg.

Negativ-Szenarien oder Fragen, was etwa geschehen könnte, wenn lebende Vakzine doch einmal anders als beabsichtigt mutieren, virulent werden, besonders geschwächte oder immungeschwächte Menschen treffen, die man normalerweise nicht ohne ärztliche Aufsicht impfen würde, oder wenn solche schwachen Erreger in irgendeiner Weise in neuralgische Bezirke, Wassersysteme, Meere oder Luft gelangen, vermißt man ebenfalls in den Simulationen. Auch in der Diskussion kommen sie nicht vor. Dabei sind solche Fragestellungen in Verbindung mit der Freisetzung von moderat virulenten Impfstoffen durchaus naheliegend. So warnt der Virologe Andrew Read von der Pennsylvania State University schon seit Jahren vor Impfstoffen, die nur zum Teil vor Infektionen schützen und die Erkrankungen nur abmildern. Er vermutet, ebenfalls gestützt durch Simulationen, daß damit gefährlichere Virenstämme begünstigt und Viren im Zuge der Evolution aggressiver werden. Dafür gibt es bereits praktische Beispiele. [6]

Scott L. Nuismer und seine Kollegen lassen solche Überlegungen gar nicht erst zu, indem sie etwa der Genforschung vorschlagen, einen schwach infektiösen Virus derart im Erbgut herumzurühren, daß sich daraus nie wieder eine krankmachende Form entwickeln könnte. Sie bauen auf sogenannte "stumme" Mutationen, die nur die Fitneß beeinträchtigen oder auf größere Umstellungen im genetischen Code, die verhindern, daß sich ein Erreger durch Kontakt oder Kreuzung mit natürlichen, virulenten Verwandten wieder in eine todbringende Form verwandelt. Auch die Risiken einer aggressiven Rückentwicklung auf anderen Wegen, die man bei Polio- und Pockenimpfstoffen beobachten konnte, sollten nach Ansicht der Autoren allein durch die Fortschritte der Gentechnik gelöst werden können. Doch wer könnte - nach den Erfahrungen bisher - eine tatsächlich risikolose Gentechnik garantieren?


Geht der Virenschuß nach hinten los?

Die Modellierer setzen hier auf die Zeit, die eine entsprechende Entwicklung für die Anwendung am Menschen brauchen würde. Bis dahin könnte man die Methode allerdings ihrer Ansicht nach schon einmal an Wildtierpopulationen erproben, die sich auch nur schwer durchimpfen ließen, aber wegen der Gefahr verschieden aufgetretener Zoonosen immer wieder im Gespräch sind. Angesichts von Krankheiten wie Ebola, die von einem kaum zu kontrollierenden Wildtierbestand auf den Menschen überspringen, oder auch angesichts der hilflosen Versuche, mit denen man die Vogelgrippe zu kontrollieren versucht, würden sich selbstverbreitende Viren eine neue Option bieten, die möglicherweise das Entstehen neuer Krankheiten bereits an ihrem Ursprung stoppt. Entsprechende Versuche mit sich selbstverbreitenden Vakzinen, bei denen Kaninchen gegen die Kaninchenpest (Myxomatose) und Hirschmäuse gegen das Sin-Nombre-Hantavirus geimpft werden sollen, würden bereits laufen. Ob dieser indirekte Weg, mit dem sich der Mensch vor sogenannten viralen Zoonosen [7], die von Affenpocken, Alkhurmaviren, Aujeszkysche Krankheit, Chikungunyafieber, Colorado-Zeckenfieber, Ebola, Gelbfieber, Hanta-Virose, Herpes B, Hendraviren, Hepatitis-E, Humane Rotaviren, Hämorrhagisches-Fieber-Viren, Lassaviren, Noroviren, SARS, Schweinegrippe, Tollwut, Vogelgrippe, West-Nil-Viren oder Western-Equine-Encephalomyelitis-Viren ausgehen, schützten will, nicht sogar die Verbreitung einer Vielzahl von Viren fördern und noch dazu das Gegenteil bewirken könnte, ist sehr wahrscheinlich.

Denn unter natürlichen Bedingungen können todbringende, sehr aggressive Erreger nicht lange existieren: Wer seinen Wirt zu schnell abmurkst, stirbt aus, kann sich nicht weit verbreiten und wird womöglich von harmloseren Varianten abgelöst, die geschickter und "nachhaltiger" mit dem "Wirtsmaterial" umgehen.

Nach dem Vorbild der Computersimulation geschaffene Vakzine böten geradezu ideale Bedingungen für das parallele Überleben von hochvirulenten und sehr aggressiven Erregern, die Nutznießer der durch die abgeschwächten Viren vorbereiten Wirte, die von aggressiven tödlichen Erregern nicht mehr sterben, sie aber weitergeben.


Hochgefährliche Schnapsidee

Das träfe dann Populationen oder Individuen besonders hart, an denen die sich selbst ausbreitende Impfung zufällig vorübergegangen ist, ohne einen Schutz auszulösen. Denn dafür, daß tatsächlich auch jeder von diesem Impfschutz erfaßt würde, gibt es auch keine Garantie und der nächste Wirt, der dann von virulenten Zoonose-Viren befallen wird und daran stirbt, könnte durchaus der Mensch sein.

Die nächste Zielgruppe für weitere Feldversuche wären dann zwangsläufig Bevölkerungsgruppen, in denen solche Infektionen durchschlagen konnten, weil sie ohnehin zu den medizinisch und hygienisch benachteiligten gehören - Menschen im ärmeren Süden etwa. Denn der Nutzen für die Allgemeinheit oder die Weltgesundheit im Sinne des Nachhaltigkeitsziels Nummer 3 wäre dann möglicherweise ein den Zweck heiligendes Instrument für die zwangsweise Immunisierung.

Dazu daß die Zwangsimpfungen von Tieren immer nur ein erster Schritt vor der Anwendung am Menschen sind, sagte bereits Nobelpreisträger Harald zur Hausen [8] in einem Interview mit Spektrum der Wissenschaft zu seinem derzeitigen Projekt, daß Multiple Sklerose auf eine spezifische Virenvariante gemeinsam mit anderen Faktoren zurückzuführen sei:

"Das ist tatsächlich unser Ziel. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir zunächst versuchen werden, durch Impfungen von Rindern Erkrankungen beim Menschen zu verhindern. Dazu müssten wir allerdings die entsprechenden Proteine identifizieren, die für die Immunität von besonderer Bedeutung sind, was aber nicht allzu schwierig sein dürfte. Rinderimpfungen wären ideal, weil sie nicht die vielen administrativen Hürden beinhalten würden, wie wir sie bei Impfungen von Menschen kennen. Wenn die Methode bei Rindern gut funktioniert, dann wird es auch nicht so schwierig sein, sie auf den Menschen zu übertragen." [9]


Anmerkungen:

[1]Quelle: http://www.un.org/Depts/german/gv-70/band1/ar70001.pdf

"Resolution der Generalversammlung, verabschiedet am 25. September 2015 [ohne Überweisung an einen Hauptausschuss (A/70/L.1)] 1 70/1.
[...]
26. Zur Förderung der körperlichen und geistigen Gesundheit und des physischen und psychischen Wohlergehens sowie zur Verlängerung der Lebenserwartung aller müssen wir die allgemeine Gesundheitsversorgung und den Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen verwirklichen. Niemand darf zurückgelassen werden. Wir verpflichten uns darauf, die bislang erzielten Fortschritte bei der Verringerung der Sterblichkeitsrate von Neugeborenen, Kindern und Müttern zu beschleunigen, indem wir allen diesen vermeidbaren Todesfällen bis 2030 ein Ende setzen. Wir verpflichten uns, den allgemeinen Zugang zu Diensten im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit sicherzustellen, einschließlich Familienplanung, Information und Aufklärung.

Wir werden ebenso das Fortschrittstempo bei der Bekämpfung von Malaria, HIV/Aids, Tuberkulose, Hepatitis, Ebola und anderen übertragbaren Krankheiten und Epidemien beschleunigen, unter anderem indem wir der wachsenden antimikrobiellen Resistenz und dem Problem der unbehandelten Krankheiten begegnen, von dem die Entwicklungsländer betroffen sind. Wir verpflichten uns zur Prävention und Behandlung nichtübertragbarer Krankheiten, einschließlich Verhaltens-, Entwicklungs- und neurologischer Störungen, die ein großes Problem für die nachhaltige Entwicklung darstellen."

[2] http://www.ethikrat.org/veranstaltungen/forum-bioethik/antibiotikaresistenz

[3] Nuismer SL, Althouse BM, May R, Bull JJ, Stromberg SP, Antia R. 2016, "Eradicating infectious disease using weakly transmissible vaccines.", Proc. R. Soc. B 283: 20161903.
http://dx.doi.org/10.1098/rspb.2016.1903

[4] Laut der Studie, die im Fachmagazin The Lancet veröffentlicht wurde (2011), können bestenfalls nur 1,5 von 100 Erwachsenen, die eine Impfung gegen die Grippe erhalten, es tatsächlich vermeiden, an der Grippe zu erkranken. Da auch nur 2,7 von 100 Erwachsenen - unabhängig davon, ob sie eine Impfung erhielten oder nicht - überhaupt die Grippe bekommen, ist der Nutzen einer Impfung statistisch gesehen eher zu vernachlässigen, glaubt man dieser speziellen Studie.

[5] Polioentwicklung siehe auch:
http://www.spektrum.de/news/wie-sinnvoll-ist-die-ausrottungskampagne-gegen-das-poliovirus/1213066

[6] siehe auch:
http://www.spektrum.de/news/gefahr-durch-loechrige-impfungen/1360467
http://blogs.plos.org/biologue/2012/07/31/could-vaccines-breed-super-virulent-malaria/
http://time.com/3633593/whooping-cough-antivaxxers/

[7] Zu den viralen Zoonosen gehören in alphabetischer Reihenfolge: Affenpocken, Alkhurmavirus, Aujeszkysche Krankheit, Barmah-Forest-Virus, Büffelpocken, California-Encephalitis-Virus, Chikungunyafieber, Colorado-Zeckenfieber, Östliche Pferdeenzephalomyelitis, Ebola, Encephalomyocarditis-Virus, European Brown Hare Syndrom, Gelbfiebervirus, Hanta-Virose, Herpes B, Hendravirus, Hepatitis-E-Virus, Humane Rotaviren, Japanische-Encephalitis-Virus, Krim-Kongo-Hämorrhagisches-Fieber-Virus, Kuhpocken, Kyasanur-Forest virus, La-Crosse-Virus, Lassavirus, Louping-Ill-Virus, Lymphozytäre Choriomeningitis, Marburgvirus, Maul-und-Klauenseuche-Virus, Menanglevirus, Murray-Valley-Encephalitis, Newcastle-Disease-Virus, Noroviren, Norwalk-Like-Virus, Orfvirus, Pseudokuhpocken, Rifttalfieber-Virus, Ross-River-Virus, SARS, Schweinegrippe, Sindbisvirus, St.-Louis-Enzephalitis-Virus, Tahynavirus, Tanapox-Virus, Tick-borne encephalitis-Virus, Tollwut, Venezuelan-Equine-Encephalitis-Virus, Vesicular stomatitis virus, Vogelgrippe, Wesselsbronvirus, West-Nil-Virus und Western-Equine-Encephalomyelitis-Virus.

[8] Seine Erfindung der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs, der von bestimmten Viren ausgelöst werden kann, wurde 2008 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

[9] http://www.spektrum.de/news/harald-zur-hausen-multiple-sklerose-durch-fleischkonsum/1420298

23. Dezember 2016


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