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MELDUNG/150: Rudolf Kippenhahn mit der Ehrenmitgliedschaft der Astronomischen Gesellschaft ausgezeichnet (idw)


Astronomische Gesellschaft - 22.12.2016

Rudolf Kippenhahn mit der Ehrenmitgliedschaft der Astronomischen Gesellschaft ausgezeichnet


Der Präsident der Astronomischen Gesellschaft (AG), Prof. Dr. Matthias Steinmetz, hat zusammen mit dem Vizepräsidenten, Prof. Dr. Joachim Wambsganß in Göttingen dem Astrophysiker Prof. Dr. Rudolf Kippenhahn die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft der Astronomischen Gesellschaft übergeben. Bekanntgegeben wurde die Ehrenmitgliedschaft bereits auf der AG-Jahrestagung 2016 in Bochum. Mit dieser Ehrung würdigt die AG sowohl Rudolf Kippenhahns großartige Forschungsleistung als auch seine herausragenden Beiträge im Bereich der Wissenschaftskommunikation.

"Die Astronomische Gesellschaft vergibt die Ehrenmitgliedschaft an Personen, die sich auf ganz außergewöhnliche Weise für die Astronomie einsetzen und deren Wirken sich durch einen bleibenden, nachhaltigen Charakter für unseren Forschungsbereich auszeichnet", sagt Prof. Dr. Matthias Steinmetz, Präsident der Astronomischen Gesellschaft. "Die wissenschaftlichen Leistungen von Prof. Kippenhahn und sein Engagement für die Öffentlichkeitsarbeit in der Astronomie erfüllen diesen Anspruch in eindrucksvoller Weise".

Sein Studium in Erlangen schloss Rudolf Kippenhahn 1951 mit einer Promotion in Mathematik ab. Seine wissenschaftliche Tätigkeit führte ihn dann zunächst an die Dr. Remeis-Sternwarte in Bamberg. Später wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik in München. Im Jahre 1965 nahm Kippenhahn einen Ruf zum Professor an die Universitäts-Sternwarte Göttingen an. 1975 wurde er Direktor des Max-Planck-Instituts für Astrophysik (MPA) in Garching. Dieses vor allem im Bereich der theoretischen Astrophysik weltweit renommierte Institut leitete er bis 1991. In den Jahren 1966 bis 1969 war Prof. Kippenhahn Vorsitzender der Astronomischen Gesellschaft, zwischen 1980 und 1986 war er Vorsitzender des Rats Westdeutscher Sternwarten.

Mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet des Aufbaus und der Entwicklung von Sternen erarbeitete sich Rudolf Kippenhahn schnell einen Ruf als einer der international führenden Astrophysiker in diesem Forschungsfeld. Insbesondere gilt er als Pionier im Bereich der Berechnung von Sternmodellen mithilfe von Computern. Die heute alltägliche Simulation astrophysikalischer Vorgänge mit leistungsfähigen Rechnern steckte in den 1960er Jahren noch in den Kinderschuhen. Gemeinsam mit Prof. Weigert verfasste er ein noch heute wichtiges Standard-Lehrbuch zum Aufbau und Entwicklung der Sterne.

Prof. Kippenhahn ist darüber hinaus auch ein renommierter und begeisternder Wissenschaftskommunikator. Rudolf Kippenhahn engagierte sich in vielfältiger Weise dafür, die Astronomie einem breiten Publikum näherzubringen. Davon zeugen neben zahlreichen Auftritten in Rundfunk und Fernsehen auch seine vielen bekannten populärwissenschaftlichen Bücher über Astronomie und Kosmologie, aber auch Kryptologie und Atomphysik.

Prof. Kippenhahn, der im Mai 2016 seinen 90. Geburtstag feierte, erhielt 2005 die Eddington Medaille der Royal Astronomical Society. Im Jahr 2007 zeichnete ihn die Astronomische Gesellschaft mit der Karl-Schwarzschild-Medaille aus.


Die 1863 gegründete Astronomische Gesellschaft (AG) ist eine moderne astronomische Organisation mit mehr als 800 Mitgliedern zur Förderung von Astronomie und Astrophysik und der wissenschaftlichen Vernetzung. Zu ihren wichtigsten Aktivitäten zählen die Durchführung von wissenschaftlichen Tagungen, die Herausgabe von Publikationen, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Auszeichnung hervorragender WissenschaftlerInnen, sowie die Öffentlichkeitsarbeit.
www.astronomische-gesellschaft.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1644

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Astronomische Gesellschaft, Dr. Klaus Jäger, 22.12.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Dezember 2016

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