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WISSENSCHAFT/8463: Aus Forschung und Technik - 17.04.2020 (SB)


VOM TAGE


Corona-Warn-App im Mai fertiggestellt

Seit Wochen ist eine Corona-Warn-App für Deutschland im Gespräch. Sie soll auf Basis der Bluetooth-Funktechnik funktionieren und Betroffene zügig informieren, wenn sie Kontakt zu Infizierten hatten. Laut Deutschem Ärzteblatt kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die App für Mai an. Dabei betonte er, daß die App drei Anforderungen erfüllen muß: Datensicherheit, Datenschutz und den eigentlichen Zweck, nämlich die Ausbreitung der Epidemie einzudämmen. Schließlich geht es bei der App um sensible Daten, auf die beispielsweise Hacker keinen Zugriff erlangen dürfen. Auch soll geklärt werden, welcher Abstand zwischen den Personen und welche Kontaktzeit maßgeblich sind. Auch wenn das "Contact Tracing" in Form einer weitgehend anonymisierten Verfolgung möglicher Kontakte zu Infizierten auf freiwilliger Basis erfolgen soll, ist es unter Datenschützern nicht unumstritten. So kritisieren einige, daß die Projektarbeit von PEPP-PT und der dahinterstehende Datenspeicherungsprozeß intransparent und fragwürdig sind. Andere sehen bei dem Konzept die Grundrechte auf Freizügigkeit bedroht. Und schließlich befürchten einige, daß die Tracing-Apps zu viele Warnmeldungen absetzen werden. Gerade bei Stadtbewohnern könnten die Apps Zehn- oder Hunderttausende von Personen benachrichtigen, die zur Arbeit oder zum Einkaufen unterwegs waren. So viele könnten sich niemals testen lassen.

17. April 2020


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